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16. Februar 2005 |
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| Lieblingspfeile Nr. 343 und 344 |
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Herzen mit Pfeil
Zwei Herzen mit Pfeilen... durchbohrt
und angeschossen... Das obere Herz
wurde von einem Pfeil mit einer Art
Dreifachspitze getroffen – oder der Au-
tor hat die Pfeil-Befiederung an die
Spitze verlegt – also Spitzensteuer
und Endsteuer (vgl. Paul Klee zitiert
im Eintrag vom 12.11.2003) zusam-
mengezogen... was natürlich eigentlich
nicht funktioniert.
Beim unteren, deutlich kleineren, Herz
mit Pfeil ist formal alles in Ordnung...
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| Verschneites Schild Karl-Marx-Straße Ecke ??? |
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angeschaut, und doch ist es sein Los,
als Ding unbeachtet zu bleiben.
Denn es liegt im Charakter eines Schil-
des, von sich weg zu weisen. Die Un-
sichtbarkeit dieser Zeiger, ohne die wir
in der individualisierten, modernen Ge-
sellschaft keinen Schritt tun könnten,
ist so vollständig, dass sie im Alltag nur aufgehoben wird, wenn die Schilder
und Pfeile ihrer zeigenden Funktion
beraubt wurden, sie also nicht mehr
zu lesen sind.
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* | "...heute auf den Sonntagseiten des Tagesspiegel in der Rubrik "Was ich mag / Was ich nicht mag" mit C. Petzold, befragt von Beatrix Schnippenkoetter.. | |
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| "KW" meint nicht immer "KunstWerke" und Pfeile zeigen nicht immer unbedingt wohin... |
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* | Nach: Eugenio Coseriu: Sprachkompetenz, Tü- bingen 1988 |
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| Abbildung nach einer Grafik aus einem Buch über Sprachkompetenz |
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straße, eine einzige Linie; Abweichnugen
von dieser Linie sind aber in mindestens
in zwei verschiedene Richtungen möglich.
Die Abweichungen zeigen deshalb kei-
ne Regelmäßigkeit, weil sie in verschie-
dene Richtungen gehen. Geht eine Ab-
weichung dagegen nur in eine bestimmte
Richtung, dann ist sie keine Abweichung
mehr, sondern eine neue Regelmäßigkeit."*
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| Lieblingspfeile Nr. 342 |
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Pfeil mit Pfeilzusatz
Hier handelt es sich nicht um eine Pfeilreihung (zwei oder mehr etwa gleichgewichtige Pfeile – aktuellstes Beispiel: die Pfeilfüllung von LP 237), sondern um einen Pfeilzusatz.
Weil dem Autor des ersten, größeren,
Pfeils, die Wirkung nicht ausreichend
schien, setzte er den zweiten kleine-
ren Pfeil nachträglich hinzu.
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| *Bettina Röhl in einem In- terview zur RAF-Ausstellung mit Jan Feddersen und Pe- ter Unfried in der taz vom 7.2.2005. |
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| Der ideologische Pfeil: Pfeil und Sichel |
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die RAF-Ausstellung in den Berliner Kunst-
Werken so vehement?
Röhl: Ich finde sie belanglos. Intellektuell
flach, wenig historisch und zu wenig
emotional.
Was stört Sie konkret?
Ich gestehe der RAF, den Anhängern der
RAF, den 68ern und der ganzen Genera-
tion zu, dass sie gerungen haben um
Intellekt, um Werte, Linkssein. Es ging
ja mal um Gerechtigkeit und "Revolution".
Dafür haben die 68er und erst recht ihre
RAF-Ikonen verfehlte Konzepte gehabt.
Aber immerhin. Das Problem ist: All
das gibts in dieser Ausstellung nicht. Da
sieht man nur Fratzen. Die wahren
Geschichten werden nicht erzählt."*
Die Kritik ist nicht ganz falsch – nur
hat Kunst die diese Art Geschichten
noch nie erzählt. Fraglich, ob sie es
überhaupt kann. (Und was ist wahre
Geschichte?)
Ich befürchte, es lag nicht nur an Röhl,
dass ich sie bis jetzt als nervige Rechts-
konservative mit Opferkomplex wahrge-
nommen hatte – das lesenswerte Ge-
spräch machte mir ihre Position deutlich
nachvollziehbarer.
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* | "Vergleiche auch: "Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz erkennen..." Eintrag vom 27.01.2005 |
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| Eingang zu den KW, Auguststraße Nr. 69 |
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rialreichen Dokumentation der Medien-
reaktionen von Bild, Stern, Spiegel,
FAZ , Süddeutscher, ARD und ZDF auf
die RAF und der Widerspiegelung von
Geschichte und Medienbildern der RAF
durch die Kunst fällt erschreckend
schlecht für die Kunst aus.*
Nur wer Johan Grimonprez' "Dial
H-I-S-T-O-R-Y" noch nicht oder zu lan-
ge schon nicht mehr gesehen hat braucht
im 4. Stock etwas mehr Zeit. Alle ande-
ren Stockwerke kann man im Schnell-
durchlauf erledigen – oder sich gleich
schenken, um mehr Zeit im Erdgeschoss
mit der Mediendokumentation, incl. Ver-
öffentlichungen aus der linken Szene und
der Arbeit von Hans-Peter Feldmann
verbringen zu können..
