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31.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1804 Haus-Pfeil-Unschärfe So wie diese Haus-Pfeil-Unschärfe auf dem "l" und dem "O" sitzt... wird das "l" Teil der Pfeilbahn, bzw. der Hauswand... lustig und ein wenig cheasy. Das beworbene Kissen allerdings, das klingt doch eher ungemütlich: Füllung 100% Polyester, Bezug immerhin noch 50% Polyester... da möchte man seinen Kopf nicht wirklich drauf betten. # Das ein zu Hause sein auch viel mit einem nach Hause kommen (können) zu tun hat, haben wir im zu Ende gehenden Jahr aus einem unerwarteten Blinkwinkel neu erfahren müssen: wir können nicht Zuhause ankommen und uns willkommen fühlen, wenn wir vorher dieses Zuhause gar nicht haben verlassen können... Wobei: Kissenbezüge mit einem Anteil von 50% Polyester und dazu noch einer hundertprozentigen Polyester-Füllung lassen einen sich so oder so nicht zu Hause fühlen. |
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30.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen XV |
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29.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen XIV |
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Das Scannen von alten Kleinbilddias und Farbnegativen ist so lustig wie frustrierend: die meisten Farbnegative wurden nie abgezogen und so ist die Freude groß, die Scans auf dem Bildschirm zu sehen... aber frustrierend ist die schlechte Qualität der Scans, die mein Scanner Zuhause so hinbekommt und die geringe Schärfe des Ausgangsmaterials. Ich habe die Tage den alten Katalog zu meiner Ausstellung im Kunstverein Hannover im Jahr 2001 rekonstruiert* es gab den nie als eine PDF-Datei und noch etwas ergänzt mit einigen der jetzt entstandenen neuen Scans... hier findet sich das PDF. # Mein Part der Doppel-Einzelausstellung mit Bjørn Melhus trug zwar den Titel Der Zeichnungsgenerator, aber die einzigen normalen und ordentlich gerahmten Zeichnungen von mir hingen im Treppenhaus des Kunstvereins und somit außerhalb der Ausstellung... |
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28.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen XIII |
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Ich dachte ja bis vor kurzem, ich hätte mit meinem Austellungstitel „Mehr Glück! Mehr Geld! Mehr Tempo!“* den Franz Jung wortwörtlich zitiert. Lustiger Weise hatte Jung 1921/23 seine „Die Technik des Glücks“ aber mit einem etwas anders lautenden Untertitel versehen: „Mehr Tempo! Mehr Glück! Mehr Macht!“ Als ich mir damals den Ausstellungstitel überlegte, hatte ich mich falsch erinnert... denn Jungs "Die Technik des Glücks", das ich mir, schwer beeindruckt von der Lektüre seiner Autobiografie "Mein Weg nach unten" per Fernleihe mühsam organisiert hatte, war da schon längst wieder zurückgegeben. (Jahre später war es dann erstaunlich unproblematisch, das Buch zu erwerben... ) Meine Version für den Ausstellungstitel finde ich nicht nur rhythmisch besser vielleicht aber auch nur, weil ich mich dran gewöhnt habe , sondern auch inhaltlich, insofern man bei so Schlagworten wie Glück, Geld, Macht und Tempo von „Inhalten“ sprechen kann. Und von der Abfolge, also der Reihenfolge, finde ich meine mit dem Unfassbarsten, also dem Glück, startende Fassung sowieso schöner. Denn anders als eine Forderung wie "Sei Spontan!", die einen sich verlässlich in die Fallstricke des Double-Binds verheddern lässt, ist der Ruf nach "Mehr Glück!" einfach nur als Duftmarke zu verstehen, weil er inhaltlich nicht fassbar ist und so eigentlich nicht als Imperativ missverstanden werden kann. # Überhaupt ist Die Technik... (heute) kaum (mehr) lesbar... aber Abschnittweise sehr lustig, etwa wenn eine nicht rettende (lösende, also erlösende) Liebe mit Symptomen einer sozialen Deprivation (Jaktation) beschrieben wird: "Liebe ist, wenn einer seine Angst nicht mehr allein tragen kann und sich hinter einen anderen verkriecht, damit der auch zapplig wird. Und wenn dann beide zappeln, dann schlagen sie sich die Köpfe wund, denn das ist noch immer mehr als allein zu frieren, oder sie holen [!] sich dann ein Drittes, dann nennt man das Elternliebe. Bis auch das zappelt. Dann heißt es Familie. Und so fort." Retten kann einen da wenn ich Jung richtig verstehe nur eine Energie [mein Begriff Jung nennt es Liebe, bzw. Lebendigkeitskraft], wie sie in bewegten Gruppen, also in Bewegungen entsteht und erfahrbar wird... Das deckt sich halbwegs mit meiner Lebenserfahrung nur bietet er auch keine Lösungen dazu an, wie denn solche Bewegungen [Künstlergruppe, Band, Theatertruppe, Bürgerinitiative, usw.] über einen längeren Zeitraum produktiv funktionieren können, ohne zu erstarren oder sich zu zerlegen oder, und das ist dann fast die trostloseste Möglichkeit, in genau die selben Muster zu verfallen, wie eigentlich alle anderen Verhältnisse... |
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27.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1802 Von Protagonisten gebildeter Pfeil Okay, […] let's get in formation.* "Kunst ist Information" so steht es zumindest im Klappentext also eigentlich dem Back-Cover des Ferdinand Kriwet Lesebuchs, was ich zu Weihnachten geschenkt bekommen habe... Information...** Ist das nicht eine sehr einseitige und auch ihren Möglichkeiten nicht gerecht werdende Sichtweise auf Kunst? Selbst wenn man berücksichtigt, dass es hier ums Manifestieren ging, also um das Produzieren von so einem tradierten, unbedingt einseitigen und provokativen, Avangante-Manifest? # Wenn ich die zwei unterschiedlichen Texte (aus 1968 [1] und 1969 [2]) von Kriwet im Lesebuch, die genau gleich mit "Kunst ist Information" anfangen, mal zusammen kompiliere, dann kommt das hier bei raus: Kunst ist Information [1,2] Damit eine Information zustande kommt, bedarf es eines Informationsträgers [1] Zum Träger sprachlicher [... ach so: Kriwet bezieht sich auf Sprache] Information eignen sich alle Gegenstände, Materialien und Medien [2] Weiter formuliere ich dann so: Das Anordnen von diskreten Zeichen auf Flächen, die dann ihrerseits räumlich geschichtet oder aber räumlich interpretiert werden können, ist die klassische Vorgehensweise. (... statt Kriwet: Die Verräumlichung von Sprache als Schrift ist nur eine Dimension.) ... Schichten: Bildgebende Verfahren (MRT, Computertomografie) [Auslesen von Körpern...] oder 3D-Drucker, die plastische Objekte Schicht für Schicht drucken [Produktion von Objekten...] ## Lieblingspfeil Nr. 1803 Räumlich verschränkte Pfeile Als hätte sich der eine Pfeil beim anderen Pfeil untergehakt, um zusammen einen tranportfirmenüblichen Doppelpfeil und auch "S" zu geben*, ein "S" wie der 1. Buchstabe der Firma "Speedlink Worldwide Express"... Die ansteigend breiter werdenden grauen Diagonallinien helfen, die räumliche Staffelung der beiden Pfeile noch besser herauszuarbeiten. |
