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28.02.2010 |
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Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1184 Ziemlich kurzer Pfeil Pfeil mit kurzer Pfeilbahn und zugleich platzsparenster Pfeilbahnstartauflösung, einem an den Anfang gesetzten Strich. |
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26.02.2010 |
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In den Zeichen bin ich zuhaus |
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oder: Wes Zeichen ich kenn des Lied ich sing oder: Meine Zeichen sind meine Burg oder: Daheim im Reich der Zeichen oder: Glück wohnt in vertrauten Zeichen oder: Zeichen sind das halbe Leben oder: Es ist mir zeichenhaft oder: Zeichen regiern die Welt oder: Ich denke Zeichen denken mich oder: Meine Heimat sind die Zeichen |
Ich bin 1965 geboren und wuchs mit dem Fernsehen auf. Bestimmte Wörter hatte ich praktisch schon bei der Geburt im Mund «Tempo», «Q-tip», «Nivea». Diese Begriffe waren in meiner Logosphäre so fest und ewig verankert wie «Fahrrad» oder «Brötchen». Die Produkte und Embleme der Industrie- und Pop-Kultur waren für mich beim Aufwachsen genauso real wie die Wiese vor dem Haus oder meine Hose. Natürlich konnte ich kaum Kopien und Parodien von den behaupteten Originalen ob nun bei Kleidungsstücken oder Filmen unterscheiden und wenn doch, dann dachte ich darüber nur punktuell nach. Erinnern kann ich mich an meine Irritation als Schulanfänger über den Umstand, dass eine Schultasche in den Augen meiner Mitschüler von der Firma "Scout" zu sein hatte (die fand ich hässlich und mochte die alten quer- statt hochformatigen Ranzen wie auch schon das Wort "Ranzen" lieber) oder doch zumindest eine preiswertere Kopie davon (in der Regel noch hässlicher und eben eine Kopie, was sie erfolgreich implementiertes Markenbewusstsein zusätzlich entwertete). Man wird sozusagen rückwärts wie vorwärts geboren, hinein in ein sich um einen rum konstituierendes Reich der Zeichen, Bilder, Produkte und deren behaupteter Bezüge hinein in eine Kultur- und Kommerz-Umwelt, die unsere natürliche Umwelt zugleich ergänzt und überlagert.* |
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25.02.2010 |
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Pathographische Analyse |
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"Mir kam in Köln 1912 in dieser Ausstellung, wo um die wunderbaren van Goghs herum expressionistische Kunst aus ganz Europa in merkwürdiger Eintönigkeit zu sehen war, manchmal ein Gefühl, van Gogh sei der erhabene einzige und widerwillig "Verrückte" unter so vielen, die verrückt sein wollen, aber nur allzu gesund sind. Glauben wir in dem Medium einer hohen intellektuellen Kultur, eines uns eigenen grenzenlosen Klarheitswillen, einer Pflicht zur Redlichkeit und eines dementsprechenden Realismus, glauben wir die Echtheit dieser auflösenden Tiefe, dieses Gottbewusstseins nur solchen Geisteskranken? Wir leben in einer Zeit des künstlichen Nachmachens, der Verwandlung jeder Geistigkeit in Betrieb und Institution, des bloßen Willens zu einer Existensart und des Machens aus Einsicht, des schauspielerhaften Erlebens, in einer Zeit von Menschen, die, was sie sind, zugleich wissen, ja von Menschen mit gewollter Schlichtheit und nachgemachter dionysischer Erfahrung und gestaltender Disziplin, deren beider sie zugleich befriedigt bewusst werden. Ist in solchen Zeiten vielleicht das Schizophrene Bedingung einer Echtheit in Sphären, die in gebundenen Zeiten auch ohne Schizophrenie echt erfahren und dargestellt werden können? Sehen wir einen Tanz um etwas, das gewollt, gesucht ist, das aber nur als Schreien, als Machen, als Gewaltsamkeit, als Selbstberauschung und Sichhineinsteigern, als flache Unmittelbarkeit und blöder Wille zur Primitivität, ja als Kulturfeindschaft sich verwirklicht und das echt und tief sichtbar ist in einzelnen Schizophrenen? [...] |
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Es wäre gewaltsam und eine dumme Verabsolutierung, wenn man solche Fragen einfach mit ja beantworten wollte. Solche Beantwortung übersteigt unsere Erkenntnis. Was "unecht" sei, ist uns eines der zentralsten Probleme der Psychologie, das wir keineswegs gelöst, nicht einmal genügend klar formuliert haben. [...] Sie [die Schizophrenen] aber zum Vorbild nehmen , ist gefährlich. Wie früher sich manche sozusagen abmühten, hysterisch zu werden, so könnte man jetzt von manchen sagen, sie bemühten sich, schizophren zu werden. Jedoch ist nur das erste in begrenztem Maße psychologisch möglich, das letztere unmöglich, daher das Bemühen notwendig zum Unechten führend."* |
