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01. März 2012
drawing-log
29.02.2012
Nachträge



Für meine Webpage habe ich vor Jahren mal 2000 MB gemietet – und die waren jetzt auf über 1999 MB vollgemacht.

Folge: ich konnte
nix mehr hochladen...

Und weil ich mich erst heute drum gekümmert und mehr Speicherplatz gemietet habe, gibt es heute die Nachträge aus den letzten Tagen.



WeitereKunstpfeile:      
17.10.2011 – Kunstpfeil_27
05.10.2011 – Kunstpfeil_26
21.06.2011 – Kunstpfeil_25
15.05.2011 – Kunstpfeil_24
15.05.2011 – Kunstpfeil_23
01.02.2011 – Kunstpfeil_22
09.07.2010 – Kunstpfeil_21
09.02.2010 – Kunstpfeil_20
02.02.2007 – Kunstpfeil_19
16.11.2006 – Kunstpfeil_18
04.05.2006 – Kunstpfeil_17
30.04.2006 – Kunstpfeil_16
01.11.2005 – Kunstpfeil_15
07.09.2005 – Kunstpfeil_14
27.08.2005 – Kunstpfeil_13
20.08.2005 – Kunstpfeil_12
14.07.2005 – Kunstpfeil_11
14.01.2005 – Kunstpfeil_10
[...]
26.02.2012
Kunstpfeil_28

Lieblingspfeil Nr. 1255
Bruce McLean: Be attention BE, Plakat, 1982
Lieblingspfeil Nr. 1255
Detail mit Pfeilspitze
Ein eine mögliche Handbewegung beschreibender Pfeil in einem Plakat mit dem durchaus prätentiösen Titel Be attention BE von Bruce McLean aus dem Jahr 1982.

Zu sehen ist das Plakat in der Ausstellung "Bremerhaven – Berlin – Aichach" in der Galerie Zweigstelle Berlin von Andreas Stucken in der Lehrter Straße 37, in der u.a. auch Arbeiten von Djordjevic, Holzer, Palermo, Pitz, Rifka, Ulay und Walther gezeigt werden und die es bei mir nicht schafft, deren damalige Produktionshaltung lebendig werden zu lassen.



22.02.2012
Werbung

Marlboro Werbeplakat (oben) und Details
Schon gruselig, wenn eine der aktuell fettesten Werbekampagnen mit Strategien des Adbustings arbeitet: die scheinbar leicht schräg aufs Bild-Motiv geklebe zweite Papierfläche mit dem Maybe-Slogan ist natürlich schon, inclusive Faltenwurf, so gedruckt worden und also gar keine zweite Ebene.

Ob so zu einem echten Adbusting angestiftet werden soll, was immerhin zu
mehr Aufmerksamkeit führen könnte?

(Es gibt schon einen dokumentierten Fall mit "
... you should go fuck yourself", bei dem sogar die richtige Typo (MVB Solano Gothic Bold) benutzt wurde. Die wurde interessanter Weise mal als Display Schrift für den öffentlichen Raum entwickelt, wo sie neben Gebäuden vom Anfang des 20. Jahrhunderts genauso gut funktionieren sollte, wie neben aktueller Architektur. Entstanden ist so eine Schrift, die sowohl retro als auch zeitgemäß wirken können soll...)



20.02.2012
Ich weiß tatsächlich sehr wenig über...

Lieblingspfeil Nr. 12xx
Mehr Ornament als Pfeil mit halber Pfeilspitze...
... die Gegenwartskunst, außer dem, was ich in Zeitschriften lese. Und die Kunst, die mir da begegnet, ist mir im Großen und Ganzen unangenehm.

Gestern war im Tagesspiegel ein sehr lesenswertes
Interview von Kolja Reichert mit Daniel Richter, dessen Äusserungen ich für schlauer halte als seine Bilder. (Der ältere Richter behauptet von seinen Bildern ja das Gegenteil... )

Dazu beispielhaft diese Passage:
"Einfach nur Stile und Methoden zu wechseln, wie es Gerhard Richter meisterhaft gemacht hat, [finde] ich [...] ein bißchen redundant… Ich weiß, dass das viele für eine postmoderne Leistung halten, ich bin da skeptisch [...] eventuell [ist das] lediglich Wahllosigkeit... [und es ist nur deshalb scheinbar keine Wahllosigkeit und somit] ein Sonderfall, weil er ja auch vorführen will, wie man’s macht. Meiner Meinung nach ist Richter der wirkungsloseste Maler überhaupt für andere Maler. Weil es bei Richter keinen Fehler gibt. Diese Fehlerlosigkeitsinszenierung beeindruckt mich schon, [aber mir ist jemand wie] Baselitz lieber, [denn] bei allem Irrsinn, den er verzapft, finde ich das viel ehrlicher als jemanden, der wie Gerhard Richter im hohen Alter immer noch jeden Fehler vermeiden will. Ich finde dieses Pedantische, Protestantische an Richter wahnsinnig lehrreich. Unter dem Strich ist es natürlich [...] Kitsch."



16.02.2012
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 12xx
LP 1267: Pfeil zwischen Schneeresten
Lieblingspfeil Nr. 1267
Dank Schnee farblich noch mehr auffallender Pfeil

Das schlecht besuchte Café bei in unserer kleinen Straße hat eine neue Werbemaßnahme ersonnen: Hinweispfeile auf dem Straßenpflaster sollen die wenigen Passanten von der Hauptstraße weg in die Seitenstraße locken...