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26.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen XII |
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Der 28.02.2004 war der Tag, an dem sich entschied, dass ich nach meiner zu Ende gehenden Stipendiaten-Zeit nicht so bald wieder nach NYC kommen würde, weil ich ziemlichen Ärger mit der Immigration bekam. Weil kein Direktflug von Berlin oder Frankfurt nach NYC zu bekommen war, hatte ich eine Zwischenladung akzeptieren müssen, mit dem Ergebnis, dass, wegen meiner Probleme mit dem Druckausgleich, nach der dann zweiten Landung innerhalb kurzer Zeit, in NYC meine Ohren die Umgebungsgeräusche übertrugen, als befände ich mich zwei Meter unter Wasser, ich also praktisch nichts mehr hörte. An dem Schalter, wo man seine Papiere, in meinem Fall Reisepass, Visum und Stipendiatenunterlagen, vorzeigen musste, wurde ich aussortiert, weil meine Stipendiatenpapiere trotz mehrmaliger eindringlicher Bitten an verschiedene Stellen der Landesregierung Niedersachsen wieder mal nicht offiziell genug aussahen... und ich dann bang und eigentlich nichts hörend in einem kläglichen fensterlosen Raum darauf wartete, ja lauerte, aufgerufen zu werden, um irgendwann an den erhöhten Tresen zu treten und mich, demütig zu den Beamten aufblickend, erklären und verteidigen zu dürfen... Auf ein nach mehr als 30 Minuten mehrmals laut ausgerufenes "Hähns" reagierte ich nicht... bis ein sichtlich genervter Immigration-Officer mich sehr unfreundlich zum Tresen zerrte. Ich hatte natürlich auf so was wie "Carter" spekuliert und nicht damit gerechnet, dass sie mich per Vornamen, per verballhornten Vornamen, ausrufen würden. Am Tresen durfte ich dann minutenlang beobachten, wie sie am Computer meinen Fall durchgingen... und als sie mich schlussendlich ansprachen, habe ich sie kaum verstanden. Akustisch nicht. Und weil sie ein, soweit ich das von dem wenigen, was ich zu verstehen meinte, einschätzen konnte, sehr zweifelhaftes Englisch sprachen... eigentlich mehr Spanisch als Englisch. Ich sollte dann auswendig meine Flugdaten der letzten Flüge aufsagen was mir, wenig überraschend, nicht gelang und erklären, was ich denn in NYC triebe was ich auch nicht nachvollziehbarer hinbekam, als die ihnen vorliegenden Papiere, die meinen Status als Stipendiat mit bezahlter Wohnung und bezahltem Atelierplatz eigentlich bestätigen sollten... Irgendwann erklärten sie mir, dass ich jetzt für mindestens 1 Jahr ein Einreiseverbot hätte und dass ich, wenn ich nicht ein bezahltes Flugticket hätte vorlegen können, für meinen Rückflug nach Berlin nach dem offiziellen Ende des Stipendiums, sie mich umgehend in den nächsten Flug nach Deutschland gesetzt hätten. Ein Projekt, bei dem im Brooklyn Museum vor einer größeren Sanierung etliche Wandarbeiten realisiert werden sollten, sagte ich ab und kehrte erst 4 Jahre später für 2 Wochen nach NYC zurück, um vor Ort Wandzeichnungen für eine Ausstellung* zu realisieren... Eingereist war ich, Blut und Wasser schwitzend, mit Freundin und gemeinsamen Kind, als Tourist. |
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24.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1800 Pfeil-Baum-Unschärfe Eine weitere siehe Eintrag von gestern Pfeil-Tannenbaum-Unschärfe: das Logo von Noch, einer Firma, die spezializiert ist auf Modell-Landschaftsbau, wie Felsstrukturen und den dazu passenden kleinen Modell-Bäumen, ist offensichtlicht von einem Tannenbaum und nicht von einem Pfeil abgeleitet.... Zwei der Neuheiten der Firma Noch im Jahr 2021 im Maßstab 1:87 (HO): Produktnr.: 15069 Paketzusteller, 6 Figuren, € 13,99 Produktnr.: 15519 Menschen beim Hamsterkauf, 6 Figuren € 14,99 Aus dem Werbetext des Katalogs für 2021: Unser Fokusthema 2021 lautet "Die guten alten Zeiten". Und so werden bei unseren diesjährigen Figurenneuheiten wunderschöne Erinnerungen wach: fröhliche Jungens kicken auf dem Bolzplatz, Kinder spielen im Schnee, ... Upps, was hat sich denn da dazwischen geschlichen? Menschen streiten sich um Klopapier? Das ist aber eindeutig ein aktuelles Thema. Bereits im Fachhandel erhältlich. |
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23.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1799 Pfeil-Baum-Unschärfe Immer wieder um Weihnachten herum versuche ich neue Beispiele für eine Pfeil-Tannenbaum-Unschärfe zu finden und hier im Blog zu präsentieren. Eine Pfeil-Irgendwas-Unschärfe liegt immer dann vor, wenn man nicht sicher entscheiden kann, ob man nun einen Pfeil oder irgendetwas anderes vor sich hat was vor allen Dingen dann interessant wird, wenn der Kontext nicht mit als Deutungshilfe herangezogen werden kann, bzw. werden soll. Der tradierte* Text zur Pfeil-Tannenbaum-Unschärfe: "Ist ein Weihnachtsbaum nicht eigentlich ein nadelnder Pfeil, der die ideelle Fähigkeit bzw. Sehnsucht des Menschen, Irdisches und Überirdisches, also den Abstand zwischen hier und Himmel, beliebig zu durchmessen, symbolisiert?" (Das ist ein kaum für unseren Anlass angepasstes Klee-Zitat) Unser Beispiel ist das Logo von International Paper Italia, die 1960 in Italien begannen Wellpappeverpackungen u.a. für Obst und Gemüse zu produzieren, mit denen die Ware bis in die Supermärkte transportiert wird. Inzwischen sind sie einer der weltweit führenden Hersteller von Faserverpackungen und Papier mit 50.000 Mitarbeitern in 150 Ländern. Das Logo der Firma ist von einem Baum, also der Zellstoffquelle, abgeleitet und erinnert bestimmt nicht zufällig auch an einen optimistisch nach oben weisenden Pfeil. |
