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30.04.2003 |
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Aufhübschung Der Eingang zu meinem Studio |
Vorbereitungen zu den open studios: das Regal, das die Tür vom Studio so blockierte, dass sie nicht richtig zu öffnen war, habe ich weggegeben und die Wand, auf die man jetzt ungestört blicken kann, in meinem Blau gestrichen... (Vielleicht ein Hinweis, mit dem nur Christoph, Bjørn und Rainer wirklich etwas anfangen können...) |
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29.04.2003 |
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Auf Werbedisplay aufgeklebte Sprechblase (Spring St. @ West Broadway also direkt vor meiner Tür... ) |
Über die links zu sehende Form der Intervention kann ich mich immer wieder freuen... auch wenn sie nicht neu ist und in diesem Fall auch ziemlich formal, also sprachlos, daher kommt. Nach einigem Nachsinnen kam ich nicht umhin mir einzugestehen, dass es gerade der Verzicht auf Sprache/Text/Slogan, also die Reduzierung auf das Formale, war, was mir diese Arbeit so sympathisch machte... Ob das was mit meinem zunehmenden Alter zu tun hat? |
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28.04.2003 |
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Lieblingspfeil Lieblingspfeil Nr. 34 |
Heute: Lieblingspfeil Nr. 034 Ein "ich kann nicht lügen" Pfeil Hier geht nichts bei diesen zwei Pfeilen, da fließt so überhaupt nichts erst um die Kurve und dann scharf um's Eck... Und so wahr der Spruch zu den Pfeilen manchmal sein kann, so verlogen ist er als Werbung für Umbaumaßnahmen in der Subway... aber die Pfeile spielen nicht mit... wer die Pfeile sieht, ahnt gleich, dass er festsitzt. |
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27.04.2003 |
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Folgen eines Leiterkaufs Wandzeichnung (Detail), bezeichnetes Styropor und Schaschlikspieße |
Jetzt kann ich endlich auch weit oben unter der Decke an den Wänden arbeiten, ohne mich erst auf die Suche nach einer Leiter zu machen so werden kleine Arbeiten wie die links zu sehende möglich. Besonders nachts war natürlich kein Rankommen an eine Leiter... Die bezeichneten Styroporteile sind mit Schaschlikspießen an der Rigipswand befestigt... einfach mit einem Nagel ein Loch in die Wand machen, den angespitzten Spieß reinstecken und obendrauf das Styroporstück: fertig. Ich liebe Trockenbauwände: sie sind, da wunderbar glatt, gut zu bezeichen und, da dünn, einfach zu bespießen. |
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26.04.2003 |
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Leiterkauf |
Ich habe eine Leiter erworben: eine hölzerne Putnam. Eine Leiter ganz für mich alleine und 7 Fuß hoch. Skulptural ist sie zwar etwas zu groß für das Studio, aber doch deutlich angenehmer als eine, dem Raum eigentlich proportional angemessenere, 6 Fuß hohe Leiter, wenn es darum geht, unter der Decke zu arbeiten. Gekauft habe ich die Leiter in einer Leitermanufaktur* in Soho, deren Ladenlokal im Aussehen unentschieden zwischen einer Lokation für einen, in den 50igern angesiedelten, Mafiafilm und einem Laden für Zauberleitern in einem Fantasy-Film à la Hary Potter schwankt. Auf jeden Fall wirkte der Laden so, als müßte er nicht nach der kapitalistischen Verwertungslogik funktionieren. Und als würde er keinerlei Sicherheits-bestimmungen einhalten. Dafür war dann aber die Leiter über und über mit Aufklebern (insg. 8 Stück), wie dem links zu sehenden, beklebt. |
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25.04.2003 |
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Neues Material im Einsatz |
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Eine Art Plastikgewebe... |
Gestern bei "Material for the Arts" gefunden und heute schon im Einsatz: ein Stück blaues Plastikgewebe, in einigem Abstand vor eine blaue Wandzeichnung gehängt... kommt ziemlich dicht an den Effekt des "Verschleierns" durch das "Überrastern" von Zeichnungen auf dem Papier heran... | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
24.04.2003 |
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Lieblingspfeil Lieblingspfeil Nr. 33 |
Heute: Lieblingspfeil Nr. 033 Riesig und im Still der 70iger himmelwärts sozusagen Spät-Hippie-Pfeile Aus'm Taxi schauend (auf dem Rückweg von Material for the Arts* sonst bin ich ja nicht im Auto in NYC unterwegs) ist mir dieses bepfeilte Hochhaus aufgefallen später bin ich dann zurückgelaufen, um es zu fotografieren. Ich fragte dann noch den Doorman, ob die Pfeile etwas bedeuteten oder dem Haus einen nickname eingetragen hätten... aber er verneinte alle Fragen. Er wußte auch nicht, wer die Pfeile entworfen hatte schließlich fand ich außen am Haus eine kleine Tafel: Corchia, deHarak Inc. Rear Wall Mosaic. |
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23.04.2003 |
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Gegen das Schrumpfen andirigieren |