Immerhin haben sie bei der Farbwahl nachgedacht: ein eindrückliches Leuchtgrün, was zwischen den aktuellen Schneeresten noch besser rausknallt, als sonst schon.



13.02.2012
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 1266
LP 1266: scheinbar rustikaler Pfeil
Lieblingspfeil Nr. 1266
Scheinbar handgemachter Pfeil

In einer Filiale einer Back-Shop-Kette werden Teiglinge in einem Ofen aufgebacken, auf den ein am Computer erstellter Pfeil weist, der so tut, als sei er von Hand gezeichnet worden.

Das Schild mit eben diesem Pfeil steckt in einer rustikal anmutenden Holzhalterung – hier wird versucht, scheinbar "authentische" Attribute zu addieren, um mehr Wirkung, also Glaubwürdigkeit, zu generieren.

Die von diesem Hinweisschild bei mir erzielte Wirkung schwankt zwischen komisch, verzweifelt, entlarvend..., um sich dann bei dumm einzupegeln.



10.02.2012
Heute Ausstellungseröffnung

Mit Blei- und Farbstift – zeitgenössische Zeichnungen

Eröffnung: 19-21 Uhr

Gruppenausstellung
Galerie Poll, Anna-Louisa-Karsch-Str. 9
(am Garnisonkirchplatz), 10178 Berlin
Tel.: +49 (0)30 – 261 70 91

Teilnehmer: Danja Akulin, Martina Altschäfer, Matthias Beckmann, Ralf Kerbach, Mutsuo Hirano, Hannes Kater, Alexander Johannes Kraut, Anne Rinn

68 Zeichnungen von Hannes Kater
68 Zeichnungen auf Papierhaltern im Souterrain der Galerie Poll

08.02.2012
Ausstellungsaufbau

Arbeit an meiner Präsentation für "Mit Blei- und Farbstift" in der Galerie Poll: 3 Reihen meiner, im Moment noch nicht ordentlich ausgerichteten, Papierhalter hängen schon. Und für die 4. Reihe ist die Klebeschablone schon platziert.

Die Papierhalter von Hannes Kater ohne Zeichnungen
3 von bald 4 Reihen mit je 17 Papierhaltern für zusammen 68 Zeichnungen im Souterrain der Galerie Poll

* Destroy All Monsters, 1973 - 1985
** Alles, was vor dem "aber" steht, kann man bei der Interpretation einer Aussage ignorieren. Das ist natürlich Küchenpsychologie, wie auch das, was danach kommt...
03.02.2012
D.A.M.*

Lieblingspfeil Nr. 1265
Half a Teddy Bear
Ich war nie der größte Fan von den Arbeiten von Mike Kelley,** aber dass gerade ihn seine Kunst nicht retten konnte, ihn vielleicht gar tiefer in die Scheiße geritten hat – Produktionsdruck und Kunstbetriebs-Absurdität – erwischt mich auf dem falschen Fuß.


23.01.2012
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 1265
LP 1265: mein geliebtes Aufzeichnungsgerät
Lieblingspfeil Nr. 1265
Pfeil in Reihe

Mehrere kleine Pfeile in einer Reihe zeigen hier einen Datentransfer an: das Gerät ist nicht nur "Beschäftigt", die drei Pfeilchen lassen uns auch das zermürbended Unspektakuläre des Vorgangs erahnen.


19.01.2012
Lieblingspfeile

Hannes Kater – Lieblingspfeil Nr. 1261
Lieblingspfeil Nr. 1264
Was mit Pfeilspitzen auf einer Torte

Hier wird gerade eine Schwedische Mandeltorte im Cafe der Akademie der Künste am Hanseatenweg zurechtgerückt, damit ich sie besser fotografieren kann... Der Anlass, die Akademie am Hanseatenweg zu besuchen, war ein besonders schöner: ich guckte mir die Halle 3 an, wo ich im September auf 500 qm eine Ausstellung machen werde! [Mehr hier]

18.01.2012
Den Splitter, der im Auge deines Bruders ist, den siehst du, ...

Hannes Kater – Lieblingspfeil Nr. 1262
Variante meiner Tageszeichnung von heute... auch grösser im drawing-log
... aber den Balken, der in deinem Auge ist, den siehst du nicht.

Links mein Beitrag zum
SOPA-Blackout. (Die Entertainment-Distributionsindustrie in den USA versucht sich an der Einführung des "Stop Online Piracy Act")

Aber das üble europäische Gegenstück, das Anti-Counterfeiting Trade Agreement (
ACTA), wird erstaunlich wenig berichtet in den Mainstreammedien.



09.01.2012
Besucherzahlen

Statistik 2011 (Ausschnitt)
Die Nutzerzahlen für das letzte Jahr
Die Besucherstatistik für 2011 sieht deutlich besser aus als die aus dem Jahr zuvor: mit durchschnittlich 11900 Besuchern im Monat war meine Seite so gut besucht wie nie.

Vollständige Statistik hier.


01.01.2012
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 1263
LP 1263: Parasit auf Hinweispfeil
Lieblingspfeil Nr. 1263
Pfeil mit parasitärer Besiedlung

Neulich im U-Bahnhof Wedding fand ich diesen doch ziemlich unsympathischen Pfeilbesiedler, der sein Grinsen parasitär mit Pfeilenergie aufpeppt und so scheinbar siegessicher in die Zukunft weist.