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22.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1798 Verpfeilter Buchstabe Dieses verpfeilte "A" ist Bestandteil eines tags, das auf der teilverglasten Eingangstür zum S-Bahnhof Schlachtensee in Berlin ausgeführt wurde. Da ein großes "A" achsensymmetrisch* ist, kann man es von beiden Seiten betrachten, was allerdings nicht für das vollständige tag gilt. Und natürlich ist das "A", bei dem der Pfeil in Schreib- und Leserichtung zeigt, das seitenrichtige... |
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20.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dem Sinn ein Leben geben* |
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Aufräumen XI Manchmal landet in einer der Pfeil-Sammelkisten ein ganzes Buch wegen nur ein oder zwei darin enthaltender Abbildungen und damit die Kisten nicht zu schnell voll werden, schlachte ich in regelmäßigen Abständen solche Bücher, hebe also nur Cover und einige Innereien auf. Die Abbildung links stammt aus einem Schulbuch für die Sekundarstufe II, deren Herausgeber die Fähigkeiten der Schüler, Ende der 80er Jahre solche Infografiken interpretieren zu können, wohl zu optimistisch einschätzten. Lieblingspfeile Lieblingspfeil Nr. 1797 Exessiver Pfeileinsatz Der Soziologe S beobachtet (1), wie sich Person A mit Person B unterhält, die sich jeweils selbst dabei beobachten, wie sie sich unterhalten (2). S unterstellt, aus seiner Perspektive, der Situation einen Sinn der Sinn kommt hier immer von links ins Spiel und versucht das Ganze zu verstehen (3). Nun entwickelt er eine Theorie (4). Welche Theorie S entwickelt oder für die Situation als passend wählt, ist auch durch die Gesellschaftsstruktur bedingt, die überhaupt Einfluss nimmt auf die ganze Situation, auch auf den Sinn. Währenddessen bilden auch A und B jeweils, mit (4a) und (4b), eigene Theorien, welchen Sinn die Situation wohl hat, in der sie sich befinden, ohne allerdings den von der Gesellschaftsstruktur gegebenen Rahmen dabei verlassen zu können. Seltsamer Weise wird diese Grafik in der Publikation**, in der ich sie gefunden habe, nicht weiter erklärt der obige Text ist also von mir. Es wirkt im Buch eher so, als würde die Grafik dazu eingesetzt werden, eine reine Bleiwüste in einem Textabschnitt zu verhindern, in dem der Soziologe als solcher als jemand vorgestellt wird, der aus einer Vielzahl von, natürlich bestens dokumentierten, Einzelbeobachtungen versucht, eine Theorie abzuleiten. |
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17.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen X |
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Dokumente zu all dem ästhetischen Elend, in dem sich die Menschen ohne Not und mit viel Geld (ganz viel: Trump) so einrichten*, sammle ich schon lange nicht mehr, aber selbst in meinem kleinen Sammelgebiet bilden sich die Umstände ab. Den heutigen LP, der um die 10 Jahre in einer meiner Pfeilsammelkisten lag, brachte ich damals nicht, weil ich kein Bild von der hier beworbenen, ursprünglich (angeblich) 7.511,-€ teuren, Einbauküche in meinem Weblog habe wollte: einfach zu deprimierend; ganz unlustig hässlich. Kompromisslösung, um die Pfeilspitzen-Variation doch zeigen zu können: ein eigentlich zu knapper Ausschnitt, die Zeigesituation ist nicht mehr ganz nachzuvollziehen. Lieblingspfeile Lieblingspfeil Nr. 1796 Pfeilspitzendopplung Lustige Pfeilspitzen-Mehrfachdopplung, die dann doch am Preis vorbei weist, also nicht besonders zeigewirksam ist. Interessanter Weise ist der leicht mitgebogene Teil, in dem das "60% günstiger" steht, nicht gedoppelt, was darauf hinweist, dass dieser Teil vom Grafiker nicht als Bestandteil der Pfeilbahn verstanden wurde. |
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16.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen IX |
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Ein Textsample*, was es doch verdient, hier eingepflegt zu werden: Früh schien bei Kater klar zu sein, wohin die Reise gehen würde: dadaeske Überarbeitungen alltäglicher Uneindeutigkeiten, die uns in einem aus Notationsexperimenten zusammengesetzten Universum im Bildraumschiff in neue, unbekannte Hirnregionen leiten sollten.** Das Foto links ist während der Recherchen / Vorarbeiten / Entscheidungsfindungen zu der mit Hinrich Schmieta zusammen realisierten Rauminstalltion so nenne ich das mal aus Ermangelung einer besseren Bezeichnung Zentrale Eingangshalle 1996 in Braunschweig entstanden. Mit dieser Ausstellung startet seit nun 20 Jahren meine offizielle Ausstellungsliste, ohne das bisher auch nur eine Abbildung online war. Leider haben wir unsere Aktionen damals schlecht bis gar nicht dokumentiert... was mir natürlich hilft, die Arbeiten aus der Zeit in bester Erinnerung zu behalten: schließlich gibt es keine Fotos, die das Gegenteil beweisen. Das hier vorgestellte Foto sollte auch weniger irgendetwas dokumentieren, sondern entstand als potentielles Ausgangsmaterial für eine dieser Einladungskarten, die ich für so Anlässe preiswert in der Siebdruckwerkstatt der Hochschule produzierte. (Wir haben das Motiv nicht verwendet} |
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15.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Fotos und Räumlichkeit |
