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Lieblingspfeile |
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Pfeile 300 – 309 |
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Berlin |
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| Pfeil ohne Nummer |
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| Ort: | |
Berlin |
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? |
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| Pfeil ohne Nummer |
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Ein vorne und hinten, oben und unten, verpfeiltes "S".
| Ort: | |
Berlin |
| Autor: | |
? |
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Pfeile im Schafspelz
Was ist richtungsloser als ein Kreis, ein Punkt? Und wie weißt man vermeint-
lich freundlich und unautoritär auf et-
was hin? Richtig, mit einem aus Kreisen zusammengesetzen Pfeil, bei dem die Kreise deutlich als Elemente erkennbar bleiben.
So ein Pfeil paßt zu einem "Arbeits-
kreis Neue Erziehung e.V.": der Pfeil zeigt zwar nach links, aber auch zu-
rück... das dann immerhin so schein-
bar freundlich harmlos wie möglich,
den autoritären Anspruch und die Machtverhältnisse eher verschleiernd
als abbildend – da kann man sich
gleich eine prima Vorstellung von der Ideologie der Erzieher machen...
Der zweite Punkte-Pfeil weist – auch noch in Grün! – auf das Fahrscheinaus-
gabefach eines Fahrkartenautomaten der Berliner S-Bahn hin... dieser Pfeil soll davon ablenken, dass man gerade eine Situation teuer bezahlter Ohn-
macht durchlaufen hat und jetzt eine überteuerte Fahrkarte von einem Auto-
maten ausgedruckt bekommt, den
man vorher bedient hat nach rigiden Anweisungen, die man auch noch selbst entschlüsseln mußte...
| Ort: | |
Berlin |
| Autor: | |
? |
| Technik: | |
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| Lieblingspfeil Nr. 312 |
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Himmelspfeil
Dieser Pfeil als zentrales Motiv in der Werbung für den Film "Knockin on Heaven's Door" ist ein weiteres Beispiel für die "nach-oben- oder-geradeaus-Problematik": wer weiß, wie viele See-
len sich auf dem Weg in den Himmel schon verirrt haben, weil sie die Richt-
ungsanweisung »nach oben«mit der Richtungsanweisung »geradeaus« ver-
wechselten.
Hier wäre die Lösung, den Pfeil mit einem Piktogramm für eine Treppe, eine Rolltreppe oder einen Fahrstuhl so zu kombinieren, dass die verirrte Seele nicht denkt, die Treppe oder der Fahrstuhl findet sich, wenn man geradeaus sucht, sondern dass es hier wirklich nach oben geht.
| Ort: | |
Berlin |
| Autor: | |
? |
| Technik: | |
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| Lieblingspfeil Nr. 313 |
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Pseudo-Pfeil
Aus einiger Entfernung sah es so aus, als sei in einen Müllsack in einem Hin-
terhof ein Pfeil geraten – aber dann war es nur eine geknickte Tragetasche...