30.12.2011
Lieblingspfeile

Hannes Kater – Lieblingspfeil Nr. 1262
LP 1262: Wo wollen die im Zeit-Feuilleton hin? Linker und rechter besockter, und entsprechend auch markierter, Fuss auf einigen Seiten dieser Wochenzeitung vom 29.12.2011

Nicht nachvollziehbar ist auch, dass das, was posistiv in die Zukunft weisen soll, mit einem Pfeil nach links, also gegen die Leserichtung – und damit nach unseren Konventionen in die Vergangenheit weisend – dargestellt wird.
Lieblingspfeil Nr. 1262
Pfeile als Illustration

Das letzte Feuilleton des Jahres der Zeit (schon als "No 1" gekennzeichnet) macht mit zwei grossen Pfeilen auf. Und unter diesen illustrativ mißbrauchten Pfeilen schreiben dann Zeit-Autoren erwartbar und wenig witzig darüber, was sie im neuen Jahr so wollen oder eben nicht wollen:

Sie wollen weniger Protagonisten mit Herrenreiter-Allüren und mehr fesche verunglimpfende Benennungen für Minderheiten, sie wollen mehr suizidale Aphorismen und besseres Fernsehen mit weniger Auftritten der Veronika Ferres, sie würden sich freuen über weniger ewig lange unfruchtbare Beschreibungen in Romanen und sie wünschen sich die Weltraumsonde Pioneer 10 zurück. Ausserdem einen geringeren Verzehr von Äpfeln auf Theaterbühnen und mehr öd ironisch metaphorisch ausdeutbare Anekdoten mit Tieren, sie ärgern sich über den alles nivelierenden "Like" Button von Facebook und sie wünschen sich interessantere Programme in den Konzerthäusern, sie werben für mehr Verständnis für die Berliner Durchwurschtler und hoffen auf mehr Demonstranten aus dem bürgerlichen Lager, sie erwarten bessere Literatursendungen im Fernsehen und brechen eine Lanze für Ina Müller, sie wollen keine für die Bühne adaptierten Romane mehr vorgesetzt bekommen und sie fordern weniger Verklemmtheit und mehr vorgeführte Neurosen im (deutschen) Film und überhaupt mehr konservativ erzählte Animationsfilme. Schließlich wollen sie weniger dumme Unterüberschriften und nehmen sich vor, besser zu backen.

Tja.



29.12.2011
Lieblingspfeile

Hannes Kater – Lieblingspfeil Nr. 1261
LP 1261: tief hängendes Parkverbotsschild in Berlin Mitte
Lieblingspfeil Nr. 1261
Seltene Variante eines Verkehrsschildpfeils

Einen mittig – und deshalb irgendwie auch durchgetrichenen Pfeil – findet man ganz selten auf Parkverbotsschildern.


28.12.2011
Powerfull Statement

Hannes Kater – Powerfull Statement 2011, Lageskizze
Hannes Kater – Powerfull Statement 2011
Ausziehartistik eines vierjährigen Performers vom 21.12.2011 (Foto) und 26.12.2011 (Zeichnung)
Die von Elmgreen & Dragset mit der Figur 19 aus der Werkgruppe Powerless Structures schon im Jahr 1998 angestoßene Ausstiegsdebatte findet in den zwei links dokumentierten Lösungen* eine schlüssige Fortführung:
statt wie bei Elmgreen & Dragset zwei Elemente (Jeans und Unterhose) zum Einsatz zu bringen, sind hier fünf Elemente virtuos und doch lässig im Zusammenspiel zu sehen: Jeans, Unterhose, Leggins, Socken und Hausschuhe.

So wird der
unbedingte Wille und die Ungeduld, der unmöglich zu leistende Aufschub, das komplette Aussetzen der Affektkontrolle überzeugender als beim skandinavischen Künstlerduo vorgeführt. Elmgreen & Dragset brauchten außerdem zwei solcher Hosenhaufen – und am besten noch eine geeignete architektonische Situation**, etwa eine (Klo-)Tür, um die gewünschte sexuellen Konnotation nahe zu legen.***


* Zeichnung vom 26.12.2012, Foto vom 21.12.2011
** ob simuliert oder nicht
*** Inwieweit die dann möglicher Weise eintretene veränderte Wahrnehmung des Innenraumes – hier kann man irgendwie auch Sex haben – die, – wohl als einschüchternd vermutete – Wirkung der Architektur wirklich verändert, wie der Titel Powerless Structures der Reihe uns das nahe legen will?
Und wird, wenn die Bild Zeitung über vom Steuerzahler finanzierte Luxusknäste mit Flachbildfernsehern schreibt, nicht noch viel mehr eine Raumvorstellung – ist ein Gefängnis eine powerless structure? – geändert?
Und sind es nicht sowieso die Geschichten, Ideen und Ideologien, egal ob visuell oder sprachlich vermittelt, die die Wahrnehmung bestimmen?



27.12.2011
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 1260
LP 1260: Pfeil auf LED-Leuchtlanze
Lieblingspfeil Nr. 1260
Pfeil mit asymmetrischer Spitze

Ich habe das in der links ausschnitthaft wiedergegeben Verpackung sich befunden habende Weihnachtsgeschenk nicht fürs Kind gekauft, aber der gekrümmte und seltsam asymmetrische Pfeil – man begucke die Pfeilspitze genauer – auf der Packung hätte mich schon verführen können, das Teil zu erwerben, nur damit ich ihn fotografieren kann...




26.12.2011
Der Künstler: immer ein Heiliger. Klar.

Hannes Kater – Kerze und so
Von Kerze illuminierte Schatzkiste aus einem Adventskalender von Playmobil mit Pfeffermühle, Glas und Gabel im Hintergrund
"Ted Hughes sagte mir einmal [also nicht mir, sondern Seamus Heaney]: Es ist gut, wenn man nicht gestört wird. Aber noch wichtiger ist zu wissen, dass man nicht gestört wird."