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Die meisten Menschen glauben, dass die Welt aussieht wie das Foto von ihr. Ich* habe immer unterstellt, dass das Foto fast Recht hat. Aber durch das kleine Bißchen, um das es fehlgeht, geht es eine Meile fehl. […] Mir war immer klar, dass man nicht sehr gut nach Fotos zeichnen kann, weil man auf ihnen nicht, wie im Leben, den Raum sehen und fühlen kann.** […] "Picasso und Matisse haben die Welt unglaublich spannend aussehen lassen, die Fotografie dagegen sehr, sehr langweilig. […] Wir leben in einer Zeit, in der Unmengen von Bildern gemacht werden, die nicht den Anspruch erheben, Kunst zu sein. Sie erheben den Anspruch auf etwas viel Zweifelhafteres, denn sie behaupten, Wirklichkeit zu sein. […] Wir denken, Fotos zeigen die reine Wirklichkeit, aber das tun Fotos nicht, weil die Kamera geometrisch sieht Menschen aber sehen nur zum Teil geometrisch, aber auch psychologisch. […] Wenn ich auf ein Gesicht schaue, erscheint es mir ziemlich groß, weil ich mich darauf konzentriere. Aber wenn ich mich bewege und dort drüben hinsehe, wird das Gesicht von eben klein, kleiner. Das Motiv links wurde mit der Kamera und für die Kamera gewählt ohne den Blick durch die Kamera wäre es von mir gar nicht als Motiv erkannt worden... Wie es andersherum nicht so gut funktioniert, zeigt der Eintrag vom 27.11.2020, bei dem eine mit dem menschlichen Sehapparat wahrgenommene, und als interessant eingeschätzte, Situation nicht adäquat fotografiert werden konnte. |
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12.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1795 Kein Pfeil Blätter einer Pflanze verdeckten ein Teil eines "K" in einem Graffiti so, dass ich hier, am Ausgang des S-Bahnhofs Schlachtensee, erst einen Pfeil, gefolgt von einem "ICI"*, sah, bis ein Windstoß die Blätter bewegte. Dann wartete ich auf einen Moment der Windstille für das obere Foto und für das untere schob ich dann anschließend die Blätter einfach beiseite. |
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05.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1794 Logo zusammengesetzt aus Pfeil und Herz Das Logo der Deutschen Hochdruckliga* ist zusammengesetzt aus einem fast vollständigem Pfeil und einem halben klassischem Herz-Symbol und macht deutlich, worum es der Hochdruckliga eigentlich geht und was in ihrem Namen so gar nicht anklingt: um die Senkung des Blutdrucks der zu behandelnden Patienten. Aus dem Artikel über die Jahrestagung der Hochdruckliga: Bei der Blutdrucksenkung sei darauf zu achten, dass die Behandlung keinesfalls zu einer weiteren Gewichtszunahme führt. Problematisch seien vor diesem Hintergrund die Betablocker, weil sie Gewichtsabnahme erschweren und die Insulinempfindlichkeit mindern. [... Der vortragende Prof. Jürgen] Scholze tröstete die anwesenden Kollegen mit der Bemerkung: "Wenn man den einen oder anderen Patienten hat, bei dem der Zielblutdruck nicht erreicht wird, dann ist man nicht alleine." In der Bildunterschrift unter dem Foto von Prof. Scholze ist es noch prägnanter formuliert: "Sind Sie erfolglos? Dann sind sie nicht allein!" Eingereicht von Steve Batsford |
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03.12.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Godard wird 90 |
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Andreas Kilb schreibt in seinem Geburtstagsartikel: "Die Verachtung" ist der vielleicht beste Film, der je über das Kino als Kunst und Ware gedreht worden ist, und doch wirkt er von heute aus gesehen so vorzeitlich wie Picassos „Guernica“.* Dies liegt aber nicht daran, dass, wie Kilb schreibt, die Helden und Schurken von damals Geschichte sind, sondern daran, dass die damals neuen Mittel und Lesarten sich so ausdifferenziert haben, dass die Arbeiten der Pioniere jetzt grobschlächtig und naiv wirken. Allerdings kann es gut sein, dass in 100 Jahren aus einer wieder anderen Perspektive diese Arbeiten wieder als frisch und radikal empfindet. Die damaligen „Verstöße“ gegen das bis dahin Übliche sind heute kaum mehr wahrnehmbar, da sie mittlerweile selbst in den einfachsten Fernsehinterviews genutzt werden. Allerdings: der Trailer zu "Die Verachtung" ist immer noch schockiernd gut. Ganz großartig. |
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30.11.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im Vorbeigehen |
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Im Vorbeigehen_001 001_1: zwei Jugendliche J1: ... und hast du schon gehört, dass wir von Aliens abstammen? J2: Ja, digga... finde ich super. 001_2: an der Kasse eines Baumarkts K: Haben sie eine Hey-App? E: Wie bitte? K: Haben sie eine Hey-App? E: Was soll das sein? K: Hey ist englisch und App steht für... E: [unterbricht] Ja. Alles klar. Nein. 001_3: zwei ca. 9 Jahre alte Jungen J1: [nachdrücklich] Erdnussladen. [normal] Das wichtigste der Welt. 001_4: zwei Frauen F1: Und bei dir? F2: Ja... ich habe ja Theater gespielt. F1: Siehste! 001_5: Vater und Sohn, ca. 3 Jahre V: Na gut, dann kannst du Astronaut werden. Und dann kannst du mich mal mitnehmen. 001_6: Mutter und Sohn, ca. 3 Jahre S: Alle Bäume sehen kahl aus. M: Ich finde, noch geht's. |
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27.11.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Realerer Fall_28 |
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Der durch die Umstände kaum zusammengepresste Deckel wird durch den Strohhalm, der durch ihn durch führt und im ziemlich zerquetschten, und deshalb kaum mehr sichtbaren, Plastikbecher darunter steckt, an Ort und Stelle gehalten Die räumliche Situation verunklarend kommen noch eine grüne Serviette, deren grün sich allerdings ordentlich mit dem des Plastikstrohhalms beist, und, gleich links daneben, die sich abschälende Farbe ins Spiel. Zusammen bewirkte das, dass ich stehen blieb und mir das näher anschaute. Beim Fotografieren hatte ich einige Mühe, dass auch einzufangen... und schlussendlich ist es mir auch nicht gelungen: das Foto zeigt nur ein schwaches Bild von der für menschliche Augenen möglichen Seherfahrung. |
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20.11.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen VIII |
