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01. November 2005 |
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| Lieblingspfeil Nr. 546 |
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Großposter mit rotem und weißen Pfeil
Zwei mögliche Sichtweisen:
1. Ein kurzer weißer Pfeil dynamisiert
die Wirkung des längeren roten Pfeils, hilft also dem Betrachter, sich den noch zurückzulegenden Weg bis "das große ziel" [Hier Klein Geschrieben] glücklich erreicht ist, vorzustellen.
2. Der rote Pfeil passt wie ein Puzzle-Teil in die freie, also weiße, Fläche im Rot. Die imaginierte Bewegung endet also in dem Moment, in dem das Pfeil-Teil in die freie Stelle eingepasst wurde.
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| Lieblingspfeil Nr. 545 |
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Pfeil mit Parasit
Da vor den beiden Pfeilspitzen nicht genug Platz für den Sticker war, wurde der "Angela? Nein Danke"-Aufkleber ungünstig in die Pfeilspitze geklebt, womit der Hinweiseffekt des Pfeils auf den Parasiten größtenteils verschenkt wurde.
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| Lieblingspfeil Nr. 544 |
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Pfeil an Fassade
Außenwerbung mit Pfeil einer Glaserei
in Berlin-Friedrichshain, die mir in erster Linie an die Fahrer der höchstwahr-
scheinlich drei Firmenwagen gerichtet
zu sein scheint, die so nie die Hofein-
fahrt verpassen können...
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| Lieblingspfeil Nr. 543 |
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Halber Pfeil
Der "halbierte Pfeil" wird da eingesetzt, wo es um den Auftritt von Distinktion geht: neben Lautstärke-Reglern von
Hi-Fi-Anlagen der gehobenen Preisklas-
se und, wie im Beispiel links, auf Grab-
steinen, die auf ein Büro hinweisen.
Vergleiche auch: LP 143 und LP 336
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| Lieblingspfeil Nr. 542 |
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Pfeil-Logo einer Transport-Firma
Selten: ein professionell gestalteter Pfeil, bei dem die Pfeilspitze nicht auf der Pfeilachse liegt.
Die Wirkung: durchaus dynamisch, gar etwas überambitioniert... die wollen hoch hinaus.
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| Lieblingspfeil Nr. 541 |
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Verpfeilter Buchstabe
Ein Pfeil-Smiley auf einer Briefeinwurf-
schlitzabdeckklappe. Seltsam, dass ei-
ne so naheliegende Zeichenkombina-
tion so selten auftaucht...
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| Lieblingspfeile Nr. 539 und Nr. 540 | LP 539 |
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Verpfeilte Buchstaben
Es wird Herbst und die Belichtungszei-
ten werden wieder länger: beim linken Foto liegt der Apparat auf 'nem Auto-
dach (vorne im Bild gut zu sehen) und bekommt so ruhiggestellt, bzw. gelegt, eine Sekunde Zeit, das Auto eines Bauschlosserei-Betriebes mit seinem Logo aus zwei verpfeilten Buchstaben, einem "M" und einem "W", zu fotogra-
fieren.
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| * | Textsample: sich eine Textpassage anziehen wie ein Kleidungsstück – und gucken, ob es passt, oder was es mit einem macht. Weitere Textsample: • Manchmal drängt sich... • Mit liebendem Blick |
auch in freundliche Worte zu kleiden, schien mir auf Anhieb der Text von Bruno von Lutz aus der NZZ vom 14.10.2005 für ein Textsample geeignet... jeden Pinter habe ich mit einem Kater ersetzt, alles Schreiben mit Zeichnen – und ansonsten nur moderate Eingriffe vorgenommen.*
Das Ergebnis:
"Katers Interesse liegt in der Herstellung von Atmosphäre, einer Atmosphäre von Erschöpfung und Endstadium, die bei ihm aber vor dem Absurden bewahrt wird durch die konkreten Situationen und Konstellationen, die er auf die Wand oder auf's Papier bringt, und den sich daraus ergebenen Abläufen und Resonanzen.
Dabei liegt Katers Augenmerk vor allem auf einer Ökonomie der Linie, ihren klei-
nen Fehlern und bewussten Schlenkern,
den Beiläufigkeiten und den produktiven Willkürakten, den Wiederholungen, dem Austrudeln der Zeichen ins Nichts; oft
auch einem Kreisen um ein entleertes Zentrum, das somit zum Leitmotiv der Arbeiten wird.
Seine Linien sind immer präzise, immer ökonomisch, immer punktgenau; seine Figuren sind von umwerfender Einfachheit und doch bestechender Komplexität, es
ist Katers Linien unmöglich, sich anders
zu entwickeln, als sie eben in seinen Zeichnungen entwickeln; seine drama-
tischen Konstellationen (Situationen) sind zeitlos wie alle gültige Kunst, ebenso mysteriös und ebenso emblematisch –
und deswegen so klar und so vertraut."
Ich bin mir sicher: Zeichnungen, die aus
so einer Haltung entstehen, sind deutlich interessanter als Texte, die dann dem Theater des Absurden zugerechnet wur-
den, denn sie haben den Vorteil der als selbstverständlich akzeptierten Nichtline-
arität der eingezeichneten Information.