Aus: Retten Gedichte unsere Seele, Mr. Heany? Seamus Heaney im Gespräch mit Thomas David, FAZ 24.12.2011



Zwischenzeitlich erwog ich als Bilduntertitel: "[...] Schatzkiste, die sich in einem Adventskalender von Playmobil fand", aber die ursprüngliche BU ist so schön absurd, dass ich es bei ihr belassen habe.



24.12.2011
Der Künstler: immer ein Heiliger. Klar.

always a saint
»Das war nicht geradlinig, und das tut mir leid.«* [...] Ich bedaure die "irritierende"* Wirkung mancher meiner Linien, aber schließlich "bin ich Künstler und nicht Kunstliebhaber."**


* Christian Wulff
** Emmett Williams



21.12.2011
Das Glück der stillen Butter

»Die Landschaft«, sagte sie, »denkt sich
in mir, und ich bin ihr Bewusstsein.«

»Ich denke Zeichen... «, erwiderte er,
»... Zeichen denken mich.«.

»Und bitte«, sagte sie, »überweise mir noch Geld, ich gebe es Dir dann zurück.«

»Ja,
du denkst... mit«, sagte er, »und also bist du... Teil des Ganzen.«

»Na ja«, murmelte sie, »so umgehen wir die Kontoführungsgebühr.«




17.12.2011
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 1259
LP 1259: Tasche (aus Papier und Reißzwecken) für Papierpfeile an Pinnwand, HU Berlin
Lieblingspfeil Nr. 1259
Pfeilsammelstelle

Schöne Sammelstelle für Pfeile, mit denen die jeweilige Wichtigkeit eines Aushangs an einer Pinnwand angezeigt werden kann. Zu sehen ist diese Sammlung unterschiedlich farbiger Pfeile in einer aus Papier gefalteten Tasche in einem Institut der Humboldt Universität, Berlin.

(Ich gebe zu, dass ich ernsthaft überlegt habe, dem Foto die Farbe rauszudrehen, weil ich die
Pastelltöne im Zusammenspiel mit dem Kork schwer erträglich finde. Aber es geht ja hier schon darum, die Auffindungsumstände von Pfeilen genau, quasi dokumentarisch, zu zeigen.)



* In der chinesischen Kultur gibt es ein ähnliches Modell, die Fünf-Elemente-Lehre. Hierbei sind die fünf Grundelemente Metall, Holz, Erde, Wasser und Feuer

** Dreier Systeme sind zugleich stabiler (dreibeiniger Tisch, drei Freunde) und doch scheinbar instabiler, weil, zumindest auf den ersten Blick, asymmetrisch, da ungerade...
16.12.2011
Tradierte Isomorphie

Kopfalchemie
Kopf von unten nach oben organisiert:
1. Mund = Wasser = naiv, 2. Augen = Feuer = heroisch, 3. Gehirn = Luft = ...
Aus den drei Elementen der vorsokratischen
Physik – Wasser, Feuer und Äther – haben
einige, z.B. Hölderlin, eine "
Poetik der
Grundtöne
" abgeleitet:

1. Wasser (das Erste) = naiv
2. Feuer = heroisch
3. Äther (prosaischer: Luft) = idealistisch

Nach und mit diesen erzählerischen Grund-
tönen
kann man auch Abbildungen des
menschlichen Kopfes organisieren:

1. Mund – reden (plappern) – naiv
2. Augen – sehen – heroisch
3. Gehirn – denken – Äther / Luft

Dieses Modell ist historisch vor der Vier-
Elemente-Lehre (Feuer, Wasser, Erde und
Luft – vertreten z.B. von Empedokles
*) ent-
standen. Das Element "Äther" hat hier
nichts mit der Quintessenz, dem fünften
Seienden, also dem fünften Element, das
später Aristoteles als notwendig einführte,
zu tun.

Seltsamer Weise traue ich, ohne das logisch
herleiten zu können, dreier
** und fünfer Syste-
men sehr viel mehr zu, als den vierer Modellen.
Und dies nicht nur deshalb, weil die vierer
Systeme einen dazu verführen, einen Graphen
mit vier Feldern zu zeichnen und in den dann
flach alles einzutragen.



* Sinngemäß hier zitiert nach einem Zitat in "Lans del Rey – Tumblirism fürs Ohr" von Timo Feldhaus in der DE:BUG 12.2011

12.12.2011
Kunst und Internet_II

Der Künstler als Heiliger
   Der Künstler: immer ein Heiliger. Klar.
Wenn Nina Franz schreibt, dass mit Tumblr das Kuratieren bzw. Auswählen endgültig über das Produzieren gestellt wird*, stimmt das so natürlich nicht. Es wird nun nur jedem Betrachter klar, dass ein Einzelner gar nicht die Ideen, Fertigkeiten und Gelegenheiten haben kann, um alleine ähnlich attraktive Bildfolgen, wie man sie idealer Weise bei Tumblr finden kann, herstellen zu können.

Und "herstellen" meint in diesem Zusammenhang ganz altmodisch Bilder zu produzieren – und nicht nur zu finden und auszuwählen. Gerne werden die kuratorischen Anteile bei der Arbeit des Bildproduzenten / Künstlers unterschätzt, gar übersehen. Natürlich agiert jeder Künstler in Kontexten (Kunstgeschichte / Gesellschaft) und viele betonen und verweisen deshalb auf die ihnen wichtige Bezugspunkte, kuratieren, wenn man so will, also ihre Bilder, indem sie Zusammenhänge betonen, bzw. nahe legen.