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Irgendwann 2008* habe ich diese Packung 593 - Verkehrszeichen Deutschland 1923-1950 / Epoche II, Spurgröße HO, hergestellt von der Firma Faller, erworben, weil sie in einem Schaufenster eines Ladens auftauchte, an dem ich nahezu täglich vorbei ging. Historisch überraschend korrekt und in Farbe! lagen mir nun erstmals fast alle Varianten des Sperr-Pfeils-Verkehrszeichens vor... und ich wusste nun sicher, dass ich bei meiner Zeichnung von LP 0377 nach einer SW-Abbildung falsch spekuliert, bzw. mir einfach die Freiheit genommen, hatte, meine geliebte und für Verkehrszeichen fürwahr ganz unwahrscheinliche Rot-Blau-Kombination einzusetzen. Lieblingspfeile Lieblingspfeil Nr. 1793 Verkehrszeichen mit Pfeilen + Ergänzung und Korrektur von LP 0377 Erstaunlich spitz waren die Pfeile und dazu auf eine erstaunlich komplizierte Weise ausdifferenziert: die Verkehrsschilder, die den Verkehrsteilnehmern in den 1930er Jahren bestimmte Sperrungen einzelner Straßen für einige oder alle Verkehrsteilnehmer signalisierten. Interessant ist aber vor allen Dingen, wie die jeweilige Information auf dem Pfeil sitzt. Ich würde die rot eingefassten Kreise als Pfeilreiter bezeichnen, denn sie sitzen auf der Pfeilbahn wie ein Sozius auf einem Motorrad. Die ersten Verkehrsschilder kamen im Deutschen Reich erst kurz vor dem 1. Weltkrieg zum Einsatz, systematisch aufgestellt wurden sie dann ab Mitte der 20er Jahre. Die links zu sehenden Sperr-Pfeile waren schon vor 1934 in Gebrauch und wurden bis 1940 durch andere Schilder ersetzt. Eigentlich alle Verkehrszeichen, die von 1934 an offiziell zugelassen wurden, waren auch nach dem 2. Weltkrieg in der BRD noch in Gebrauch ihr Design wurde erst in den 50er Jahren überarbeitet. Die Punkte der Sperr-Zeichen beduten folgendes:
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14.11.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Netflix |
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Es war ein Geburtstagsgeschenk für's Kind: Netflix. Aber als ich dort in einem Film diesen schönen Fall von "verpfeilter Buchstabe" sah, funktionierte die Screenshot-Funktion beim iPad nicht: ich erhielt bei all meinen Versuchen nur komplett schwarze Bilder. Ich vermute, dass ist Absicht; irgendwas mit Urheberrecht, oder so. Also habe ich, ganz oldshool, den Bildschirm abfotografiert und das Ergebniss nachbearbeitet und zurechtgeruckelt. Lieblingspfeile Lieblingspfeil Nr. 1792 Verpfeilter Buchstabe Schönes Logo mit einem "M" mit schön eingebauten Doppelpfeil, der allerdings auch eine gewisse Zweiteiigkeit, wenn nicht gar Zerrissenheit, dieses "M's" anzuzeigen scheint. Etwas sinnvoller wäre so eine "m"-Verpfeilung, wenn sie für eine Firma zum Einsatz käme, deren Initialen A.M. wären. Und bei einer kurzen Internetrecherche konnte ich keine Firma mit dem Namen "Mexicali Deliveries" finden... ob die für den Film sozusagen erfunden wurde, kann ich nicht einschätzen. |
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10.11.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1791 Pfeilkreuz Dieses Pfeilkreuz 2 schlanke gelbe Doppelpfeile kreuzen sich und zeigen nach außen, vier dicke schwarze Pfeile zeigen in die Mitte sitzt sehr eng und mit so wenig Umraum rückwärtig auf einer Strickjacke, dass es deshalb deutlich an Zeigewirkung verliert. Zu einer Verringerung der Zeigewirkung tragen auch die gelben Streifen auf den Ärmeln und im Schulterbereich über dem Pfeilkreuz bei, die die imaginäre Fortsetung der Pfeilbahnen behindern.... So bleibt ein zwiespältiger Eindruck: irgendwas zwischen großkotzig und ornamentalem Pfeileinsatz. # Das klassische Pfeilkreuz, wie es auch die faschistischen Pfeilkreuzler aus Ungarn* als Logo nutzten, besteht aus einem senkrechten und einem waagerechten Doppelpfeil, die sich mittig so kreuzen, dass ein gleichschenkliges Kreuz alle Kreuzarme, als Pfeilbahnen mit Pfeilspitze, sind gleich lang entsteht. Pfeilkreuze, deren Doppelpfeile sich diagonal kreuzen, sind sehr viel seltener... und die häufigste Variante dieser Form ist eigentlich gar kein richtiges Pfeilkreuz, weil es von zwei sich diagonal und mittig kreuzenden Waffenpfeilen gebildet wird. # Das diagonale Pfeilkreuz wird oft von der Modemarke Off-White eingesetzt, deren High-End-Streetwear (ach... ) im oberen Preissegment angesiedelt ist: eine simple Schirmmütze (vulgo Basecap) mit einem weißen Pfeilkreuz kostet über 200 Euro. |
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08.11.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ich kann beim besten Willen kein... |
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... Hakenkreuz erkennen* Lieblingspfeile Lieblingspfeil Nr. 1790 Invertiertes Pfeilkreuz Dieses schwarze nicht-expansive Pfeilkreuz auf der Verpackung eines Verbindungskabels könnte ein Hinweis auf einen (angestrebten) geschlossenen Recyling-Kreislauf von Irgendetwas sein, schließlich scheint es auch bei den 3 Pfeilen darüber um so etwas zu gehen... ... allerdings konterkariert diesen Eindruck ein, durch die Binnenräume gebildetes, expansives weißes Pfeilkreuz... ... bzw., scheint das zu konterkarieren, weil: hegen die schwarzen Pfeile die expansiven weißen Pfeile nicht ein? |
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02.11.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen VII |
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Lieblingspfeile Lieblingspfeil Nr. 1789 Verklumpende Pfeilspitzen Dieser Zettel mit sich verklumpenden Pfeilspitzen lag ganz unten in einer Kiste, die wiederum ganz unten in einem Kistenstapel stand... ich glaube nicht, dass die auf dem Zettel festgehaltende Information sachlich mir galt*, aber ich habe auch keine Erinnerung daran, wie diese, doch recht schlichte, Anleitung für eine Schiefhalslagerung in meinen Besitz gekommen ist. |
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01.11.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen VI |
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Hatte ich total vergessen: diese von mir überarbeitete Fotokopie, die mal im Zusammenhang für ein von mir als Tutor mitbetreutes Seminar bei den Kunstpädagogen an der HBK Braunschweig entstanden ist. Irgendwas mit Text und Schrift in Bildern war Seminar-Thema, vermute ich... ich kann mich nicht mehr erinnern. Und natürlich haben die Studierenden eine unbearbeitete Kopie oder Kopiervorlage? zur Verfügung gestellt bekommen. (Und immer wieder bin ich erstaunt, wie sehr das normale Kopierpapier vergilbt, obwohl es keinerlei Licht ausgesetzt war.) Meine ursprünglich seit August 2018 auf Instagram als lockere Reihe geposteten Beiträge zum Thema "Der Verrat der Bilder und die Folgen" sind seit einiger Zeit als Prohekt 62 hier online zu finden. |
