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Der Pfeil in der Theorie
Visuelle Kommunikation – und Nonverbale Kommunikation


Juan Gonzalez*

Der Pfeil ist ein Zeichen und als Zeichen besteht er aus zwei Komponenten, 1 Signifikant (Bedeutendes) oder Form und 1 Signifikat (Bedeutetes) oder Inhalt. Es wird als Symbol gebraucht, unter der Voraussetzung, dass es in einem konventionellen Zeichensystem als Element der Kommunikation eingegliedert wird. Der Signifikant des Pfeiles ist in seiner ursprünglichen Form eine Gestalt, die verschiedene Varianten aufweisen kann, die wir in unserer Arbeit mit der Form
widergeben.
 
Der Pfeil in der Theorie
Der 'Pfeil': Symbol, Ikon, Zeichen
Geschichte des Zeichens und Symbols 'Pfeil'
Pfeile in der Visuellen Kommunikation:
Jochen Stankowki [1960 - 1972]
Peter Senftleben [1974]
Juan Gonzales [1974]
Gespräche über Pfeile:
- mit Erik Spiekermann
– mit Hannes Kater
Juan Gonzalez erarbeitete einen Beitrag für folgende Publikation:
Nonverbale Kommunikation
Die visuelle Information im Vergleich mit anderen Bereichen der nonverbalen Kommunikation.
Ergebnisse eines Seminars im Sommersemester 1972
Leiter des Seminars Ludvik Feller, weitere Mitarbeiter an dieser Arbeit: Regina Horn, Christiane Wuth, Parto Krönner; Eva Kater, Peter Senftleben und Olaf Seliger
Herausgegeben an der Staatl. Hochschule für bildende Künste Berlin (heute UDK) 1974
  Cover Nonverbale Kommunikation, Hrsg.: HdK-Berlin, 1974
Der Signifikant deutet auf Richtung. Meistens, besonders im modernen Gestaltungsverfahren, hat die ursprüngliche Form unseres Zeichens eine Entwicklung erfahren. Es genügt eine Spitze zur Darstellung des Pfeiles. Damit haben die zwei Züge, aus denen er besteht, nämlich Schaft und Spitze, eine Umstrukturierung erfahren, so dass er die Form eines spitzwinkligen Dreiecks aufweisen kann.
Das Zeichen Pfeil wird in Relation mit Richtung, Bewegung und Raum gebracht. Gehen, fahren, fliegen, sind Bewegungen in verschiedene Richtungen, die mit einem Pfeil visualisiert werden können. Den Lebensweg, ein zeitliches Gehen, kann man als eine Bewegung bezeichnen, die ebenfalls durch einen Pfeil wiedergegeben werden kann. Wenn wir aber weder gehen, noch fahren, noch fliegen sondern ruhen, sind wir auch in der Lage Gedanken oder Laute auszusenden. Der Einsame richtet bisweilen sein Reden und seine Gedanken an sich selbst (Verkrümmung des Pfeiles). Diese beiden Phänomene strukturieren eine Message (Mitteilung) und haben ebenfalls eine Richtung. Auch der automatische Wagen, die Schreibmaschine, der Fernschreiber haben eine Bewegungsrichtung im Sinne des Pfeiles.
Pfeilartige Bewegungen treffen wir konkret beim Pfeil, der aus einem Bogen geschossen wird, beim Speerwerfen, beim Schreiben mit der Feder, wenn wir die Feder zum Papier neigen, beim Schwimmen, wenn wir beide Arme ausstrecken und mit den Händen das Wasser teilen, beim Zeigen oder Drücken mit dem Finger, bei den Schiffen, wenn sie in See stechen.
Die Funktion des Pfeiles ändert sich bei dem Betrachter, in den verschiedenen Anwendungsbereichen, der Ingenieur gebraucht ihn als eine Erläuterung zur Verfahrensart, der Verkehrstechniker weist auf Richtungen in den fließenden Verkehr, die Hausfrau findet die Drehrichtung eines Haushaltsgerätes, das Kind spielt damit Indianer, der Techniker erläutert die Betriebsanweisung seiner Maschine, für Typografen dient er als Kürzel für verschiedene Wörter.
Durch seine Form kann man einen Ablauf mit dem Pfeil identifizieren, vom Ursprung zum Ziel. Im Zusammenhang mit einem anderen Zeichen determiniert er seine komplementäre Bedeutung. Der Pfeil im Raum gesehen oder betrachtet zeigt die Richtung an. Dabei gibt er meistens durch die Stellung und Form eine zusätzliche Information, wie Wegteilung, Kurve, Berg, oben, unten, links, rechts, vorn, hinten etc.
Auch durch die Zusammenstellung mehrerer Pfeile kann man Gruppierungen, Vermehrungen, Gemeinsamkeit, Einigkeit, Zusammengehen, Verfolgung usw. darstellen; so wie auch Berührung, Reibung, z. B. im Fall von Implosion, Explosion, Ausdehnung, Zusammenstoß.
Um die Anzahl von Möglichkeiten auf diese Arbeit zu beschränken, wurde mit gleich großen Pfeilen sowie mit einer begrenzten Anzahl gearbeitet. Auf den ersten zwei Seiten mit einem Pfeil pro Bild, auf der dritten Seite mit zwei Pfeilen pro Bild und auf den restlichen vier Seiten wurde anhand einer konkreten Thematik der Pfeil praktisch angewandt.
  Beispiele aus der Arbeit von Juan Gonzalez

Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
1.1. bestimmt die Bewegung nach rechts oder vorwärts (Leserichtung) und beinhaltet Aktion, Dynamik
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
1.2. zeigt nach unten, (unten) zurück
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
1.3. zeigt nach links, zurück (gegen die Leserichtung), gegen
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
1.4. zeigt nach oben, vorwärts, aufwärts
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
2.1. Pfeil steigt, Energie steigt, Bewegung nach oben, Aufstieg
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
2.2. zeigt nach unten rechts, Abstieg
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
2.3. zeigt nach links (unten), zurück (-fallen), stürzen
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
2.4. zeigt nach oben (links), heraufziehen
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
3.1. senkrecht wachsender Pfeil...
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
3.2. ... deutet auf Steigerung bei...
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
3.3. Pflanzen oder Menschen-Aufzug hin
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
3.4. grosser, also langer, Pfeil
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
4.1. senkrecht steigender Pfeil: ...
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
4.2. ... schweben, hochgehen (wie im Falle ...
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
4.3. ... eines Rausches, eines Luftballons, ...
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
4.4. ... einer abhebenden Rakete
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
5.1. gleichlaufende Handlungen, paarig
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
5.2. eindeutige, gezielteTrennung
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
5.3. Zusammenstoß, gemeinsames Ziel
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
5.4. Ablehnung, Abweichnung
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
6.1. nach Gemeinsamkeit Trennung
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
6.2. Zusammenfinden, Einigkeit
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
6.3. gewaltsame Annäherung
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
6.4. einseitige Annäherung, Nachgeben
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
7.1. aneinander vorbeigehen, Gegenverkehr
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
7.2. Kreislauf, unterbrochener Anschluss
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
7.3. gegensätzliche parallele Abweichung
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
7.4. Abbruch, Sturz, Reflektion
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
8.1. Vorsprung, zurückbleiben
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
8.2. Wiederholung, Verfolgung
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
8.3. Zusammenstoss, Zusammenkunft
 
Peter Senftleben - Pictoformen, 1972/1974
8.4.. Spannung, zerreißen, Tauziehen
 
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