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16. November 2003
15.11.2003
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 90

Lieblingspfeil Nr. 90


Heute: Lieblingspfeil Nr. 90

betonte Pfeilspitze
Durch die Betonung, bzw. die ornamentale Verzierung, der Pfeilspitze setzt eine Verdreieckung der Spitze ein... das Dreieck wird als Form so wichtig, dass seine Funktion als Teil des Pfeils, als Pfeilspitze, in den Hintergrund tritt, der Pfeil also in eine Linie und in ein Dreieck zu zerfallen droht.
14.11.2003
* "So sehe ich die Definition
der Kunst auch eher als
eine Art Grundlagenfor-
schung." Bogomir Ecker.
Mehr hier.
** Hirnforscher Wolf Singer in
einem Interview im Tages-
spiegel, 11.11.2003
Grundlagenforschung*

"In Amerika ist das groß angelegte Projekt, dem Krebs auf die Spur zu kommen, völlig gescheitert. Es zeigte sich, dass mögliche Lösungen aus Bereichen kamen, an die niemand in diesem Zusammenhang vorher gedacht hatte. Sehen Sie, ... ... so lange ich nicht weiß, was ich morgen entdecken werde, kann ich mir nicht vornehmen, was ich morgen tun will, um ein Problem zu lösen. So funktioniert Grundlagenforschung nun einmal."**


13.11.2003
nach Louise

Irgendwo habe ich so eine Lösung für Schwanz-Möse schon mal gesehen wie sie in einer Zeichnung von
Louise Bourgeois auftaucht, die ich, links zu sehen, hier strukturell wiedergebe. Und ich nannte diese Lösung für mich "die Schere" – die Eier als Scherengriffe... Irgendwie ist es eine freundliche, fast schon romantische, Formfindung.

12.11.2003
* Nach: Paul Klee: Das bildnerische Denken – Schriften zur Form- und Gestaltungslehre, hrsg. und bearbeitet von Jürg Spiller.
Basel, 1956.
Skizze von Klee zum Spitzen-
steuer
eines Pfeils.
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 89


Lieblingspfeile Nr. 89




Heute: Lieblingspfeile Nr. 89

Paul Klee's Pfeilkunde*
"Unser
symbolischer Pfeil unterscheidet sich einigermaßen vom Afrikapfeil. [Klee meint die Waffe mit Schaft, Spitze und (Feder-) Steuer (am Ende des Pfeils)].

Für Schaft gilt hier der Begriff
Bahn,
für Spitze der Begriff
Spitzensteuer, wodurch das Endsteuer des Afrikapfeils hinfällig wird."

"Verhalten sich beide Spitzensteuer-
kräfte gleichmäßig in Bezug auf die
Horizontale, so bleibt die horizontale
Bahn. Verhalten sich beide Spitzen-
kräfte ungleichmäßig in Bezug auf die Horizontale, so wird die Bahn durch diejenige Spitzensteuerkraft abge-
trieben, die die größere Abweichung
von der Horizontalen aufweist" (siehe Abbildung links).



11.11.2003
* Nachtrag vom 12.11.2003

"Die Nutzung neuer Techniken zur Verfolgung von Cyberdissidenten in China wäre ohne die Zusam-
menarbeit internationaler Firmen wie Microsoft, Sun Microsystems, Yahoo, Nortel Networks oder Cisco Systems mit Chinas Staatsapparat nicht möglich gewesen, resümiert Reporter ohne Grenzen."
(Aus: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, von Sven Hansen. In: taz vom 12.11.2003)

Die sogenannte Marktwirtschaft (Kapitalismus) generiert nicht zwingend Demokratie... das war in Deutschland in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts nicht der Fall und genauso wenig gilt das heute für China. Märkte generieren nicht nur Umstände, sie reagieren auch auf Umstände...
Wieso gibt es in den USA keine Andersdenkenden*?

Menschenrechtler in der Sowjetunion bezeichneten sich selbst auf Russisch als «Andersdenkende» - ein Begriff, der sich nicht ins Englische übersetzen liess. Und so prägten englischsprachige Journalisten in den sechziger Jahren das Wort Dissident für sie... der Westen hat den Begriff des Dissidenten zwar geprägt - auf die eigene Opposition jedoch nie angewandt.

Nach: Sieglinde Geisel: Dissidenz – ein Anachronismus? In: Neue Zürcher Zeitung, 10. November 2003


10.11.2003
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 88

Lieblingspfeil Nr. 88


Heute: Lieblingspfeil Nr. 88

Von den "ABC"-Pfeilen ist dies ein "Y"-Pfeil
Ein "Y" mit Pfeil von einer Tüte der Fastfood-Kette "Subway".



09.11.2003
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 87

Lieblingspfeil Nr. 87




Heute: Lieblingspfeil Nr. 87

Von den "ABC"-Pfeilen ist dies ein "F"-Pfeil
Ein Firmenlogo auf einem Lieferwagen am Broadway mit einem "verpfeilten F".



08.11.2003
* siehe die Einträge vom
14.10.2003 und
15.10.2003.
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 86

Lieblingspfeil Nr. 86

Heute: Lieblingspfeil Nr. 86

unmotiviert gestückelter Pfeil
Wieder mal
* ein zergliederter Pfeilkörper, der nicht unbedingt den richtungsweisenden Fluss des Pfeils betont... in diesem Fall Richtung Haupteingang.