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30.10.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen V |
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Beim Aufräumen stieß ich auf einen Text von Annelie Pohlen über Werner Hartmann, den sie mir höchstwahrscheinlich 2004 gegeben hat und der, bevor ich ihn einarbeiten konnte, in der Sammelkiste mit Material zu meiner Ausstellung im Bonner Kunstverein* landete und in Vergessenheit geriet... Ich denke mal, ich hatte Pohlen von meinem Interesse an Hartmann erzählt, oder aber sie hatte den "großen Text" über meine Arbeit bei mir auf der Website [Link] gelesen, der wesentlich mal für eine Seminararbeit bei Prof. Hannes Böhringer 1998 an der HBK Braunschweig entstanden ist. Einige Zitate aus dem Text: Werner Hartmann […] zeigt in der Galerie Steinmetz Werke, die mit der Rückbesinnung auf die ursprüngliche Bilderschrift zu tun haben. Nicht wissenschaftliche Aneignung vorhistorischer Güter, sondern subjektive Findung eines eigenen Mitteilungskanons sind Hintergrund und Intention seiner Arbeit. […] Werner Hartmann [schreibt] in kleinen „Schritten" wie aus einem Guß seine Bildzeichen nieder. Aus der Ferne bietet sich dem Gegenüber eine ruhige, regelmäßige Bildstruktur. Aus der Nähe betrachtet entziffert man winzige Bildzeichen, in ihrer reduzierten Form den archaischen Bildschriftzeichen durchaus verwandt sind, […] Zeichen, die wir abstrakt nennen könnten und die deutlich einen Zusammenhang mit „primitiven" Beschwörungszeichen** zu vorwissenschaftlichen [Erklärungsmodellen] des Lebens aufweisen. Im Mittelpunkt steht das künstlerische Subjekt, […] das Mitteilung sucht, sich den abgenutzten Mitteln der Kommuniktion aber widersetzt. Pohlen formuliert aber auch eine Kritik: Indem diese [von Werner Hartmann entwickelte zeichnerische] Mitteilungsform an vorabendländische Kulturen anknüpft, indem sie auch materiell den Charakter der Vergangenheit [Pohlen meint damit u.a. die Tücher und Holz- und Schiefertafeln, die Hartmann als Zeichengrund wählt] annimmt, unterstreicht der Künstler den Beschwörungscharakter, die Dringlichkeit der Botschaft. […] Es herrscht eine Atmosphäre des Reliquienhaften, des Vergangenen, des Handwerklichen, gegen die der Geist der subjektive Bildzeichenwelt nicht ankommt. |
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29.10.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kunstpfeil_59 |
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Osías Yanov und Sirenes Errantes Salz als Bindemittel sozialer Alchemie |
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28.10.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen IV |
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Kunstpfeil_58 Nach einigem Zögern habe ich die von mir eher beiläufig bezeichnete Werbekarte es gab einige unterschiedliche Motive für die Manifesta 11 im Sommer 2016 in Züirch unter die Rubrik Kunstpfeile eingeordnet... aber hier scheint sie mir besser aufgehoben, als in der Rubrik Lieblingspfeile. Ruedi Baur (Studio Intégral Ruedi Baur) hat den visuellen Auftritt, also die Corporate Identity, der vom Kurator Christian Jankowski unter dem Titel What People Do For Money: Some Joint Ventures verantworteten Manifesta 11 und die überall eingesetzten Bildpiktogramme* entworfen. Eigentlich wollte ich noch ein paar Kunstvermittlungskarten so hießen die offiziell mitnehmen, um später konzentrierter weitere, eventuell dann bessere, Versionen zu zeichnen und noch etwas rumzuprobieren, habe dass dann aber vergessen... (Erschöpfung, quengelndes Kind, Hunger...) |
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27.10.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen III |
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In den Bücherstapeln neben dem Bett ganz nach unten gewandert und nun wieder geborgen: Peter Handkes Geschichte des Bleistifts. Auch jetzt lese ich Abends gerne wieder ein paar Einträge und stieß dabei auf einen, den ich vor Jahren markiert hatte und der nun ganz gut zu den Erfahrungen passt, die ich in meinem VHS-Wir-gucken-Ausstellungen-in-Galerien-Kurs mache: Alle machten sich, der Reihe nach, über ein Kunstwerk lustig, verhöhnten es, taten es ab. Dann sagte einer: "Ich mag es aber!", und auf einmal bekannten die anderen, es im Grunde auch zu mögen (spiel dieses Spiel) Tony Craig in einem Radiogespräch*: Es gibt keine Form, die keinen Inhalt hat und es gibt keinen Inhalt, der keine Form hat. |
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26.10.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen II |
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Meine, in einer Werbeanzeige* für die Ateliers Arnhem benutzte, Grafik mochte ich immer sehr... Jetzt habe ich beim Aufräumen ein vergilbtes Belegexemplar der auf Tageszeitungspapier gedruckten Kunstzeitung wieder gefunden... Die Zeichnung mit dem Titel Flieger stammt aus einer Serie von handdrawn based computergrahics aus dem Jahr 1998 und so richtig ausgedruckt und in Mappen abgelegt wurden diese Arbeiten leider nie. Und da die Dateien inzwischen auch verloren gegangen sind, ist diese Abbildung so mit der einzige Beleg für die ganze Werkgruppe. Der Werbetext in der Anzeige: Voorgezette Opleiding Vrije Kunst Van de Hogeschool voor de Kunsten Arnhem Per jaar worden maximaal 12 studenten toegeladen op basis van voorgelegd werk. Aanname gedurende het hele studiejaar. Voor elke student staat een atelier ter beschikking. |
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25.10.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Herbst III + IV |
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24.10.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Herbst II |
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23.10.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aby Warburg |
