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24.11.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2034 Hausbesetzerzeichen vor Stern Kein Pfeil, mehr ein N-förmiger Blitz, der hier aber nicht in einem Kreis steht, sondern vor einem rotem Stern.* Das erinnert sehr an das Symbol der Hausbesetzerbewegung, das um 1970 in der Amsterdamer Hausbesetzerszene auftauchte: einen Kreis, durch den ein N-förmiger Blitz von links unten nach rechts oben verläuft.** Vgl. auch mit LP 1427, einem Beispiel der deutschen Variante eines Hausbesetzer-Zeichens und mit einer Variante eines N-förmigen Blitzes in einem rechteck: LP_008. Und hier noch die deutsche Übersetzung des lustigen Textes auf dem Plakat: "In einer Universität, die Menschen in die Isolation und in den Wettbewerb zwingt, einem Ort, an dem das Unbehagen still vor sich hin gärt, bewegt sich etwas in den Gängen. Menschen und Schwächen, die wahrgenommen werden wollen, regen sich, der Wunsch, sich zusammenzuschließen, um die Einsamkeit zu durchbrechen und eine Alternative aus Austausch, Beziehung und Ausbildung aufzubauen, wächst. Wir kämpfen für einen Ort, der den Bedürfnissen und Wünschen derer entspricht, die ihn durchlaufen!" CUA Kollektiv der Autonomen Universität |
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23.11.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2033 Pfeil mit durchkreuzter Pfeilbahn Entweder wurde hier die Pfeilbahn eines Pfeils durchkreuzt, der Pfeil also aufgehoben, oder es wurde, unwahrscheinlicher und recht ungenau, ein Messpunkt auf der Pfeilbahn markiert... |
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22.11.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im Vorbeigehen Sonderausgabe II |
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Im Vorbeigehen_Sonderausgabe II Junge Mutter mit einem wohl anderthalb Jahre altem Kind vor der Arbeit Paravent (1990) von Isa Genzken in der Neuen Nationalgalerie M: [bemüht mütterlich] Nein. Nein. Nein da nicht durchgehen. K: [guckt fragend] brabbelt M: [nachdrücklich] Nein, auch nicht Fußball spielen. K: [enttäuscht] Gensken führt die diesjähre Monopol-Liste der einflussreichsten Künstlerinnen und Künstler an... und seltsam: so sehr mich das freut, so unbestimmt melancholisch fühlt sich das auch an: auch diese schön beiläufigen, subjektiven, anarchistischen Arbeiten, die trotzdem meist so genau gearbeitet sind, sind in den aktuellen Kunstmarkt zu höchsten Preisen einspeisbar... wie ja überhaupt eigentlich jede Avantgarde und Außenseiterposition, die es in die Wahrnehmung, den sogenannten Diskurs, geschafft hat, 20 Jahre nach dem jeweiligen Start in den Museen gezeigt und zu hohen Preisen gehandelt wird... zumindest die jeweils überlebenden Helden und (seltener) Heldinnen... selbst wenn die, jeweils zum Beginn der Karriere, die Museen und Kunstmarkt grundsätzlich ablehnten... ... und doch ist die Genzken, wie sie arbeitet, denkt und lebt, abgesehen natürlich durch die biographisch bedingte gute Vernetzung, eine der unwahrscheinlichsten Kandidatinnen für den Listenplatz 1 der von der Monopol zusammengestellten Wichtigkeitsliste. |
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21.11.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kunstpfeil_78 |
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Turino (di) Vanni Vision der heiligen Birgitta (Santa Brigida) Museo Nazionale di San Matteo, Pisa Spätes 14. Jahrhundert, oder frühes 15. Jahrhundert Tempera auf Tafel Nationalmuseum von Sam Matteo, Pisa. Turino Vanni stamd aus der Gegend um Pisa und hat nachweislich zwischen 1390 und 1395 für den Dom von Pisa gearbeitet. Siehe auch Bildausschnitt hier Gottvater hält gut zu erkennen in der Detailabbildung ein aufgeschlagenes Buch in der Hand: auf der, von uns aus gesehen linken Seite, steht ein "Alpha", auf der rechten ein "Omega", als Hinweis auf Offenbarung 1,8 (hier Lutherbibel 2017): "Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht Gott der Herr der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige." Die beiden Buchstaben standen und stehen für Totalität, für das Umfassende, für den himmlischen Vater und den Sohn, die Schöpfer und Vollender der Welt. Die Schöpfung ist der Anfang, Gottes [JAHUWAHs] Herrlichkeit ist das Endziel. Bemerkenswert ist, wie das "Omega" scheinbar von einem Pfeil gequert, bzw. durchbohrt wird: ich finde dies die naheliegendste Interpretation für das, was dem "Omega" da widerfahren ist. Weist der Pfeil über das "O" hinaus? Also über das Ende? Vgl. mit LP_1999 (ein A-Z-Doppelpfeil) und mit LP_1570, einem Pfeil, bei dem nicht ganz