Die Schriftstellerin Paula Fox empfindet deutlich, dass mit dem allgemeinen Schrumpfen des Wortschatzes die Fähigkeit, nuanciert wahrzunehmen, rapide schwindet. Und: Sie glaubt nicht an die kathartische Kraft der Literatur. Wir befreien uns nicht von unseren Beschädigungen im Schreiben - doch sind wir ihnen nicht mehr nur ausgeliefert, weil die Einbildungskraft den Kränkungen neue Lichtverhältnisse leiht, weil die Schrift den langen Schatten der Biographie einen anderen Umriss gibt. Wer einen Romankosmos dirigiert, ist nicht mehr das Opfer seiner Lebensgeschichte, die, davon ist Fox überzeugt, zuletzt doch immer den Schreibprozess generiert - «selbst wenn man Science-Fiction schreibt». Oder zeichnet... Aus einem Text über Paula Fox von Andrea Köhler am 22. April 2003, in: Neue Zürcher Zeitung |
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22.04.2003 |
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Lieblingspfeil |
Heute: Lieblingspfeil Nr. 032 Vielschichtiger Pfeil Ein Pfeil als Aussparung und Fläche; ein tiefergelegter Pfeil als Umrisslinie, blinkend. Linie, Fläche und Raum und das alles in den Farben Gelb, Schwarz und Rot... eine Werbung vor einem und für einen Laden der Imbisskette Subway. |
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21.04.2003 |
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Augen zu Überarbeitetes Plakat (Ausschnitt) |
Ein aus Eitelkeit und Unsicherheit grob unterschätztes Genre: das Selbstportrait, auf dem der Künstler den Betrachter nicht anschaut und belästigt. Links ein Beispiel dafür, dass man auch nachträglich noch Abhilfe schaffen kann: eine gelungene Überarbeitung eines Matisse. (Ausschnitt eines Plakates für eine im MoMA laufende Matisse/Picasso Ausstellung, Subwaystation Spring Street) |
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20.04.2003 |
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Zeichnen oder Schreiben? |
Frage: Herr Moers, wenn Gott Ihnen ein Talent aberkennen würde: Zeichnen oder Schreiben? Antwort: Ich glaube nicht an Gott. Aber na gut: Im Schreiben liegen mehr Möglichkeiten. Es ist weniger arbeitsintensiv. Ein Beispiel: 20 000 Elefanten in gestreiften Socken kamen über den Bergkamm schreibt sich einfach so hin. Aber zeichnen Sie das mal! Der Zeichner und Schriftsteller Walter Moers in einem heute im Tagesspiegel erschienenen Interview. |
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19.04.2003 |
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Lieblingspfeile Lieblingspfeil Nr. 31 |
Heute: Lieblingspfeil Nr. 031 Blumiger Pfeil Ein Pfeil, der wohl gar nicht als solcher, sondern als Blumenbasis, gedacht war. Nur kurze Zeit in Soho zu finden auf geklebten kleinen Plakaten mit (Friedens?-) Blumen. Vermutlich Siebdruck, Farbe unterschiedlich, Größe siehe Abb. unten. Innerhalb von drei Tagen waren alle diese Blumen-Plakate überklebt oder abgerissen. So kommt auch meine Hand ins Bild: ich halte einen fast schon abgerissenen Teil des kleinen Plakats, der sonst herunterhängen würde. Das Tag auf dem Plakat (Edding, mittig links) ist, glaube ich, von jemand dritten dort platziert worden. |
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18.04.2003 |
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Wucher! Beschiss! Für einen Zollstock will der Laden bei mir gegenüber $ 19.99! Dabei sind die einzelnen Segmente kürzer als in Europa und mit einer Skalierung versehen, die nur etwa alle zweieinhalb Millimeter einen Strich aufweist... |
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17.04.2003 |
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Die zeichnende Mitte Spannend fand ich unter anderem eine Arbeit von Eva Hesse. Überraschend formal und einfach: auf einem Karopapier hatte sie ein Feld von Karos mit Kreisen gefüllt. (Ihr Feld war natürlich größer und ihre Kreise schöner als bei mir oben) |
Gestern war ich im Drawing Center, Ausstellungen gucken. (Ist gleich bei mir um die Ecke und Mittwochs umsonst) In der größeren der beiden Shows dort war eine von einem Künstler ausgewählte und mit einer Kuratorin zusammen gehängte Auswahl von Zeichnungen aus den letzten 250 Jahren zu sehen. Unter anderem Picabia, Hesse, Blake, Duchamp ... Das hätte man schlechter, aber auch sehr viel besser und sinnfälliger machen können mir wurde kein spezifisch künstlerischer, die Ausstellung prägender, Blick deutlich: es gab keinen Unterschied zu einer normal kuratierten Sammelausstellung. In der zweiten, deutlich kleineren, Ausstellung* waren 6 aktuelle zeichnerische Positionen zu sehen. Ich fand's schlecht und spekulativ... |
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16.04.2003 |
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Die Lage an der homefront Filmplakat für "Anger Mangement" (Start 11. April) |
Ein weiteres Beispiel für den in meinem Viertel verlorenden Graffiti-Krieg: das "NO WAR!" auf einem Filmplakat im U-Bahnhof Spring Street fand ich sehr gelungen platziert. Ein paar Tage später wurde es jetzt ergänzt mit "KISS" und einem ejakulierenden Schwanz. Zwar wird das "NO WAR" nicht dezidiert durchgestrichen oder überschrieben, aber die Ergänzung wirkt auf mich doch eher gegen das "NO" gerichtet... auch weil weitere Werbeplakate für den gleichen Film in der Station nicht mit "Kiss" versehen wurden. |
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