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Waren heute mit Online Tickets mit "ausgewiesener Einlasszeit", also einem Timeslot, im Haus der Kulturen der Welt, um die Ausstellung von Aby Warburgs Mnemosyne Atlas zu sehen: schön. Anschließend war ich noch in Berliner Galerien unterwegs, um die Route für den nächsten Termin mit meinem VHS-Kurs auszutüfeln und zu recherchieren und was soll ich sagen: mit der Dichte des Atlas konnte keine einzige Galerie-Show auch nur ansatzweise mithalten... Die Abbildung links ist ein Foto von den insgesamt 27 auf der 5. Tafel* des Atlas präsentierten und angeordneten Fotos: alles Beipiele aus dem Repertoire der Pathosspuren (u.a. Panik, Abwehr, Wut, Verzweiflung), die in die Bildnisse der weiblichen Figuren des Mythos eingegangen und aufgehoben sind.** Warburgs Methode der Organisation und Darbietung von vielen Varianten einzelner Motive auf einer Reihe von Bildtafeln also das Arrangieren und Kombinieren des Ausgangsmaterieals nach Kriterien von Ähnlichkeit und Verwandtschaft , hilft nicht nur, Zusammenhänge zwischen den einzelnen Ausführungen eines Bildmotivs, sichtbar zu machen, sondern generiert und (kon-)figuriert auch neue Bezüge und Verwandtschaften. |
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20.10.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Herbstliches Ambiente im Studio |
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10.10.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Graffiti auf Mobilien |
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Ich staune immer wieder, wie selten private PKW mit Graffiti versehen werden, nämlich eigentlich nie. Ob das am Respekt vor privatem Eigentum liegt? Oder daran, dass sich kaum einer ein Mietshaus in Berlin, aber eben doch beachtlich viele einen PKW leisten können, es also darum geht, die Reichen abzustrafen? Wohl kaum... ich glaube, die potentiellen Sprüher haben Angst vor der Wut der Autobesitzer, falls sie erwischt werden sollten. Sie müssten damit rechnen, umstandslos verprügelt zu werden. Auch selten, aber ab und an doch zu finden: mit Graffiti besprühte LKWs und Transporter, deren Graffitis man sicher ansieht, dass es sich nicht um Auftragswerke handelt. Aber auch hier gilt: je teurer und neuer die Fahrzeuge sind, desto seltener sind sie betroffen. Ich habe noch nie eine mit wildem Graffiti versehene Zugmaschiene gesehen. |
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27.09.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Cashback Bitch mit Corona radiata |
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Zwei große Plakate auf offiziellen Plakatierungsflächen an einer Grundstücksmauer in Berlin Weißensee: das linke wirbt für Autoreifen, dass rechte für eine Publikation*, die sich die Rapperin Krasavice von Johanna Völkel hat ghostwriten lassen und in der das Konzept einer authentischen Künstlichkeit vorgestellt wird, wenn ich das wenige, das ich über das Buch gelesen habe, richtig verstehe. Scheint mir durchaus zeitgemäß, also kein ganz schlechter Ansatz. Was mich aber wirklich interessiert hat, ist die hier in beiden Bildmotiven zum Einsatz kommende Corona radiata, eine Leucht- oder Lichterscheinung, auch als Strahlenkranz auftretend, um den Kopf oder den ganzen Körper, bzw. Gegenstand, die in vielen Kulturen zum Einsatz kommt, wenn es gilt, einen besonderen Menschen oder Gegenstand richtig ins Bild zu setzen und den Menschen, bzw. Gegenstand, als außergewöhnlich auszuweisen. Lustig: während man beim Motiv mit der Rapperin von Ironie und einem bewusst übertriebenen Zitat (authentische Künstlichkeit) ausgehen kann, wirkt der Einsatz der Corona um den beworbenen Reifen ernst gemeint. Die Corona ist eine Unterform des Nimbus, bzw. der Gloriole, deren bekannteste Form wohl der Heiligenschein ist. Ein ausführlicher Beitrag von mir zum Thema Nimbus findet sich hier: Experimentelles Zeichnen_Nachtrag zu ExZen_01 |
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22.09.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1787 Verblassende Pfeilspitze Es scheint so, als sollt hier die Pfeilspitze mit den immer dichter auftretenden senkrechten Linien, die durch sie hindruchführen, ausgefaded werden was eigentlich so sonst nie gemacht wird, weil es die Zeigewirkung schwächt. Ob es damit zu tun hat, dass der Pfeil auf einen Ort verweist, zu dem man hin muss, aber nicht will? (Nicht umsonst gibt es auch über einem der Pfeile in Richtung Zahnarztpraxis den Hinweis: auf eigene Gefahr!) |
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21.09.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Experimentelles Zeichnen_21_1 |
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Die Zeichenregel dagegen handelt von den Zeichen selbst. Die Zeichen vertreten die Dinge nicht. Deshalb entwirft die Zeichenregel kein Bild der Wirklichkeit: Sie ist weder wahr noch falsch. Die Zeichen, die im Satz auftreten, sind sozusagen »transparent«; in der Zeichenregel sind sie es nicht. Die Zeichenregel ist eine Festsetzung über den Gebrauch der Zeichen. Sie wird daher Bedeutung haben nur innerhalb der verwendeten Notation. Auf den ersten Blick sieht eine Zeichenregel so aus wie ein Satz. (Sie wird daher häufig mit einem solchen verwechselt.) Sage ich z. B., dass eine Stelle des Gesichtsfeldes nicht zwei Farben zu gleicher Zeit haben kann, so gebe ich damit eine Regel der Syntax an und nicht eine Induktion. Denn der Satz lautet nicht: »Ein Punkt hat nie zwei Farben zu gleicher Zeit«, sondern: »Ein Punkt kann nicht zu gleicher Zeit zwei Farben haben«. Hier bedeutet das Wort »kann« die logische Möglichkeit, deren Ausdruck nicht ein Satz, sondern eine Regel der Syntax ist. (Die Regel begrenzt die Form der Beschreibung.) Sehr klar wird dies, wenn wir uns das Gesichtsfeld nicht mit Worten, sondern mit einem mathematischen Symbolismus beschrieben denken, indem wir z. B. den Farbparameter als Funktion des Ortsparameters (und der Zeit) darstellen. Es wird dann schon durch die Form der Beschreibung zum Ausdruck gebracht, dass ein Punkt zu gegebener Zeit nur eine Farbe haben kann. Um unserer gewöhnlichen Sprache die Multiplizität der mathematischen zu geben, brauchen wir ihr nur die Regel hinzuzufügen: Sätze, welche einem Punkt zu gleicher Zeit verschiedene Farben zuschreiben, sind auszuschließen. Dies macht deutlich, wie wir entscheiden können, ob ein Satz der Umgangssprache eine Aussage oder eine Zeichenregel bedeutet: Wir sehen nach, ob wir den Satz durch Übersetzung in eine Sprache von geeigneter Multiplizität zum Verschwinden bringen können. Verschwindet er, so ist er eine Zeichenregel; denn er hängt dann nur von der Notation ab, und diese ist willkürlich. |
