Projekt Nr. 33
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für LZB Halle / Salle, 2000
Geladener Wettbewerb, Entwurf
spacer 240 breit - linke Spalte
Zwei Wandzeichnungen für die LBS – Kunst am Bau Wettbewerb
für: LBS-Hannover
Presse

Kurz vor Weihnachten 2004 hatte ich eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter von einer Mitarbeiterin der
HAZ (Hannoversche Allgemeine Zeitung), die mich wegen einer möglichen Veröffent-
lichung zu den LBS-Wandzeichnungen um Rückruf bat.

Ich rief unter der angegebenen Nummer zurück, ein Mann meldete sich und war auf mein Nachfragen erst leicht irritiert, brauchte einige Zeit, um mit dem von mir genannten Namen etwas anfangen zu können: Ach die Praktikatin, Frau XYZ (ihren Namen habe ich vergessen), die sei gerade nicht an ihrem Platz, aber im Hause und würde sich melden.

Erst dachte ich: na prima... eine unerfahrene Praktikantin. Das kann ja heiter werden. Aber andererseits bestand auch die Chance, dass gerade wegen der eventuell noch nicht so eingefahrenen Routine etwas Gutes entstand.

Es dauerte nicht lange und die Frau rief zurück. Munter und pragmatisch klang ihre Stimme. Sie hätte einige Fragen zur Arbeit, die ja relativ komplex und unverständlich wirken würde.

So vorneweg ginge es aber erstmal darum,
kurz einige Fakten zu klären. Es sei doch richtig, dass ich mit Filzstiften gezeichnet hätte? Meine Antwort: Nein, eigentlich nicht. Leichte Nervosität ihrerseits. Ich würde mit Stiften arbeiten, bei denen sowohl die Farbe anders zur Stiftspitze transportiert werden würde, als bei Filzstiften, als auch eine andere Farbe, ein anderes Farbsystem, im Stift verwendet werden würde. In Filzstiften sei in der Regel Farbe auf Tintenbasis, in meinen aber sei Gouache. Und so eine Farbe würde ganz anders auf dem Untergrund stehen als eine Tinte.

Die Antwort verstimmte sie. Ob das wichtig sei? Das wisse ich auch nicht, antwortete ich, es sei halt so.
Ich würde nicht mit Filzstiften zeichnen. Zumindest nicht auf der Wand. Auf'm Papier allerdings schon. (Letzteres sicherlich ein sachlich richtiger Hinweis, hier aber eher irritierend).

Wie man denn "Gouache" schreiben würde? Und was das sei, fragte sie. Ich buchstabierte mit dem Hinweis, dass meine Rechtschreibung nicht die beste sei. (Soweit ich mich erinnere aber richtig). Und das Gouache wasserverdünnbar sei, aber wasserfest auftrocknen würde. Ähnlich wie Acryl-Farbe, es sei aber ein älteres Farbsystem. Bei Gouache würde als Bindemittel, soweit ich wüsste, Gummiarabikum eingesetzt. Aber ganz sicher sei ich mir nicht...

Das führte alles deutlich zu weit.

Um wieder näher ans Thema zu kommen, stellte die Journalistin die eigentlich naheliegende Frage, wie man meine Stifte denn nennen würde? Die Antwort, dass ich das auch nicht wüsste, verbesserte nicht das Gesprächsklima. Ich versuchte zu erklären: die Stifte würden in Japan produziert und seien in Deutschland eigentlich nicht erhältlich. Ein paar der Stifte, die ich mir hätte organisieren können, seien nicht nur japanisch beschriftet. Auf englisch stünde da wohl "marker" drauf.

Okay, Marker also.

Nein, so könne man das nicht schreiben. "Marker" seien im deutschen Sprachgebrauch eigentlich Graphik-Marker, und das seien klassische Filzstifte.

Kurz: das Gespräch entwickelte sich verheerend ...

Ich kam in dem Moment nicht darauf, auf meine Praxis zu verweisen, einfach "Gouache auf Wand" zu schreiben. Was ja auch immer zu Enttäuschungen führte, wenn dann Leute feststellten, dass ich in der Regel nicht mit Pinseln arbeite.

Irgendwann kam es noch zu Fragen zur Arbeit... an die ich mich jetzt ebensowenig erinnere, wie an meine Antworten. Es wurde aber nicht mehr wirklich hilfreich für sie.

Ich habe die nächsten Tage versucht im Netz herauszufinden, ob die HAZ was veröffentlicht hat, habe aber nichts gefunden.
(Geschrieben am 8. Februar 2005)

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