| Ort: | |
Berlin |
| Autor: | |
? |
| Technik: | |
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| Werbung für Feuerwerk in einem Kioskfenster |
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| Heute: Lieblingspfeil Nr. 314 Raketenhafter Pfeil Dieser raketenspitze Pfeil auf einem Papierdreieck warb in den letzten Tagen für Feuerwerk der Marke "Nico" in einem Fenster eines Kiosks in Berlin Neukölln... |
Shootin´arrows in the blue
And he´s aiming them at someone
But the question is at who
Is it me or is it you -
It´s hard to tell until you´re hit
But you know it when they hit you
´Cause they hurt a little bit
Here they come pouring out of the blue
Little arrows for me and for you
You´re falling in love again
Falling in love again
Little arrows in your clothing
Little arrows in your hair
When you´re in love you´ll find
Those little arrows everywhere
Little arrows that will hit you once
And hit you once again
Little arrows that hit everybody
Every now and then
Oh, oh, oh, the pain
Some folks run and others hide
But there ain´t nothing they can do
And some folkes put on armor
But the arrows go straight through
So you see, there's no escape
So why not face it and admit
That you love those little arrows
When they hurt a little bit
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* | Von Leapy Lee gesungen war das Lied, komponiert von Albert Hammond und getextet von Mike Hazlewood, im August 1968 auf Platz 2 in GB, er- reichte Platz 16 in den USA und Platz 5 in Deutschland. |
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| * | Museumskunst kann man sehr viel ein- facher ausweichen und spielt in unserem Alltag keine Rolle. |
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* | Ein Beispiel für Kommunikation mit Pfeilen im Öffentlichen Raum – gefunden im Online-Auftritt des Spiegels am 1.1.2005 (Eintrag wohl vom 31. Dez 2004). | |
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| ** | Philipp Mausshardt in: taz Nr. 7553 vom 31.12.2004, Seite 14 | ||
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| *** | ... oder von Bildern der "Enthaup- tung Johannes des Täufers" oder "David schlägt das Haupt des Goliath ab". |
Tagelang gab es keine Informationen
über das Schicksal der Eingeborenen-Stämme auf den Andamanen- und Niko-
baren-Inseln. Experten fürchteten, dass
die isoliert lebenden Urzeit-Völker durch
die Flutwellen ausgelöscht worden sein könnten. Nun gibt es ein Lebenszeichen: Einen Helikopterpiloten empfingen sie
mit einer Ladung Pfeilen."*
Dieser Angriff der Sentinelesen mit Pfeilen auf die Luftpatrouille sei "das sichere Zeichen gewesen, dass der Stamm die Flutwelle überlebt habe."*
schen aus Verzweiflung aus den Fenstern des World Trade Centers sprangen, wurde
im Radio It's Raining Men (Es regnet Männer) von Gerry Halliwell abgesetzt.
Das schöne Lied konnte zwar nichts für
den terroristischen Anschlag, aber die Angst, pietätlos zu erscheinen, war sehr viel größer.
Zurzeit - wie lange noch, weiß keiner -
darf der Song Die perfekte Welle der deutschen Band Juli in fast allen öffent-
lich-rechtlichen und vielen privaten Radiostationen nicht mehr gespielt wer-
den. Merkwürdigerweise werden unter
den Künstlern die Musiker besonders
vom Betroffenheitsfaktor gebeutelt.*
Als vor zehn Jahren in der Ostsee die Fähre "MS Estonia" versank und mehr als 800 Menschen ertranken, kam niemand auf den Gedanken, am nächsten Tag in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister anzurufen und zu verlangen, die vielen Bilder mit Schiffbrüchigen sofort abzu-
hängen. Und auch die Enthauptung des Briten Kenneth Bigley im Irak"** [...] verlangte niemand das Abhängen des oft gemalten Motivs der Enthauptung des Holophernes durch Judith.***
| Ort: | |
Berlin |
| Autor: | |
? |
| Technik: | |
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| Lieblingspfeil Nr. 315 |
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Gestufter Pfeil
Eine Treppe in einem U-Bahnhof mit Pfeil, Werbung für die Spielbank Berlin: auf dem Weg nach oben ist jede Stufe beschriftet, mit "Erste Gewinnstufe", "Zweite Gewinnstufe", "Dritte Gewinn-
stufe", ... bis "Elfte Gewinnstufe".
Und dann, unter der abgeschnittenen Spitze, steht "Jackpott 500.000 Euro", mit weißer Schrift auf dem Rot, das den Pfeil bildet.
| Ort: | |
Berlin |
| Autor: | |
? |
| Technik: | |
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| Lieblingspfeil Nr. 316 Werbung (Ausschnitt) der Elektromarktkette Media Markt mit Oliver Pocher, leicht verändert |
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Mit dem Image des Pfeiles werben...
