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Der dritte Mann Text von Hinrich Schmieta und Hannes Kater Experimentelle Anleitung zur synchronen Herstellung zweier Ausstellungen mit genau der gleichen Erzählung durch zwei Künstler. Der dritte Mann war ein Ausstellungsprojekt in 2 Galerien in Marseille von Hannes Kater und Hinrich Schmieta Die Ausgangssituation: 2 Künstler 2 unanbhängige Kunstorte, zu Fuß etwa 6 min voneinander entfernt 2 gleiche Haufen Material mit je über 15 Gegenständen, organsisiert von den Gastgebern. (Es wurden dann 2 mal 19 gleiche Gegenstände: Stuhl, Krücke, Reifen, großer Tischbock, kleiner Tischbock, Filmspule, Schublade, Holzlatte, Styroporstück, Schaumstoffstück, Blumentopf, Glasflasche, je drei Kartons (flach, offen, zu), Bierkiste (leer), Blumentopf, Filzstift, Papierschnipsel) 2 mal 2 Filzstifte mit dickem Strich in den Farben Rot und Schwarz |
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Regeln: Die beiden Künstler verabreden, Filzstift-Wandzeichnungen herzustellen Sie verabreden bis zum Versuchsende nicht mehr des anderen Künstlers Räume in Augenschein zu nehmen, jedoch intensiven telefonischen Kontakt zwischen den Galerien zu halten um die Wandzeichnungen und Installation miteinander abzustimmen. Versuchsdauer: Beginn: Sonntagabend mit der Besichtigung der Räume und der Materialhaufen Ende: Mittwochabend mit den Vernissagen in beiden Räumen. |
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Versuchsablauf:
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Versuchsauswertung: Beide Künstler besuchten den Raum des anderen und stellen fest, dass sie weit davon entfernt waren, gleiche Ausstellungen gemacht zu haben, obwohl beide annähernd die gleichen Elemente in ihren Bilderzählungen eingesetzt hatten. Die unterschiedliche Gewichtung (die jeweils genutzte Wandfläche) und die unterschiedlichen Anbindungen (Verlinkungen) die unterschiedlichen Geschichtsabläufe bedingten führten zu deutlichen Unterschieden. Das Deschiffrieren der Zeichnungen machte Spaß und führte zu manchen Überraschungen. Erzählen als gemeinsames Anliegen wird sichtbar. Die angeblich unterschiedlich leichte "Lesbarkeit" der Zeichnugen wird diskutiert. Die Vermarktung des Versuchsprogramms wird angeregt. Die Kunstraumbetreiber werden um ihre Stellungnahme zur Ausstellung gebeten. Sie soll über das Programm des Raums und die Integration der Ausstellung darin möglichst Auskunft geben. Die Zusammenarbeit mit dem anderen Kunstort und eine mögliche Perspektive sollen dargestellt werden. Die Reaktionen sind stark divergierend: Während die einen unmittelbar nach der Ausstellung die Wände neu weißen, weil sie in Kooperation mit zwei anderen Trägern zwei Konzerte in den Räumen veranstalten, wirkt sich dieser Aktionismus auf die anderen lähmend aus und eine Reform des Betriebskonzeptes wird aus den eigene Reihen gefordert. Der gemeinsame Gesprächstermin wird wegen einer Viertelstunde Verspätung abgesagt. Versuchsweiterführung: Die Künstler werden die bezeichneten Räume in 3D-Programmen im Computer nachbauen und eine dafür angemessene Präsentation entwickeln. Die Betreiber der Kunstorte haben starkes Interesse an dieser Dokumentationsform geäußert. Offenes Ende. |
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