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19.02.2010 |
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Codierungsmöglichkeiten |
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Wer im zweiten Weltkrieg Kinderzeich- nungen aus den USA in den Rest der Welt mit der Post verschicken wollte, musste damit rechnen, dass die Zen- sur diese Post nicht passieren ließ. Wie auch bei den ebenfalls vom Postversand ausgeschlossenen Kreuzworträtseln und Schachzug-Mitteilungen für internatio- nale Fernschachpartien befürchtete die Zensurbehörde, dass sich in dem "Da- tengewirr" von Kinderzeichnungen unbemerkt Informationen codieren lassen würden um so Spionagenach- richten ausser Landes zu schaffen. Quelle: "Botschaften mit doppelten Boden" von Klaus Schmeh, telepolis 01.03.2009 Mehr Zeichnungen mit dem und für das Kind hier. |
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17.02.2010 |
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"Ich bin dann am besten, ... |
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... wenn ich falsch zitiert werde" war einmal die Überschrift eines Artikels über Cary Grant.* Dabei wurde seine ei- gentliche Aussage "Sie dürfen mich ruhig falsch zitieren. Ich bin meist besser, wenn ich falsch zitiert werde" etwas zugespitzt und damit wohl auch ver- fälscht (aus "ich bin meist besser" wird "ich bin dann am besten") wieder- gegeben.* "In deinen Arbeiten beziehst du dich im- mer wieder auf andere Kunstwerke. [...] Du verwendest Vorhandenes, sind es Zitate?" "Ich hätte es am liebsten, wenn man 'translation' sagt, 'Übersetzung'. Denn es sind keine richtigen Zitate. Ich greife Werke von anderen Künstlern auf, ich verwende sie. [...] Die Zitate überneh- men in meinen Arbeiten bestimmte Funktionen und ermöglichen mir auf diese Weise gewisse Aussagen. [...] Meine Verweise beziehen sich nur bedingt auf Inhalte. Sie zielen eher darauf, wie diese erzeugt und kommuniziert werden. [...] Ich will dem Betrachter die Möglichkeit geben, etwas über das Gemacht-Sein meines Produktes zu erfahren. [...] [Ich möchte] eine Ware erzeugen, die über sich selbst Auskunft geben kann eine 'selbstbewusste' Ware, die aber trotzdem noch als Ware funktioniert. [...] Es gibt von Klossowski die These, dass, profan formuliert, im Stereotyp mehr Kraft steckt als in der Innovation, weil das Stereotyp mehr Ausdrucksmöglich- keiten bereit hält. Denn die Innovation läuft immer wieder auf eins hinaus, nämlich auf den Namen, der sich selbst bezeichnet**, wohingegen das Stereo- typ die Kommunikation am Laufen hält. [...] Traditionell ist der avantgardistische An- satz, dass es zu wenige Zeichen gibt für die Welt, dass man Zeichen erfinden muss, wohingegen es bei [Raymond] Roussel fast so scheint, als ob es zu we- nig Welt gibt für die Zeichen, weil man aus den Zeichen viel mehr Welt generie- ren kann, als Welt da ist."*** Und weshalb mache ich mir meine eige- nen Zeichen? Nicht, weil andere nicht ausreichen würden, um das was ich will zu repräsentieren. Ich brauche meine Zei- chen für die von mir gewählte Produk- tionsform, einem Zeichnen mit der Hand ohne Vorzeichnung und ohne Kor- rekturmöglichkeiten. |
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15.02.2010 |
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Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1183 Pfeil mit konischer und eingekerbter Pfeilbahn Mit dem Filzstift gestrichelt: einge- kerbte und konische Pfeilbahn. |
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13.02.2010 |
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Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1182 Pfeil mit kleinem Bruder Die im Bild zu sehende Tür ist die Ein- gangstür zu einem Geschäft. Der größere und obere der zwei Pfeile zeigt also ganz unnötig nach links, lenkt er so doch eher von der Eingangstür ab. Im ebenfalls nach links zeigenden unte- ren und kleineren Pfeil steht "BITTE DRÜCKEN", der Pfeil zeigt aber eher unter den Griff als auf ihn... |