Wie bei jeder sich bietenden Gelegenheit verkünden "die Theoretiker" auch hier die Unwichtigkeit der Produktion und die Bedeutung der Distribution. Ich staune immer, wie wenig diesen "Kulturkritikern" auffällt, dass sie eigentlich über die gesellschaftliche Bedeutung von Macht und Märkten schreiben und nicht über die Dinge, die Artefakte, die Kunst, die dann in Verwertungsketten eingespeist werden – dass die dann stattfindenen Wertschöpfungen nicht denen zu Gute kommen, die die eigentliche Grundlage für all die Geschäfte liefern, be
weist nicht die Unwichtigkeit der Produkte innerhalb solcher Abläufe, sondern nur die Machtlosigkeit der Produzenten.



10.12.2011
Kunst und Internet

Wie ist ein Bild im Internett, konkret zum Beispiel bei dem Internet-Dienst Tumblr, sicher als Kunst zu erkennen?

Bei Tumblr kann jeder jedes Bild annonym hochladen und so Bildfolgen erzeugen. Es gibt keinerlei Zugangsbeschränkung oder Filter: jeder mit einem Internetzugang und einer Email-Adresse kann sich anmelden und loslegen. Und durch die Möglichkeit annonym zu agieren, sind urheberrechtliche Fragen egal.

Man braucht dazu keine Ausbildung als Kunstwissenschaftler oder Künstler, man braucht kein Atelier oder Arbeitgeber, man braucht keine teuren Resonanzräume wie Museen oder Galerien... man kann seine eigene Bildwelt jedem, der gezielt oder zufällig auf die entsprechende Seite kommt, vorstellen.

Folge: die so möglich werdenen
flachen Hierarchien machen eine Unterscheidung zwischen irgendeinem hochgeladenen Bild und einem, dass sich von Haus aus als Kunst begreift, annähernd unmöglich. Wichtig ist nur noch, wie die jeweiligen Bilder einzeln – und vor allem im Kontext, der durch die jeweilige Bild-Zusammenstellung mitbestimmt wird –, wirken.
Viele aus der Kunstgeschichte bekannte Bildfindungsstrategien kommen bei im Netz gezeigten Bildern in Bildfolgen kaum noch zum Einsatz, weil sie zu wirkungslose und zu beliebige Bilder generieren. Selbst die Qualität kunstgeschichtlich bekannter Ölbilder aus dem 19. Jahrhundert wird anders wahrgenommen, wenn diese Bilder zum Beispiel mit privaten Partybildern und gelbstichigen Fotos von Topfpflanzen konfrontiert werden.

Ich habe inzwischen mit meinem
drawing-log bei Tumblr 30 Follower, also Leute, die automatisch meine neuen Einträge angezeigt bekommen, wenn sie sich einloggen. Nur – oder immerhin... auf jeden Fall hilft mir in diesem Kontext kein bißchen, dass ich gerade ein Arbeitsstipendium vom Kunstfonds Bonn habe.

Und bei etlichen meiner Follower macht der Besuch ihrer Seite mehr Spaß als der bei mir oder einem anderen Künstler, weil ihre Seiten viel
abwechslungsreicher und überraschender sind als eine normale Künstler-Seite, weil sie eben nicht ihr eigenes Zeug hochladen, sondern jedes Bild, was sie irgendwie interessiert, ob als einzelnes Bild oder innerhalb einer Bildfolge....




09.12.2011
Lieblingspfeile

Hannes Kater – Lieblingspfeil Nr. 1258
LP 1258: Kindersocke mit Pfeilen – und Skateboard fahrenden Donald
Lieblingspfeil Nr. 1258
Gewobene Pfeile

Hier sollen die Pfeile die Dynamik des Skateboard fahrenden Protagonisten deutlich machen... auf Socken für Kinder zwischen 3 und 5 Jahre! Anscheinend gehen die Hersteller – zu recht? – davon aus, dass die Mehrzahl der Kinder in diesem Alter das Zeichen Pfeil schon irgendwie zu deuten wüssten.




08.12.2011
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 1257
LP 1257: Unterschrift von Eva Haunschild, Berlin
Lieblingspfeil Nr. 1257
Pfeil-"Ev"-Unschärfe

Bei dieser schwungvollen Unterschrift sieht
der – von mir rot eingefärbte – Übergang
vom großen "E" zum daran sich an-
schließenden kleinen "v" so aus wie ein
Halber Pfeil... es handelt sich hier al-
so eher um eine Unschärfe als um ein
(oder zwei)
verpfeilte Buchstaben.



* Vgl. a.mit: "Wenn man durch die Messen bummelt, kann man sich schon wundern, was für relativ unbekannte Künstler verlangt wird. Zeitgenössische Kunst ist seit Jahrhunderten relativ am teuersten – man zahlt die Zukunft quasi mit." Gisela Sonnenburg, geschäftsführende Gesellschafterin des Auktionshauses Villa Grisebach in: »Man zahlt die Zukunft mit«, Junge Welt, 26.11.2011

06.12.2011
Parallelen zwischen Finanzmarkt und Kunstbetrieb.
Oder: wenn "Kunst" noch Avantgarde ist, dann im Bereich der Entlohnung, der Vermarktung und des Verkaufs, aber nicht...

Wie funktioniert die Preisfindung auf den Finanzmärkten? Was für einen Investor zählt, ist der zukünftige Preis. Der wird nicht durch irgendwelche Fundamentaldaten bestimmt, sondern durch die Einschätzung der anderen Markteilnehmer.* Das sogenannte Herding, das ist der Herdentrieb auf diesen Märkten, basisert auf Nachahmung. Was denken die anderen und wie kann ich die Marktbewegungen vorwegnehmen, bevor die anderen Marktteilnehmer – also alle anderen – auch drauf kommen?