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20.09.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Helge und Jean-Luc |
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Auch gut und richtig, aber, obwohl Godard zugeschrieben, wohl von André Bazin: „Das Kino unterlegt unseren Blicken eine Welt, die mit unseren Wünschen übereinstimmt“. # „Ich mag es, nach Richtlinien, nach strengsten Richtlinien, zu musizieren - und innerhalb dieser Grenzen, dieser Richtlinien, auszubrechen... aber immer wieder zurück zu kommen, denn sonst kann ich ja nicht mehr ausbrechen. Denn wenn ich einmal aus diesem Gefängnis herausgebrochen bin, dann bin ich nicht mehr frei, bin ich allein. Ich bin, wenn man so will, ein Draufgänger.“* […] „Improvisieren heißt ständig neu erfinden... Man muss die Plattform der Sicherheit verlassen... runterspringen. In’s Nichts. Ich akzeptiere auch unsicher zu sein. Ich arbeite in der Gefahr.“** |
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19.09.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeile Nr. 1786 Doppelpfeil Ein für ein Transportunternehmen eher ungewöhnlicher Doppelpfeil, der vielleicht auf die Möglichkeit des Recyclings verweisen soll: bei der aktuell größten Baugrube* in der Nachbarschaft fahren etliche LKWs gerade riesige Mengen Aushub ab, von denen etliche dieses, eher auf Recycling als auf ein Hin und Her verweisendes, Doppelpfeil-Logo haben... |
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18.09.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kunstpfeil_57 |
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Meine in Zürich lebende Tante bat mich immer darum, sie darüber auf dem laufenden zu halten, was ich so treibe. Sogar meine Haus- und Seminararbeiten sollte ich ihr schicken... und sie hat sie dann tatsächlich gelesen! Einmal hatte ich auch etwas über einen Werner Hartmann geschrieben das war der einzige Künstler, den ich 1998 unter der Stichwort-Sammlung "Hieroglyphen, Bildzeichen, Zeichensprache, Symbolsprache und Bildsprache" im Netz (1998) gefunden hatte, als ich für meine Seminararbeit zu diesem Themenkomplex recherchierte. Als wir das ächste Mal telefonierten, erzählte sie mir von Hartmann (1945 - 1993): Ach, der Werni... der war früher Mittags oft in der Badi Utoquai* und verkaufte seine eben entstandenen Zeichnungen an Touristen... vor allem an Asiaten... das lief ganz gut. Allerdings hatte er auch sehr niedrige Preise. Für den nächsten Rotwein hat es dann immer gereicht. Nach 1980 wurden Werner Hartmanns Arbeiten immer skripturaler und die von ihm bearbeiteten Formate extremer, die nun entstehenden Hoch- und Längsformate wecken Assoziationen an fernöstliche Gebetsfahnen. Die nicht auf Rahmen gespannten, fahnenartigen, Leinentücher wurden neben Papier, Schiefer und Holz zu den bevorzugten Trägern seiner Zeichnungen, auf denen sich die meist mit schwarzer Tusche ausgeführten Notations-Zeichen annähernd wie Schriftzeichen, aber nicht immer wie diese ordentlich in Reihen oder Spalten organisiert, scheinbar ohne aufeinander Bezug zu nehmen, stehen. Hartmann erweiterte und variierte sein Zeichen-Repertoire ständig und ließ sich dabei durchaus auch von Schriften vergangener Kulturen inspirieren. Er setzte in seinen Zeichen-Feldern aber nur die Zeichen ein, die sich in gut eingemeindeten und nicht herausstachen. Hartmanns Zeichen wirken bewußt gesetzt, kalkuliert und kontroliert und muten weder tachistisch an, noch vermitteln sie den Eindruck, dass die Formfindung der Zeichen sei beliebig sei. Wiedererkennbare Zeichen tauchen mit einen hohen Formen-Stabilität immer wieder auf und Hartmann legt es offensichtlich darauf an, dass beim Betrachter der Eindruck entsteht, es mit einer systematischen Notation nach festgelegten Regelnzu tun zu haben, obwohl man diese Notation nicht entziffern kann. Und sich auch ziemlich sicher ist, dass man das auch nie können wird. |
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17.09.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufräumen I |
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Bei der Bildfindung für diese alte, mir sehr liebe, Einladungskarte, die 2003 für meine Ausstellung "Mittelbau" im Gifhorner Kunstverein [Link], spielte auch meine Position zum Thema Sockel, genauer: der Sockelung von Zeichnungen, eine gewisse Rolle, nur versuchte ich es etwas spielerischer als damals in den 90er Jahren anzugehen... Siehe auch Eintrag von gestern... |
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16.09.2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1785 Pfeil-"T"-Unschärfe Das es sich hier mit großer Wahrscheinlichkeit um ein "T" handelt, dass seine Quebalkenende etwas hängen lässt und nicht um einen Pfeil wird nur durch den Kontext deutlich: auch andere Brückengeländer-Dingens* sind mit jeweils einen Buchstaben besprüht worden. Sockel Ein Sockel ist kein Rahmen. Und eine Fotografie ist ebenso viel oder wenig Bild wie ein Sessel Stuhl. Ein Sockel ist, anders als ein Rahmen, eine Verankerung und keine Vereinzelung, Fundament, nicht Fenster. Eine Fotografie ist der Sockel unter den Bildern, und ein Sessel ein Stuhl, der allein steht. Und auf den man sich verlässt, wenn man sich in ihn fallen lässt.** # Vgl. auch mit: Die Gruppe, der Sockel und andere Mißverständnisse ein Text, den Armin Chodzinski und ich als Vorwort für die Publikation Das innere Leuchten checken geschrieben hatten. Aus einem Gespräch von Bjørn Melhus und Hannes Kater über ihre Ausstellung im Kunstverein Hannover 2001: H: Hast du das Gefühl, du hast dir da eine Basis geschaffen jetzt mit dieser Arbeit in Hannover, wo es sozusagen weitergeht, oder ist das eher ein Klotz und ein Fragezeichen? B: Ja, es ist ein Klotz, aber der Klotz [am Bein] ist ein Sockel. (Lachen) |
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