07.11.2003
Interaktive Kunst

Ausschnitt aus Kinderzeichnung

Ausschnitt aus einer Kinderzeichnung



Eine Szene
wird entwickelt und findet statt, während sie gezeichnet wird – und die jeweils aktuellen Bewegungen und Aussagen der Figuren werden aufgezeichnet, eingezeichnet... so dass der gleiche Akteur, dessen Bewegungsrichtung durch Pfeile angezeigt wird, am Ende mehrmals in der Zeichnung zu sehen ist und sich seine Aussagen zum Teil überlagern.

Die Zeichnung ist Anfang der 70iger Jahre entstanden, also deutlich bevor Computerspiele auf den Markt kamen...


06.11.2003
Heute war im Drawing Center eine "panel discussion on Mark Lombardi's legacy", die erfreulichste Veranstaltung dieser Art, die ich seit langer Zeit besucht habe.
Mit Robert Hobbs, dem smarten und sonor vortragenden Kurator der Ausstellung, mit Elliott Colla, einem Assistant Professor of Comparative Literature, mit Hans Haacke und Lawrence Rinder, Curator


nach Lombardi

eine Lombardi-Struktur ohne einen einzigen Namen


spacer Gestern war ich zum zweiten Mal in der "ersten Retrospektive" vom "späten" Mark Lombardi im Drawing Center.
Tolle Arbeiten – die ungewöhnlich viel an Wirkung verlieren, wenn sie reproduziert werden.

Dafür, dass es sich bei den Arbeiten Lombardis um die "re-invention of the genre of history painting" handeln soll, finde ich die Namen und Daten in den "conceptual drawings" über den "new global-political context" erstaunlich uninteressant. Unwichtig.

Die Qualität liegt in der
Organisation der Diagramme und in den hand-
gemachten Linien
(mit Kurvenlineal) und dem passend ungelenken Lettering.



05.11.2003
Lustige Chinesen

* nach: Einführung in die chinesischen Schriftzeichen.
Von P. L. Kalff, 1969.
chinesische Schriftzeichen Das obere Zeichen (a zeigt es in der aktuellen Schreibweise, b ist die Schreibweise vor ca. 2500 Jahren) bedeutet: privat, eigennützig, egoistisch, verboten, unehrlich.*

Ist das nicht eine reizende Bedeutungsvielfalt? "Privat" und "unehrlich" werden vom selben Zeichen verkörpert... Privatwirtschaft ist dann immer auch die unehrliche Wirtschaft?

Bildgemäß bedeutet das Zeichen: ein Quantum Getreide für sich sicher stellen. Die Seidenraupe gilt als Sinnbild für Eigennutz und Selbstsucht.


Das untere Zeichen (
c zeigt die aktuelle Schreibweise, d die von vor ca. 2500 Jahren) bedeutet: gemeinschaftlich, öffentlich, staatlich, gerecht, männlichen Geschlechts, Herr.

Für "männlich" und "gerecht" steht dasselbe Zeichen...



04.11.2003
Pfeilosophie

Pfeilosophie
Anders als für den philosophisch geschulten Menschen gilt für den gemeinen Pfeil: das Ziel ist im Weg. Das, worauf ein Pfeil weist, beginnt da, wo der Pfeil aufhört.



03.11.2003
Schöne Werbeclaims
* ... gibt es nicht "in Realität".
DVD – now you have a higher
resolution
* than reality!

Katers Zeichnungen – hier bekommst Du schönere
Linien* als in der Realität.
02.11.2003
Kurze Blütezeit

"Ich habe einmal gesagt, dass New York in den letzten Jahren immer synthetischer geworden ist. Damit meinte ich, dass die Leute, die in den letzten Jahren nach New York kamen, meistens Computerleute waren. Und mit dieser neuen Bevölkerungsschicht haben sich in New York auch die Werte, die Lebensstile sehr verändert. Die Preise sind enorm angestiegen, das macht es für Musiker und Künstler natürlich verdammt schwierig zu leben. Die Szene hat sich verlagert. Es gibt sie noch, aber kleiner."
Deborah Harry im Tagesspiegel vom 02.11.2003

"Die osmotische Beziehung von Stadtraum und Kultur-Produktion gehört zu den ersten Gründermythen der New Yorker Avantgarde-Szene der späten Siebziger. 1979, so die Legende, konnte man als Künstler im East Village mit einer Drei-Tage-Arbeitswoche noch gut über die Runden kommen.

* "Lower East Side sah aus wie ein Kriegsgebiet, als hätten wir eine Bombe über unseren Köpfen abgeworfen." Und: "Die Straßen sehen aus wie Kunst." Jean-Michel Basquiat in dem Film "New York Beat" von 1980.
Das Punk-Feeling der Entfremdung war dem Straßenbild selbst eingeschrie-
ben
*, und es war keineswegs ein rein ästhetisches Empfinden, aus dem sich dieses Lebensgefühl speiste: Man fand es auf den Dancefloors der Downtown-Nachtclubs wie auch in den Low-Key-Galerien des East Village oder auf den HipHop-Blockparties in der South Bronx - und in den arrivierten Punkclubs wie dem CBGBs und dem Maxs sowieso."

Andreas Busche in: taz Nr. 7190 vom 24.10.2003
01.11.2003
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 85

Lieblingspfeil Nr. 85

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Heute: Lieblingspfeil Nr. 85

Von den "ABC"-Pfeilen ist dies ein "A"-Pfeil
Ein
loser Folge stelle ich hier meine Fundstücke von "verpfeilten" Buchstaben vor.

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Pfeil runter 31. Oktober
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