Diese mimetische Verhaltensweisen führen
unweigerlich zu sich selbst verstärkenden Übertreibungen in die eine oder andere Richtung, weil die Wertfindung eben das Produkt kollektiver Überzeugungen und nicht etwa etwas Substanzielles ist.

Mein Einschub:
Das wirklich interessante im
Kunstbetrieb ist, dass relativ wenige Marktteilnehmer, also Kunstkäufer / Sammler, die Preise für einen Künstler nach oben treiben können. Drei bis vier Teilnehmer reichen da oft noch nicht aus, aber so um die zehn solten genügen... und wer knapp 20 "potente" Käufer hat, dessen Preise gehen garantiert nach oben. Fieser Weise ist nicht jeder Käufer gleich wichtig für den Markt... es gibt Vorbilder, Meinungsführer, Multiplikatoren... wenn die kaufen, dann... und die können einen Studenten direkt von der Akademie in 2 Jahren nach ganz oben kaufen...

Für die normale Warenwelt gilt, dass sich kollektive Überzeugungen in den Vorstellungen einer bestimmten Nützlichkeit einer Ware gleichsam institutionalisieren. Das erlaubt eine gewisse Stabilität dieser Märkte im Sinne des Ausgleichs von Angebot und Nachfrage. Wenn die Preise für eine Ware steigen, geht die Nachfrage zurück, weil die Käufer versuchen werden, die teure Ware durch eine andere mit vergleichbarem Nutzen zu ersetzen. Wenn der eine Kühlschrank immer teurer wird, kauft man eben den anderen.

Das ist das Herzstück der neoklassischen Vorstellung von der stabilisierenden Wirkung der Konkurrenz auf den Märkten: so wird den Preisanstieg begrenzt.

Die
Finanzmärkte funktionieren ganz anders: wenn der Preis steigt, nimmt die Nachfrage nicht ab. Im Gegenteil: die Nachfrage steigt, weil die Konkurrenz auch am Preisanstieg und damit potentiell auch steigendem Gewinn teilhaben will. Wenn dann der Preis fällt, geht auch die Nachfrage zurück. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage ist also außer Kraft gesetzt. Die Instabilität der Finanzmärkte ist also systemisch bedingt. Die Konkurrenz auf diesen Märkten hat keine stabilisierende Wirkung, sie verstärkt im Gegenteil die extremen Ausschläge.


Nicht ganz wortwörtlich nach: Der Wirtschaftswissenschaftler André Orléan im Gespräch mit Stefan Fuchs, gesendet am 20.11.2011 auf dem Deutschlandfunk in einer sehr guten dreiteiligen Reihe mit dem schönen Titel: Ökonomie – Sozialwissenschaft wider Willen?




05.12.2011
Lieblingspfeile

Hannes Kater – Lieblingspfeil Nr. 1256
LP 1256: Litfaßsäule in Berlin Pankow (nahe am Mauerpark) mit Werbeplakat für die Volksbühne
Lieblingspfeil Nr. 1256
Pfeil-Weihnachtsbaum-Unschärfe

Hier zeigt irgendwas zwischen einem Pfeil und einem Tannenbaum auf den Titel eines Theaterstücks, was bis gestern an der Volksbühne am Rosa-Luxenburg-Platzes gegeben wurde.

Ist ein
Weihnachtsbaum nicht eigentlich ein nadelnder Pfeil, der "die ideelle Fähigkeit", bzw. die Sehnsucht, "des Menschen, Irdisches und Überirdisches", also den Abstand zwischen hier und Himmel, "beliebig zu durchmessen", symbolisiert? (Paul Klee Zitate über die Eigenschaften der Pfeile).


Vgl. auch mit den Einträgen vom 19.11.2003, 24.12.2003, 24.12.2004, 23.12.2005, 24.12.2005 und 22.12.2007.


04.12.2011
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 1255
LP 1255: Stein mit Pfeil (von oben)
Lieblingspfeil Nr. 1255
LP 1255: Stein mit Pfeil (von der Seite)
Lieblingspfeil Nr. 1255
Pfeil auf Kante

Pfeil auf der Kante einer Wegmarke, der Dank seiner Platzierung von zwei Seiten – dann eben als halber Pfeil – zu sehen ist.




01.12.2011
Lieblingspfeile

Hannes Kater – Lieblingspfeil Nr. 1253 Hannes Kater – Lieblingspfeil Nr. 1253
LP 1254: mehr Blume als Pfeil
Lieblingspfeil Nr. 1254
Pfeil-Blumen-Unschärfe

Bei dem links zu sehenen Detail sieht es so aus, als würde ein grüner Pfeil von einem roten Punkt aus nach unten zeigen... im Kontext (ganz links) aber wird deutlich, dass dies eine Blume darstellen soll.


Vgl. auch mit LP 0031


30.11.2011
Zwei Hinweise

Die Nachricht, dass das "Science Magazine" geschrieben hat, dass das Kritzeln beim Lernen und Zuhören helfen könne, nahm SpOn gestern zum Anlass, in der Rubrik Karriere / Berufsleben (!) einen Artikel über "Konferenz-Kritzeleien" online zu stellen. Der Text ist ganz okay, die Beispielabbildungen dann nicht mehr.

