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Einführung
Die Bleckeder Bäckereien
Der Bleckeder Bäckertest
Bäckerforschung
Bäckerforschung
Stimmen:
2002-05-17  Frau, Mitte 40
2002-05-18  Katharina
2002-05-18  Leo
2002-05-25  zwei ältere Damen
2002-05-26  Hanne
2002           Annette
2002           Thibaut
Der Lageplan
Die Tueten
Die Bäckerzeichnungen
Der Bäckertest in der Presse
Die Außenwerbung
Wer kauft wo weshalb?

Stimmen von Bewohner und Besuchern des Ortes zu ihren Erfahrungen
mit den Bleckeder Bäckereien.


Frau, Mitte 40 und schon lange in Bleckede:

Nein, sie könne sich auch nicht recht erklären, wie es zu dieser Bäckerdichte gekommen sei - 3 Bäckereien hätte es früher gegeben. Inzwischen würde sie selber backen, weil ihr der Kuchen der Bäckereien im allgemeinen nicht mehr schmecken würde. Ansonsten gäbe es bei der einen Bäckerei die besseren Brötchen, bei der anderen das bessere Schwarzbrot, bei der dritten das bessere Feinbrot.

Sie vermisse die Bäckerei Bostelmann - und die Mehrheit würde - nach ihrem Eindruck - sagen, dass im Moment die Brötchen beim Bockelmann die besten seien... ob das auch ihre Meinung sei, ließ sie offen.



Katharina:
(Stipendiatin der Künstlerstätte Bleckede / 2002)

"Grundsätzlich kaufe ich nicht beim Minimal Bäcker, denn der ist nicht nur eine Kette sondern sieht auch noch danach aus.

Im Notfall habe ich dort doch neulich eine Käsestange gekauft, aber die war auch nicht so toll. Dann war ich aus moralischen Gründen 2x mal bei dem Bäcker, den ich für den Biobäcker halte, aber ich glaube es ist gar keiner und da geh ich nicht mehr hin, weil er aus irgend einem Grund superdeprimierend aussieht und das zieht mich total runter... Außerdem hab ich da ein Schwarzbrot gekauft, aus völlig unnachvollziehbaren Gründen, denn ich mag keins, wahrscheinlich weil ich untergründig immer dachte 'Biobäcker, gesund sein' ...

Das lag dann jedenfalls immer hier rum und hat mir ein total schlechtes Gewissen gemacht, weil ich es nicht essen wollte aber andererseits ja muß, weil andere hungern und Tiere gibt es auch nicht, denen ich das geben konnte, die mögen nämlich alle auch kein Schwarzbrot.

Also gehe ich weiterhin immer zu dem ersten Bäcker, wie er auch heißen mag (gemeint ist die Bäckerei Harms). So ein komischer junger Mann arbeitet da, aber eigentlich sind alle nett, schmeckt auch. Und ganz toll: auf der Theke sind immer zerschnittene Kuchen-rest/teststücke auf kleinen Holzspießchen und dann kann man testen wie gut die schmecken und ich hab schon mit der Bäckerin gefachsimpelt, daß die Donauwellen hier anders heißen aber jetzt hab ich vergessen wie. Käsekuchen hab ich noch nicht probiert, das kommt dann nächstemal." (per email)

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Leo:
(Über Wochen immer wieder zu Gast in der Künstlerstätte)

"Störtebäcker.
Der junge Mann beim ersten Bäcker (Bäckerei Harms - die dem Schloß am nächsten gelegende Bäckerei) ist mir auch aufgefallen. Ausserdem ist mir noch eingefallen, dass mein Vertrauensbäcker auch was von der richtigen Mohndosierung und -verteilung auf Mohnbrötchen verstehen muss.

Der erste Bäcker ist da Durchschnitt: oben ziemlich dicht und an den Seiten und unten ein paar Zufallskrümel. Toll aber auch ein bisschen dekadent finde ich komplett in Mohn gewälzte Brötchen, schlimm sind die, wo es der Bäcker so hintrickst, dass es aussieht, als habe der sich ausweitende Mittelschlitz die Mohnkrümel verdrängt bzw. gar dezimiert.

Teilweise gibt es hier doch mehr Gebäck in der Auslage als ich dachte. Gestern Vormittag sah ich z.b. Rumkugeln, wo ja alles drin ist, was beim Auskehren der Backstube anfällt + Schoko. Vermutung: vielleicht kauft der Niedersachse seine Teilchen ja früh am Morgen ein und wenn ich dann komme, sind die Leckeren schon vergriffen.

nach oben Die allgemeine norddeutsche Stumpfheit lässt leider auch in der Bäckerei grüssen bzw. eben nicht grüssen. Als ich heute Morgen beim verlassen des Ladens frohe Pfingsten wünschte, schwieg man wie üblich und bedachte mich mit Blicken wie Dolche.

Der Lieblingsbäcker ist übrigens mittlerweile ausgemacht: es ist der erste, der mit dem komischen jungen Mann. Die Gründe dafür allerdings denkbar traurig: er ist der nächstgelegene, der komische junge Mann hat hohen Wiedererkennungswert und vielleicht sogar sehr im verborgenen ein wenig Charme (?), zumindest jedenfalls optischen Unterhaltungswert, die Brötchen sind ok, was anderes kauft man eh nicht.