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| Lieblingspfeil Nr. 341 |
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Asymmetrische Pfeilspitze
Auf mich wirkt dieser schräge Hinweis-
Pfeil auf eine Änderungsschneiderei
wenig vertrauenserweckend: befürchtet
man nicht gleich, dass die ihre Stoffe
genauso krude zuschneiden und zu-
sammenschustern?
Anders als beim LP 334, der hand-
gezeichnet für einen Delikatessen-
geschäft wirbt, weckt die Asymmetrie
hier keine positiven Assoziationen.
| Lieblingspfeile |
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| Lieblingspfeil Nr. 340 |
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Pfeil jenseits der Corporate Identity
Dieser, für die Firma Media Markt eigent-
liche untypische, Pfeil wirbt neuerdings
für die Kette, da, so vermute ich mal,
der "typische" Media- Markt-Pfeil (z.B.
LP 316 und LP 231) inzwischen so sehr
zum Markenbild gehört, dass er seine
hinweisende Kraft verloren hat und so-
zusagen nur noch tautologisch auf sich
selbst verweist.
Ein Pfeil jenseits der Corporate Identity
der Firma musste also her...
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| Lieblingspfeil Nr. 339 |
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Raum schaffender Pfeil
Dieser Pfeil mit Schleifenspitze über-
zeugt durch den mit der Pfeilbahn-
Linie angedeuten Raum:
eine Ebene mit Loch, in das der Pfeil
zeigt. Vermutlich wird durch diese
räumliche Interpretation des Pfeils
auch die Schleifenspitze eher als sonst,
als Spitze, die auf etwas Rundes zeigt,
wahrgenommen.
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| Lieblingspfeil Nr. 338 |
Lieblingspfeil Nr. 338 |
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Zwei-Strich-Pfeilkörper
Hier wird durch zwei schnelle Striche
ein dicker konisch auf die Pfeilspitze
zulaufender Pfeilkörper (bzw. eine
starke Pfeilbahn) angedeutet.
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| Lieblingspfeil Nr. 337 |
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Pfeile im Pfeil
Eine schöne Variante eines gefüllten
Pfeils. Unklar bleibt, ob die drei klei-
nen schwarzen Pfeile erst nachträglich
in den roten Pfeil gesetzt wurden, als
klar wurde, das der Rahmen die Pfeil-
spitze des roten Pfeils abdecken würde,
oder ob die kleinen Pfeile von vornher-
ein eingearbeitet wurden.
Vergleiche LP 187: Gefüllte Pfeil-
spitzen • Den meisten gefüllten Pfeilspitzen
merkt man das Bemühen an, die "Zeige-Wirk-
ung" zu verstärken... weshalb sie immer auch
ein wenig naiv wirken...
Vergleiche LP 167: Pfeil im Pfeil.
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| Lieblingspfeil Nr. 336 | Lieblingspfeil Nr. 336 |
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Halbierter Pfeil
Dieser halbierte Pfeil wirkt deutlich
freundlicher, als der halbierte LP
Nr. 143, dessen halbe Spitze eher an
einen Widerhaken denken lässt.
Aber während der LP 143 in dem Logo
einer Firma für "construction manage-
ment" auftritt und ein zackiges Denken
der Mitarbeiter dieser Firma andeuten
soll, handelt es sich beim LP 336 um
einen freundlichen Hinweis, in welche
Richtung das Gerät eine eingelegte
Kassette abspult und damit auch um
eine Handlungsanweisung, wierum
man eine Kassette ein legen sollte.
Und Handlungsanweisungen versieht
man nicht mit Widerhaken...
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| Lieblingspfeil Nr. 335 |
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Milieu-Pfeil
Wie muss ein Pfeil einfach aussehen,
wenn er auf ein "Café Miami" in Berlin-Neukölln weist? Genau so, wie der Pfeil,
den die Betreiber ausgesucht haben,
was für ein durchaus vorhandenes
Pfeilgefühl spricht.
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| Lieblingspfeil Nr. 334 | Lieblingspfeil Nr. 334 |
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Asymmetrische Pfeilspitze
Dieser handgemalte Pfeil mit asymme-
trischer Spitze wirbt passend mensch-
elnd* für einen neueröffneten italie-
nischen Lebensmittelladen, auf dem
Kottbusser Damm in Berlin, der be-
stimmt auch handgemachte Nudeln
führt.
*Italienische Assoziationskette, die
durch diesen Pfeil beflügelt wird:
Spontaneität - gutes Essen - Sonnen-
strahlen - Kreativität - Olivenöl - Im-
provisation - Natürlichkeit (Holz) - ...
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31. Januar 2005 |
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