Schon eine Weile her, aber wirklich hörens- bzw. lesenswert ist: "Von der allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Zeichnen
Wie Zeichnungen Wissen organisieren", ein Beitrag von Frank Kaspar in der Reihe "Forschung und Gesellschaft" beim Deutschlandradio Kultur.



* Veröffentlicht in: Gewalt. Sechs abseitige Reflexionen. Laika-Verlag, Hamburg 2011
28.11.2011
Hermeneutische Versuchung

Man muss in der Regel beim Betrachten von Kunst dem widerstehen, was ich hermeneutische Versuchung nenne: die Suche nach einer tieferen Bedeutung oder auch einer Botschaft, die sich in, bzw. hinter, den Kunstwerken verbirgt. Am schwersten fällt, die Bedeutungslosigkeit all der künstlerischen Anstrengungen zur Kenntnis zu nehmen: was wir da sehen ist das, was Jacques Lacan eine Passage à l'acte genannt hat – ein impulsiver Übergang zu einem Akt, der nicht in Sprache oder Denken übersetzt werden kann und dem das unerträgliche Gewicht der Frustration aufgebürdet ist. Das bezeugt nicht nur die Ohnmacht der Künstler, sondern sogar noch in größerem Ausmaß ihren Mangel an dem, was der Kulturkritiker Fredric Jameson "kognitives Kartieren" genannt hat – die Unfähigkeit, die Erfahrungen der eigenen Situation in einem bedeutungsvollen Ganzem, bestenfalls also in ihrer Arbeit, zu verorten.

All die Anstrengungen der Künstler haben nur ein Ziel:
Sichtbarkeit zu erzeugen. Jeder einzelne Künstler ist zu Beginn seiner Karriere aus dem eigentlichen gesellschaftlichen und politischen Raum ausgeschlossen und will mit seiner Arbeit in erster Linie sein Vorhandensein demostrieren, bzw. es durch ein paar Tricks und Kniffe in den Kunstbetrieb schaffen.
Die Aktionen der Künstler sprechen für sich: ob es euch gefällt oder nicht – hier sind wir; wie sehr ihr euch auch bemüht uns nicht zu sehen – hier sind wir!

Die Kommentatoren übersehen zur Gänze, dass die Künstler keinerlei spezielles Ziel verfolgen – ganz im Gegenteil: sie wollen nur erfolgreiche Teilnehmer des Marktes sein. Künstler schlagen keine Lösungen vor, ihre Absicht besteht darin, ein Problem zu schaffen – und klar zu stellen, dass genau ihre Arbeiten das Problem seien, von dem man nicht länger absehen dürfe, wo man also hingucken müsse.
Deshalb ist auch jeder Tabubruch, jede Anmaßung, gerechtfertigt und notwendig. Hätten sie nette Blumenstilleben gemalt, wäre über die anschliessende Ausstellung bestenfalls ein kleiner Hinweis im Lokalteil einer Provinzzeitung aufgetaucht.

Ein
Textsample [mehr hier] aus einem Text von Slavoj Zizek* über die Unruhen (mit Plünderungen und brennenden Autos) in den Pariser Vorstädten im Herbst 2005... ein Gedankenexperiment, für das aus den "Protestierenden" und "Tätern", denen Zizek einen Mangel an utopischen Visionen attestiert, "Künstler" wurden. Und aus "Gewalt" und "Protest" "Kunst". Sonst wurde kaum was verändert.



27.11.2011
Lieblingspfeile

Hannes Kater – Lieblingspfeil Nr. 1253
LP 1253: Müllauto statt Balken vor dem Gesicht zur Anonymisierung
Lieblingspfeil Nr. 1253
Pfeile als Ornament

Mehr oder weniger in großer Menge zweckfrei eingesetzte Pfeile werden immer zu einem Pfeil-Ornament und haben keinerlei Zeigefunktion mehr.

Da man es gewohnt ist, sich nach Pfeilen zu richten müssen, fällt es schwer, die unsinnigen Pfeile auf dem Sweatshirt zu ignorieren... und kann so mit bescheidenen Mitteln einen Hingucker kreieren.



24.11.2011
Schlicht nicht schlecht...

Wer sich intensiver mit Kunst beschäftigt, gar selber Kunst macht, stößt bald auf ein interessantes Phänomen: ein schlechter Künstler kann nach unserem heutigen Kunstverständnis nur jemand sein, dessen Geschichte man noch nicht kennt.

Mit "Geschichte" ist jetzt nicht nur gemeint, dass jemand die betriebsüblichen Sätze zu seiner Arbeit äußern durfte, sondern dass man mit ihm öfter mal ein Bier trinken war, dass man mit seinen Kindern gespielt hat, ein paar Familienanekdoten kennt, kurz:
dass man ihn privat kennen gelernt hat. Und aus diesem Wissen um das Wesen des Künstlers speist sich das Verständnis für seine Arbeit, die man dann nicht mehr schlecht finden kann. Denn jetzt kann man die Arbeit anders lesen – so kann ein Scheitern zum Beispiel für jemand die richtigste Handlung sein... und die nicht so gelungenen oder kunstgeschichtlich relevanten Arbeiten eben notwendig, also richtig, also gut.

Hannes Kater – Lieblingspfeile
Ist der Kontext gesund, freut sich die Kunst
Das vielleicht schwer erträgliche reale Ergebnis der künstlerischen Bemühungen zählt weniger als die daraus ableitbaren Schlüsse und Bestätigungen der eigenen Einschätzung der Persönlichkeit des Künstlers. Selbstverstaändlich hat so eine Herangehensweise ihre Grenzen, die sich ableiten lassen von der Intensität der Bekanntschaft / Freundschaft und Art des Arbeitsergebnisses.