Über das Zuckerbrot könnte man auch noch was sagen. vielleicht, dass früher Mensch und Tier ja hier gemeinsam unter einem Dach gewohnt haben und man dann was entwickelt hat, dass man, wenn´s die Kinder nicht essen, auch vier Wochen später noch dem Gaul geben kann. Schmeckt in Tee gestippt aber bestimmt super. Hat bestimmt sowieso alles mit Seefahrertradition und haltbarmachen von Nahrungsmitteln zu tun (Wikingermuseum Amt Neuhaus!). So'n Störtebecker mit Törtchen? Passt nicht..." (per email)


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Bericht zweier älterer Damen (2002-05-24)

I.
Als sie 1972 in den Ort gekommen sei, hätte es noch 2 Milchläden, 4 Fleischereien und 4 Fischläden gegeben... Ja, warum die Bäcker als einzige überlebt hätten? Da hätte sie noch nie drüber nachgedacht.
Frage: ob denn die Leute im Supermarkt kein Brot kaufen würden - die Fleischereien hätten den Preiskampf gegen die Supermärkte verloren?
Also, da müsse ich mal bei Aldi hier im Ort gucken gehen - da kaufen die Leute wie verrückt das Brot, oft sei es ganz ausverkauft...
Frage: der Verbrauch an Brot nehme seit einigen Jahren ab - es werde also nicht mehr, sondern weniger Brot verkauft...
Tja, wie die Bäckereien hier überleben würden, dass wisse sie auch nicht. Allerdings sei an der Backstube von der Bäckerei Harms in Katemin (?) ein Schild dran, dass das Haus zu verkaufen sei...

Sie kaufe ihr Brot am liebsten bei Bäckerei Meyer, da sei sie ganz zufrieden mit...

In Stapel (Amt Neuhaus) allerdings gäbe es einen Bäcker, der noch wirklich selber backt, also auch keine fertigen Backmischungen verarbeitet. Sehr lecker - und alles nur halb so teuer wie hier.


nach oben II.
Sie hätte immer bei der Bäckerei Bostelmann gekauft - die seien gut gewesen. Seit der Bostelmann aufgehört hätte, würde sie fast keinen Kuchen mehr kaufen.
Das Café am Markt... ja, die würden wohl aufhören, der Meister hätte Diabetes. Und von den letzten Jahren wollen die noch was haben - das kann man ja gut verstehen. Die würden ja nur noch den Kuchen selbst machen - die Brötchen und das Brot seien von der Bäckerei Harms, die ist ja nun auch gleich nebenan...
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Hanne (wohnt schon seit sehr geraumer Zeit im Ort)

Das Brot bei der Bäckerei Meyer sei das beste. Seit der Orlikowski in Rente gegangen und dessen Laden von der Bäckerei Harms übernommen worden sei.

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Annette Hollywood, aka Hanisch
(Stipendiatin im Jahr 2001?)
Ich habe immer bei dem ersten Bäcker gekauft, wo die alte Frau bedient hat... nach einigem nachfragen - "jetzt haben die gleich rechts eine Wursttheke" (mal wieder zu Besuch in Bleckede und gleich Brötchen holen gegangen... " – stellt sich raus, das sie die Bäckerei Bostelmann, jetzt Harms, meint.

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Thibaut

I'm a strange french person. I'm not eating a lot of bread. for sure I like cheese but, most of the time, I just eat the cheese. without bread.

so, the first thing is that I've not been buying a lot of bread in bleckede. but there is one french tradition that I quite like : le goûter ! around 4 o'clock, during your school time, you're having a short break with a little bit of food (most of the time some cake, a glass of milk, fruits). I kept that thing all of my life. even now, when I'm working in an office or in a shop, in the middle of the afternoon, I make a short break (actually my favorite is müllermilchschokolade+hanuta+milky-way).

in bleckede, the life was so boring, empty, in vain, that my goûter was really important. around three, I was getting out (for a one-two hours walk) and starting my trip by buying some cake. the goûter works in periods (like picasso's blue or rose). for weeks you're buying the same things, because you don't want to think (you don't want to use your brain&thoughts in chosing something) at what you gonna buy. then the goûter stays the same, as long as your life stays the same. exemple : during the conception of the ddo website (2 months), the goûter was: kitkat+pain-au-lait+coca-cola. another one : during my last trimester working with jean-charles: coca-cola+candies. usw. usw.

I spent my first week in bleckede, I tried a few different cakes and bäckeries. then, the ritual was fixed and never changed: schweineohren from the neukauf. I know nothing else from any bakery (I remember, I tried other things maybe one or two times in other places, but I was always disappointed, the ritual was lost). the schweineohren were giving a bit of fun in that shitty time (the shape of the cake & it's name = a complete witz) and where also bringing sun (in french we call that cake a palmier (= a palm tree)). on top, in germany (but not in all bakeries !) the palmier is covered with sugar and (sometimes) chocolate ! they are the best. the ears from the neukauf where always quite fresh and cheap (if I remember well, less than one euro) and really big (with sugar&chocolate). those ears have been my goûter for three months... what else am I supposed to say ? (je ne mange plus d'oreilles de cochon !).

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