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12.02.2010 |
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Zitate |
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I "We don't want plot, depth or content: we want angles, arcs and intervals; we want pattern. Structure is content, geometry is everything." [Wir wollen nicht Plot, Tiefe oder Inhalt: wir wollen Winkel, Bögen und Abstände; wir wollen Muster. Struktur ist Inhalt, Geometrie ist alles.]* Kann ich als ein Verfechter des Szenischen in der Bildenden Kunst dieses Zitat gut finden? Ja. Denn jede Szene ist gebaut, gemacht aus Struktur und Geometrie. |
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Dazu passt noch dieses hier: II "John Dos Passos..." "Hab ich nie gelesen." "Also, John Dos Passos schrieb 1932, dass ein Schriftsteller versuchen sollte, ein "Architekt der Geschichte" zu sein. Und ich glaube, das haben Sie in Ihren besten Werken erreicht. Gefällt Ihnen diese Beschreibung - Architekt der Geschichte?" "Ja, das gefällt mir."** III "Informationsflut" war immer hat bis neulich nur keiner gemerkt. |
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IV "Die schlafwandlerische Sicherheit, mit der die 17-jährige Autorin [Helene Hegemann] über fremde Quellen verfügt, weist ihr künstlerisch ein besseres Zeugnis aus, als wenn sie jede Droge, über die sie schreibt, auch selbst genommen hätte."*** V "Um Kanadas Team für die Olympischen Winterspiele in Vancouver kümmern sich 14 Psychologen, die zwecks besserer Akzeptanz "Berater für mentales Funktionieren" heißen."**** Mir rätselhaft, dass so eine Umbenennung die Akzeptanz steigern kann... ich finde es abschreckend und entlarvend... und es klingt nach einem mäßigen und von Orwell inspirierten Science Fiction Roman aus den 70igern. |
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10.02.2010 |
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Hegemann |
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In Helene Hegemanns Stellungnahme zum Plagiatsvorwurf gegen ihr Buch Axolotl Roadkill findet sich auch dies: "Von mir selber ist überhaupt nichts, ich selbst bin schon nicht von mir (die- ser Satz ist übrigens von Sophie Rois geklaut)." Das zu lesen berührte mich schon eigen- artig, weil auch mir diese Aussage der Schauspielerin Sophie Rois in einem Interview aufgefallen und wichtig genug geworden war, um sie am 26.01.2010 bei mir ins Weblog zu stellen. Für mich ist dieses Zitat aber auch ein weiterer Hinweis darauf, dass ihr Umgang mit Textquellen sich eher aus Praxen (ach, was ein übles Kackwort aber hier passt es) von Theaterleuten (Dramaturgen!) als aus Internetgepflogenheiten erklären lässt. Wobei zugestanden sei, dass das Internet das Kompilieren, Samplen, Re- organisieren und Überarbeiten von Text- quellen deutlich vereinfacht. Und außerdem kann ich immer noch da- rüber staunen, dass mich das Ausmaß der Häme gegen Hegemann und einige Rezensenten ihres Buches zu überraschen vermag. |
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09.02.2010 |
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Kunstpfeil_20 |
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Wunderbare Arbeiten, schöne Ausstel- ung: Gianfranco Baruchello in der Ga- lerie Michael Janssen (noch bis zum 20. Februar). Die links zu sehende Arbeit Tipica facies aus dem Jahr 1974 ist nur eine von vie- len, bei der Baruchello schön und sinnvoll Pfeile einsetzt. WeitereKunstpfeile: 02.02.2007 Kunstpfeil_19 16.11.2006 Kunstpfeil_18 04.05.2006 Kunstpfeil_17 30.04.2006 Kunstpfeil_16 01.11.2005 Kunstpfeil_15 07.09.2005 Kunstpfeil_14 27.08.2005 Kunstpfeil_13 20.08.2005 Kunstpfeil_12 14.07.2005 Kunstpfeil_11 14.01.2005 Kunstpfeil_10 17.12.2004 Kunstpfeil_09 16.12.2004 Kunstpfeil_08 18.11.2004 Kunstpfeil_07 30.01.2004 Kunstpfeil_06 22.01.2004 Kunstpfeil_05 21.01.2004 Kunstpfeil_04 26.12.2003 Kunstpfeil_03 18.07.2003 Kunstpfeil_02 09.06.2003 Kunstpfeil_01 Auch gut: Warum weshalb wozu Du- champ, ein Buch, das Baruchello zusam- men mit Henry Martin 1985 veröffent- licht hat und das 1993 bei Ritter Kla- genfurt auf deutsch rausgekommen ist. Eines der angenehmsten und hilfreichsten Bücher über Duchamp, auch weil der Text spürbar auf Aufzeichnungen von Gesprä- chen, die die beiden Autoren miteinan- der über Duchamp geführt haben, beruht. |