Das Ganze ist natürlich ein Beispiel aus
dem Themenkomplex:
ist der
Kontext okay (verantwortet),
funktioniert auch die
Kunst (-rezeption).




19.11.2011
Lieblingspfeile

Hannes Kater – Lieblingspfeile
LP 1252: Logo einer Berliner Umzugsfirma
Lieblingspfeil Nr. 1252
Das Pfeil-Logo und seine Platzierung

Wieder mal ein schönes Beispiel für die Schwierigkeiten die auf einen so zukommen können, wenn man ein Logo mit Pfeilen hat: es kommt eben schnell zu Situationen, wo die intendierte Dynamik, hier Transport von hier nach da, aufgehoben wird, weil zwei Pfeile aufeinander zeigen und so dann nicht mehr auf ein (abstraktes) Ziel in weiter Ferne, sondern auf etwas verweisen, was zwischen den beiden Pfeilspitzen ist, hier also auf eine Ecke des Laderaums...


Zum Thema Lastwagen und Pfeile siehe auch: nicht-stationärer Wegweiser.



15.11.2011
Enorme Markttiefe...

... oder:
Der Triumph des Marktoptimismus:

Wegen starker Kursschwankungen oder gar Kursrückgängen
fällt es Anlegern zunehmend schwerer, mit ihren Aktienengagements die angestrebten Renditen zu erzielen. Spekulationen auf fallende Kurse sollen helfen, die geplante Zielrendite zu erreichen.

Der Indexfonds der Deutschen Bank auf den Short-Dax – der Short-Dax bildet die umgekehrte Entwicklung des Dax ab: wenn der Dax um 3 Prozent fällt, steigt der Short-Dax um 3 Prozent – gehört mit einem investierten Volumen von mehr als 500 Millionen Euro mittlerweile zu den größten Indexfonds in Deutschland überhaupt. Das Handelsvolumen übertrifft in letzter Zeit die meisten Indexfonds auf steigende Aktienkurse...

Nach: Daniel Mohr, 14.11.2011 FAZ




13.11.2011
Ach ja...

"Die neoklassische Wirtschaftswissenschaft der letzten vierzig Jahre dagegen hat die Krise weder vorhergesehen noch konnte sie etwas zu ihrer Bewältigung beigetragen."

Wirtschaftsjournalist Martin Wolf im Gespräch mit Stefan Fuchs, 13.11.2011 Deutschlandfunk




12.11.2011
Wer hilft wem warum wieviel?

"Arg vereinfacht", aber die "Grössen-ordnung" verdeutlichend kann man sagen: "rund vier Fünftel der Hilfe [an Griechenland] müssen für Zins- und Tilgungszahlungen verwendet werden, während nur knapp ein Fünftel zur Finanzierung des laufenden Haushalts übrig bleibt. [...] Längst kommt die von den Steuerzahlern der Geberländer finanzierte Hilfe grösstenteils den Finanzhäusern dieser Geberländer zugute."

Nach: Wem hilft die Griechenland-Hilfe?
11. November 2011, Neue Zürcher Zeitung




11.11.2011
Keine Linie ist auch eine Linie...

... war jetzt nicht der etwas reißerische Titel eines Textes über das Zeichnen, sondern die Überschrift eines Kommentars über die CDU und ihren schweren Abschied vom dreigliedrigen Schulsystem...

10. November 2011, FAZ



* Wer ein gegenständliches Gemälde mit einem verpfeilten Buchstaben kennt: für einen Hinweis wäre ich dankbar.
WeitereKunstpfeile:      
21.06.2011 – Kunstpfeil_25
15.05.2011 – Kunstpfeil_24
15.05.2011 – Kunstpfeil_23
01.02.2011 – Kunstpfeil_22
09.07.2010 – Kunstpfeil_21
09.02.2010 – Kunstpfeil_20
02.02.2007 – Kunstpfeil_19
16.11.2006 – Kunstpfeil_18
...
05.11.2011
Nachtrag zu Kunstpfeil_22

Florian Havemann, 2011
Bild von Florian Havemann, 2011
Florian Havemann hat als Urheber des Kunstpfeils_22 nicht nur das da vorgestellte "Ausstellungshinweisbild" mit Pfeilen gemalt – von dem ich nicht genau weiß, ob es denn in seinen Augen ein offizielles" Bild ist – , sondern er hat auch den ersten mir bekannten verpfeilten Buchstaben* in einer gegenständlich aufgefassten Szene in einem Gemälde untergebracht: ein verpfeiltes grosses "E".



03.11.2011
unerzählich

"dein er, dein zucht ist unerzalt."
Schön, oder? Nach: Clara Hätzlerin, die
wohl von 1430 bis 1476 lebte.

Schon auffällig: die
Nähe von zählen und erzählen... Wer über die Finanzkrise nicht richtig erzählen kann, der kann auch nicht zählen?

Einige – nicht alle! – Wortbedeutungen von zählen (declarare, computare, numerare) nach dem Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm:

1. aufzählen, darlegen, berichten

2. Bericht erstatten, etwas geordnet darstellen, genaue Kunde geben

3. zählen (in der rechnerischen Bedeutung):
- allg. mit Zahlen umgehen
- Ermittlung einer Summe einer Zahlenreihe
- sprichwörtlicher oder bildhafter Gebrauch

4. rechnerisch überschlagen, schätzen
- auch: auf etwas zählen

5. im Sinne von bestimmen, ausgewählt sein (veraltet)
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Pfeil runter 31. Oktober 2011
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