klar ist, ob er ein von "a bis z" oder ein "Alpha bis Omega" anzeigt (der Amazon-Pfeil). Birgitta von Schweden (* 1303; † 1373) war u.a. eine Mystikerin und die Gründerin des heute noch existierenden Erlöserordens. Die von ihr geschilderte Vision der Geburt Jesu hatte einen großen Einfluss auf die Darstellungsweise biblischer Szenen in der Bildenden Kunst. Die Jungfrau hatte ihre Schuhe und ihren [hier blauen] Mantel abgelegt und den [weißen] Schleier vom Kopf genommen, so dass ihr blondes [!] Haar offen auf die Schultern fiel. [Siehe Abb. rechts] Nach der Geburt kniete sie vor dem neugeborenen Kind, das nackt auf dem Boden lag und von dem Strahlen ausgingen, die "heller waren als die Sonne". Während auf den Weihnachtsbildern bisher die Jungfrau Maria meistens als Frau im Kindbett mit Jesus als Wickelkind abgebildet war, begannen die Künstler nach dem Bekanntwerden dieser Vision, Maria kniend mit gelösten Haaren und ohne Schuhe darzustellen, wie sie das vor ihr auf heiligem Boden liegende nackte Kind anbetet. Jesus liegt nicht mehr mit Windeln im Wochenbett und auch nicht in einer Krippe mit Stroh. Auffallend ist auch, dass die bis dahin üblichen Details von Weihnachtsbildern, wie die Verkündigung an die Hirten [hier oben rechts] und die Futterkrippe mit Ochse und Esel an Wichtigkeit verlieren. |
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20.11.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2032 Pfeil mit Revisionsklappe Ein Verteilerkasten am Straßenrand eignet sich grundsätzlich zur Platzierung von Werbung hier gibt es die Sondersituation, dass am Verteilerkasten ein seitlicher Zugang nötig war... und so der werbende Pfeil mit einer Revisionsklappe koexistieren muss, was ihm ganz gut gelingt. So eine Wartungsklappe ermöglicht einen sporadischen Zugang zu dem dahinter liegenden Innenraum des Kabelverteilerschranks (kurz KVS), wie so ein Kasten offiziell heißt. |
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17.11.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2031 Weiche Schatten trotz harter Kanten Ein Hinweisschild auf eine Parkplatzausfahrt in Lucca (Italien), auf dem ein hart konturierter weißer Pfeil einen eigentümlich weichen Schatten erzeugt eine irritierende, da nicht konsistente, Darstellung ... |
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15.11.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das ist keine Pfeife... |
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... oder "Der Verrat der Bilder", nächster Teil (siehe auch Projekt 62 und hier, hier, hier und hier): Es gibt ja mindestens zwei Möglichkeiten, die eigentlich mehrdeutige Aussage "der Verrat der Bilder" zu interpretieren: entweder verraten die Bilder etwas, sind also aktiv daran beteiligt, etwas zu verraten oder der Verrat widerfährt den Bildern: die Bilder werden verraten. Mich überzeugt und interessiert die zweite Variante mehr, weil hier dem Umstand Rechnung getragen wird, dass man Bilder mit einer dazugestellten BU, also einer Bildunterschrift, nicht nur deutlich framen, also einer sehr einseitigen Interpretation Vorschub leisten, kann, sondern auch etwas, dem eigentlich offensichtlich Sichtbaren, total Widersprechendes behaupten kann und damit, so man damit nicht umstandslos durchkommt, so doch eine nachhaltige Verunsicherung auslösen kann. Kurz: redend oder schreibend lässt es sich leichter lügen, als mit Bildern. Das galt zumindest bis zur Erfindung der Fotografie... und dann noch weniger seit der Einführung der digitalen Bildbearbeitung... und dann noch mal weniger, seit es technisch möglich wurde, Filme, also Bewegtbilder, zu manipulieren... und schließlich eigentlich gar nicht mehr, seit sich, gerade aktuell, der Einsatz von KI-generierten Bildern und Filmen etabliert... Und auch Gombrich vertrat noch 2002* die Auffassung, dass man sich Bildern und Wörtern (aka Zeichen) mit einer jeweils anderen Einstellung, also einer anderen selektiven Aufmerksamkeit und anderen Filtermechanismen, nähere. Ob sich die aktuelle Verarbeitung des visuell Wahrgenommenen beim Menschen den, bedingt durch die sich verändernden technischen Möglichkeiten, immer fragwürdigeren Verläßlichkeiten von Bildern anpasst und somit dem Umgang mit Wörtern prinzipiell kann man mit sprechend und schreibend immer alles behaupten anpasst? Und und: bevor das erste gemalte Bild mit der Pfeife "Der Verrat der Bilder" hieß, hatte Magritte ihm einen anderen Titel gegeben: "Der Sprachgebrauch". "L'Usage de la parole" kann man auch mit "der Gebrauch der Worte" übersetzen... eventuell ein Hinweis darauf, was man mit Worten so alles anstellen