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08.02.2010 |
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Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1181 Wenig wirksamer Pfeil Kaum wirksam ist dieser werbende Pfeil an einer Hausfassade in Berlin Charlotten- burg. Nicht nur ist der Pfeil zu klein für seine Aufgabe ausgefallen, durch die ex- trem kurze und dann auch noch ab- geknickte Pfeilbahn wird seine Zeige- kraft zusätzlich geschwächt. |
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06.02.2010 |
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Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1180 Verpfeilter Buchstabe Schön und trickreich verpfeiltes "K" (sieheverpfeilte Buchstaben): durch einen kleinen Eingriff sieht man nun dreireduzierte Dreieckspfeile hin- tereinander. Einziger Wehrmutstropfen: die Pfeile zeigen nach links, was immer etwas schwächer wirkt als nach rechts zeigende Pfeile. Bei der Abbildung unten zeigen die nach links weisenden Pfeile immerhin in die Fahrtrichtung des Lastwagens. Auf der anderen Seite des LKW's ist das natür- lich nicht der Fall. |
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05.02.2010 |
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Unterwegs in Berlin |
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In der U-Bahn: ich höre einem Gespräch zu, komme gar nicht umhin zuzuhören, weil die Frau so laut redet. Irgendwas von Projekten und Berlin... Und dann fragt sie ihr Gegenüber: "Was meint eigentlich Gentrifizierung? Das hat doch bestimmt was mit Gender Studies und Foucault und so zu tun, oder?" |
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03.02.2010 |
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Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1179 Gekachelter Pfeil Asymmetrischerreduzierter Drei- eckspfeil an einer Hausfassade in Ber- lin Charlottenburg. |
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02.02.2010 |
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Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 1178 Handgemalter Pfeil Hektisch mit einem Filzstift gemalter Pfeil. |
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"Wer kritzelt, der erlebt die Vorlust des Schreibens [... bezieht sich hier auf Rand- zeichnungen von Schriftstellern. Trotzdem ist beides eine zu große Einengung: "des Schreibens" und eben auch "Vorlust"]. Er bewegt schon die Schreibhand, schwärzt das Papier, hinterlässt Zeichen und Struk- turen, gibt den erträumten Figuren Ge- sichter, ohne dass er sich der Mühe des sorgfältigen Formulierens und der Askese des genauen Denkens aussetzen müsste. [Man kann auch schreiben, ohne sorgfäl- tig zu formulieren oder präzise zu denken. Und man kann genau kritzeln... ] Er ist sprachlos glücklich oder unglück- lich, konzentriert oder zerstreut. Oder beides gleichzeitig: Er geht diesseits oder jenseits der Linie, die das Schrei- ben vom Nichtschreiben trennt, und manchmal macht er auf dieser Linie halt." |
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01.02.2010 |
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Schrift im Bild |
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"Für die gotischen Maler ist das Bild so selbstverständlich Wiedergabe der Schrift, d. h. der Heiligen Schrift, dass sie Schriftzeichen ins Bild hineinnehmen, sei es als Spruchband, das zwischen dem Übersinnlichen und dem Irdischen vermittelt, zwischen dem Verkündigungs- engel und Maria, sei es als Schriftzug mit dem Namen der dargestellten Hei- ligen.* Das ändert sich erst in der Re- naissance mit der Einführung des pers- pektivischen [...] Bildraums. Jetzt wird das Bild zur illusionistischen Dar- stellung einer Szene. Es wird nicht mehr vornehmlich als Teil der unabgeschlos- senen Heilsgeschichte gelesen [... ist, glaube ich, für die nun folgende Pointe formuliert und ansonsten falsch], son- dern als eine in sich abgeschlossene ästhetische Ganzheit betrachtet. Das hat Konsequenzen für die Anwesen- heit von Schrift im Bild. Diese muss nun motiviert werden (z. B. als Seite in ei- nem aufgeschlagenen Buch), andernfalls würde sie vom Betrachter als ein die Il- lusion störender Fremdkörper emp- funden." Zitat: Schrift im Bild. Von: Peter Bürger, 30. Januar 2010, Neue Zürcher Zeitung |
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