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| Ladenschild mit LP 538 |
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Aufgerollte Pfeilspitze
Hier verliert der Pfeil schon einiges an seiner werbenden Dynamik...
| * | ... ist hier zu finden. |
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| ** | Aus: "Shreks Sam- melsurium", SZ vom 22./23. Okt 2005 |
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»Er sei erstaunt, "wie wenig scharfe
Kritik heutzutage geäußert wird", und [er] beklagt die 'Zahnlosigkeit' der Medien. Er findet, dass es ziemlich viel zu kritisieren gebe, und möchte das auch sagen. "Es sollte auch eine Brötchenkritik in den Lokalzeitungen geben", findet der Feinschmecker, "mir fällt täglich auf, dass es wahnsinnig viele schlechte Brötchen gibt."«**
Wenn auch Sie sich für Brötchenkritik interessieren, schauen sie doch mal vorbei!
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| Ladenschild mit LP 537 |
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| Lieblingspfeil Nr. 537 |
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Eruptiver Pfeil
Dieses ovale Logo mit Pfeil erinnert mich an Straßen- und Autobahnschilder – und auch ein wenig an einen Penis mit Schwellkörpern... aber punktgenauen Servive assoziiere ich nicht mit diesem, über den winzigem Lädchen schon grö-
ßenwahnsinnig wirkenden, Logo...
zeigen doch die zwei Pfeilhälften eher
ins Irgendwie.
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| Lieblingspfeil Nr. 536 |
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Verpfeilter Buchstabe
Das verpfeilte "F" im Buchtitel "Fan Man" von William Kotzwinkle lässt mich nicht an einen Ventilator, also einen
Fan und den von ihm erzeugten Luft-
strom, denken, sondern an eine im eher lauen Wind unendschlossen flatternde Fahne.
Grafisch dargestellt werden sollte hier mit der Typografie und dem verpfeilten "F" aber nicht die Eigenschaften eines Ventilators, sondern der Charakter der titelgebende Figur "Fan Man", eines Chaoten und Messies, der kleine Ventilatoren liebt.
Das Buch ist leider in der deutschen Übersetzung unlesbar, weil dass im
englischen Original in eigentlich jedem Satz benutzte umganzsprachliche "man" stumpf mit "Mann" übersetzt wurde.
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| * | von Bill Watterson |
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| ** | ... ein echter Calvin Klein also. |
strip mit Calvin und Hobbes.*
Calvin, ein eifriger Schneemannbauer und um die 6 Jahre alt und Hobbes, sein Tiger, sind in einer frisch ver-
schneiten Landschaft unterwegs.
Da macht Calvin eine alles umfassende Geste und behauptet: "Das ist meine neueste Schneeskulptur." "Wo?" fragt Hobbes, der nirgends einen Schnee-
mann entdecken kann. "Das alles!" meint Calvin begeistert und breitet seine Arme aus. "Aber du hast gar nichts gemacht." stellt Hobbes fest.
"Genau.", antwortet Calvin, "Die Kunst ist tot! Es gibt nichts mehr zu sagen!"
Nachdem er das noch etwas weiter ausgeführt hat, signiert er, mit einem Stöckchen, seinen Namen in den
Schnee schreibend, die Landschaft** und bietet sie dem etwas konsternier-
ten Hobbes für eine Million zum Kauf an. Der fasst sich dann aber schnell
und lehnt mit einem "Sie passt nicht
zu meiner Einrichtung" dankend ab.
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| *** | Oder anders gesagt: es geht darum zu wissen, wer die Macht hat, zu be- stimmen, was richtig ist und was nicht. Vgl. dazu auch dieses Goggelmoggel-Statement |
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| * | BZ vom 18.10.2005, Seite 2 |
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| Nachtrag zu LP 460 und LP 461* |
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Straßenverkehrspfeile
Wie visualisiert man den Vorschlag des designierten Finanzministers Steinbrück den Haushalt mit dem Verkauf der deutschen Autobahnen zu sanieren
und den Dissens der möglichen Koali-
tionspartner zu diesem Thema?
Vergleiche LP 460 und LP 461.
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| LP 535 im Straßenbild |
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| Lieblingspfeil Nr. 535 |
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Pfeil mit Richtungsproblem
Wenn man diese Werbung für eine
Fast-Food-Kette sieht, guckt man ge-
nau in die falsche Richtung, müsste
sich also um 180 Grad drehen, um den Laden sehen zu können.
Um das mit einem Pfeil verdeutlichen
zu können, griff der Gestalter tief in die Trickkiste: er führte eine Grundfläche ein, um die gemeinten räumlichen Zusammenhänge abbilden zu können und gab dem Pfeil ein zur Pfeilspitze zunehmendes Volumen, um nachvoll-
ziehbar zu machen, dass man – sozu-
sagen – unter dem Pfeil steht und der Pfeil nicht nach vorne, sondern hinter einen zeigt.
Aber so richtig funktioniert das nicht, bzw. es erschließt sich einem nicht unbedingt so ohne weiteres. Wie aber muß ein Pfeil für so eine Situation aussehen? Kann man hier überhaupt sinnvoll einen Pfeil einsetzten?
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| LP 534 im Straßenbild |
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| Lieblingspfeil Nr. 534 |
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Verpfeilter Buchstabe
Ein verpfeiltes "A" bildet das Logo für die Firma All Kurier, die allerdings ganz bodenständig mit kleinen Transportern auf vier Rädern durch die Straßen fährt und keine anderen Planeten oder Raumstationen ansteuert.
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15. Oktober 2005 |
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