Pfeile im öffentlichen Raum, etwa in Bahnhöfen oder in großen Geschäften, zeigen nicht nur auf irgendetwas, son-
dern signalisieren zugleich auch, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit niemand da sein wird, um einem weiterzuhelfen,
da die Pfeile die Menschen, die einem Auskunft geben könnten, ersetzen, einsparen.
Wenn nun gerade ein Billig Markt, der massiv mit Pfeilen wirbt und seine Verkaufsräume geradezu mit über-
großen und absurd dicken Pfeilen zupflastert, also Pfeile nicht nur dazu einsetzt, um sie auf etwas zu zeigen zu lassen, sondern auch, um den Eindruck zu erzeugen, dass man hier auch deshalb preiswert einzukaufen kann, weil kein überflüssiges Personal rumsteht, damit beginnt, eben gerade diese Pfeile von Menschen, bzw. Pappkameraden, halten und tragen zu lassen, dann kündigt sich ein neue, reflektiertere, Ebene des Pfeilumgangs, den auch ein Mainstream-Publikum nachvollziehen kann, an.
Dadurch, dass Menschen die Pfeile wie Objekte halten, soll der Eindruck ver-
mieden werden, dass man garantiert niemanden findet, der einen beim Ein-
kauf beraten und weiterhelfen könnte – man also Gefahr läuft, verloren durch das Geschäft zu irren.
Da sich aber viele weiterhelfende Menschen und viel Pfeile gleichzeitig ausschließen, soll dieser Widerspruch durch Ironie entschärft werden: ein Komiker (O. Pocher, siehe links) oder kostümierte Figuren (siehe LP 231) halten die Pfeile...
| Ort: | |
Berlin |
| Autor: | |
? |
| Technik: | |
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| Lieblingspfeil Nr. 317 |
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Gepunkteter Pfeil
Ergänzung zum Eintrag "Pfeile im Schafspelz" vom 28.12.2004:
Während der Hinweis auf das Ausgabe-
fach eines Fahrkartenautomaten* der Berliner S-Bahn noch aus einem Pfeil mit einer freundlichen 5-Punkt-Pfeil-
spitze besteht, ist die Pfeilspitze des Pfeiles auf der Fahrkarte, der anzeigt, welches Ende der Fahrkarte in den Fahrkartenabstempelautomaten* ge-
steckt werden soll, schon aus 7 Punk-
ten zusammengesetzt, die dichter stehen und eher eine kompakte Form / Linie ergeben. So wirkt der Pfeil mit einer 7-Punkt-Spitze autoritärer und unfreundlicher als mit einer 5-Punkt-Spitze.
| Ort: | |
Berlin Neukölln |
| Autor: | |
? |
| Technik: | |
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| Lieblingspfeil Nr. 318 |
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Gewürfelter Pfeil
Weil es gestern einen gepunkteten
Pfeil gab, gibt es heute einen aus Quadraten.
Gestalterisch stellt sich die Frage, weshalb ein schwarzes Quadrat ganz außen an der linken Pfeilspitzenseite weggelassen und so eine Asymmetrie
der Pfeilspitze hergestellt wurde.
Bewußte Asymetrie wird immer auch inhaltlich gelesen – wenn da kein Sinn und Zweck erkennbar wird, ist der Betrachter leicht auch mal verstimmt.
| Ort: | |
Berlin Kreuzberg |
| Autor: | |
? |
| Technik: | |
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| Lieblingspfeil Nr. 319 |
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Pfeilverzweignug
Eine schöne Pfeilverzweigung auf einem Schaufenster. Die drei fein gestaffelten Pfeile entspringen alles derselben Quelle, haben also densel-
ben Startpunkt.
Dieser gemeinsame Startpunkt ist das sichere Unterscheidungsmerkmal zwischen einer Pfeilverzweigung und einem Pfeilschwarm, bei dem immer einige oder alle Pfeile eigene Start-
punkte haben.
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Pfeile 320 – 329 |
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