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Online-Version des Darsteller-Lexikons: Version 2.1.
Obwohl die Entwicklung der Darsteller im Fluss und noch lange nicht abgeschlossen ist, war es nach nun über 10 Jahren Zeichen-Praxis an der Zeit, die hier vorliegende vorläufige Version eines Lexikons der Darsteller von Hannes Kater als herunterladbares PDF-File zu erarbeiten. Besonders die Empfänger der Auftragszeichnungen, nach Textvorlagen der Auftraggeber von Kater erstellte Zeichnungen, regten immer wieder eine Veröffentlichung zu den Zeichen an auch um den Übersetzungs- und Umsetzungsprozeß ihrer Texte besser nachvollziehen zu können.
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Varianten des Darstellers Nr. 1 Gehirn. |
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Die Darsteller waren von vornherein von Kater nicht als reine Bilderschrift-Zeichen, sondern als zweite Ebene, als Ergänzung zu den normalen Möglichkeiten der Zeichnung konzipiert worden. Man kann die Katerschen Darsteller sehr differenziert einsetzen: durch die gewählte Zeichengröße (Bedeutungsgröße), durch die verwendeten Farben (Bedeutungsfarbe) und durch die nicht nur lineare Verknüpfungen mit anderen Darstellern und Elementen der restlichen Zeichnung. Wobei hier nochmals darauf hingewiesen werden muss, dass es sich bei dem Aufzeichnungssystem von Kater um eine stumme Sprache, also um ein visuelles Zeichensystem und ganz wichtig! nicht um eine Schrift handelt.
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Wenn man bei von verschiedenen Zeichnern angefertigten Zeichnungen jeweils den gleichen Darsteller aus der Zeichnung heraus nimmt und aus seinem Kontext isoliert, etwa so einen leicht erkennbaren und sinnvollen wie zum Beispiel den Darsteller Nr. 1 „Gehirn“, stellt man fest, dass, wie fern auch immer die Linien, aus denen sich dieser Darsteller zusammensetzt, allem liegen mögen, was an ein Gehirn erinnert, es wird dennoch der Darsteller bei jedem Zeichner auf eine jeweils eigene und besondere Art wieder zum Leben erwachen. Wir sehen mal ein smartes, mal ein kleinliches Gehirn, ein verkrampft wirkendes, ein boshaftes oder ein unpräzise denkendes Hirn, ein ängstliches, tollpatschiges oder hilflos operierendes Gehirn, ein vertrocknetes oder ungeduldig vorwärts denkendes Gehirn.
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Den Versuch, die Einführung in die von Kater benutzten Zeichen, also seiner Darsteller, mit einer Grammatik der Zeichnungen zu verbinden, halten wir für kaum durchführbar, denn entweder wird die systematische Darbietung der Darsteller mit Hinweis auf ihren Aufbau und ihre strukturellen Zusammenhänge leiden oder es wird der Grammatik zum Nachteil, wenn die Rücksicht auf die Anordnung der Darsteller ihre Anlage bestimmen würde. In den ersten Lektionen der Grammatik des Bildaufbaus, der Bildkomposition käme man ja nicht umhin, komplizierte Darsteller-Konstellationen zu gebrauchen, wogegen man bei einer getrennten Einführung methodisch von einfachen Darstellern und Konstellationen ausgehen kann, um allmählich zu schwierigeren vorzuschreiten.
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Für‘s erste soll der Hinweis genügen, dass die Darsteller weder konjugiert noch dekliniert werden. Für die Formen des Darstellers erinnern wie etwa erinnern erinnerte sich erinnernd gibt es nur einen Darsteller, eine Grundform. Auch für die Formen Buch, die Bücher, den Büchern, des Buches benötigt es nur einen Darsteller. Meist verdeutlicht der Kontext Tempus und Modus des Darstellers, Kasus und Numerus des Nomens mit grammatikalischen Überflüssigkeiten hält Kater sich nicht lange auf. Zweifellos hatte der holländische Sprachwissenschaftler und Anthropologe Clemens Hourant diese Einfachheit der Struktur vor Augen, als er das Katersche eine konzise und darum logische Sprache nannte. |
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Die Methode der Darbietung
Die dem Betrachter so fremden Katerschen Darsteller werden leichter aufgefasst, prägen sich ihm leichter und tiefer ein und bleiben ihm fester im Gedächtnis haften, wenn das ideographische Element derselben nachvollziehbar kenntlich gemacht wird. Dieses ist in den heute von Kater benutzten Formen der Darsteller oft verdunkelt, verwischt und zum Teil auch ausgemerzt, jedoch durch Hinweise wieder rekonstruierbar. Darum braucht es nicht Wunder zu nehmen, dass Neugierige, die in dieser Weise eingeführt wurden, äußerten, dass diese Methode dem Gedächtnis eine ungeheure Erleichterung biete.
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