kann? Und und und: wenn Bilder nicht notwendiger Weise das repräsentieren müssen, was sie zeigen (Karlheinz Lüdeking, 1990):** Okay: aber was repräsentiert dann Sprache? Und Schrift? Und wie geht das vor sich? Und und und und: klar, es gibt einen Unterschied zwischen dem, was man sieht, also dem, was ein Bild zeigt und dem, was es repräsentiert... und zu Sätzen aneinander gereihte Worte werden anders verstanden, als einzelne Worte... und das gilt genau so mit Abbildungen von isolierten (freigestellten) Gegenständen im Vergleich zu der Abbildung / Darstellung einer Situation, einer Szene... mit konsistenten Raum- und Lichtverhältnissen. Allerdings ist mir nie klar geworden, ob Magritte bei seinen Text-Malerei-Kombinationen eigentlich eine durchdachte Agenda hatte, also gezielt etwas vorführen oder aufzeigen wollte und da einem Plan verfolgte, bei dem ihm klar war, dass aus A B folgt, folgen muss... oder ob er einfach ein B produzierte, um dann mögliche A's ins Spiel kommen zu lassen... schließlich kannte er die Strategien von Dada und Surrealismus. Was aber überliefert wurde, ist, dass Magritte seinen Bildern eigentlich immer erst nachträglich, also nach ihrer Fertigstellung, Titel gegeben hätte... Und und und und und: schließlich gibt es noch ein spätes Zitat von Magritte aus einem Brief von 1963: Was gemalte Bilder "zeigen" und was Wortsprache "sagt", ist ein und dasselbe (kann es sein). Aber das, was gezeigt wird, in Sagen zu transportieren (oder in Gezeigtes transzendieren, was gesagt wird), besteht nicht in einer "Übersetzung", für die man die gleichwertigen Begriffe hätte, eine Art Wörterbuch Bilder-Worte, Worte-Bilder.* Das klingt doch eher fad... Und und und und und und: aber es gibt auch noch diese Herangehensweise: Wenn ich etwas sehe und höre, greife ich, um es zu verstehen, zu interpretieren […], zurück auf Gesehenes und Gehörtes... und gleiche das ab mit dem, was ich aktuell sehe und höre und produziere dabei, also im Moment, etwas Neues.... denn ich setze meine jeweiligen Wahrnehmungseindrücke, und mein Erinnern an gehabte Wahrnehmungseindrücke, in Relation, verknüpfe sie und schaffe so Verhältnisse und Ableitungen also Bedeutungszusammenhänge. Interpretationensansätze, die sich aufdrängen und zu bewähren scheinen, verwende ich häufiger und entwickele sie weiter. Wichtiger aber als jedes Deutungsresultat eines Wahrnehmungsvorgangs es gibt keine sichere endgültige Deutung für eine einzelne Wahrnehmung; es gibt keine vollständige Legende zu den Bildern und Zeichen oder ein vollständiges Lexikon zu den Worten einer einzelnen Wahrnehmung ist die Selbstbeobachtung bei diesem Vorgang, die ausschnitthafte Erkenntnis des Deutungsverfahrens, das Grundlage für die Entscheidungen, was was zu bedeuten hat oder haben könnte... Im Leben wird aus so einem Verfahren, einmal in Gang gesetzt, ein Erfahren. Siehe dazu auch Pfeife 040 zum Thema Magrittsche Unschärferelation. |
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13.11.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nachtrag zum Kunstpfeil_77 |
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10.11.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2030 Verpfeiltes Zeichen Das könnte ein doppelt verpfeiltes "S", aber auch ein abgewandeltes, und zudem verpfeiltes, Dollar-Zeichen ($) sein... |
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08.11.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kunstpfeil_77 |
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Sieht aus wie ein Pfeil, soll aber wohl die Spitze eines Spießes darstellen: bei dieser Fassung der Kreuzigung Christi wurde Jesus nicht ans Kreuz genagelt, sondern auf, bereits aus den Balken herausragende, Spieße gedrückt wie dann die Kreuzabnahme funktioniert haben könnte, ist nicht ganz klar: schließlich kann man die von hinten, also von der Rückseite der Balken aus, ins Holz getriebenen Spieße nicht einfach mit einer Zange [siehe rechts unten] heraus ziehen. Toskanischer Künstler, um 1320 Gekreuzigter Christo und christliche Szenen: Absetzung, Beweinung und Noli me tangere (Rühre mich nicht an: der auferstandene Jesus möchte nicht von Maria Magdalena angefasst werden, weil er noch nicht "zum Vater aufgefahren" ist) [links] und Besuch der frommen Frauen am Grab und Abendmahl in Emmaus [rechts]. Unten: Magdalena und St. Ranieri Tempara auf Holz Höhe: 287 cm. Breite: 238 cm. Nationalmuseum von Sam Matteo, Pisa. Das von Supino (1894) und Bellini Pietri (1906) der pisanischen Schule des 14. Jahrhunderts zugeschriebene Werk wurde von Sandberg Vavalà 1929 als mittelmäßiges Beispiel für das Fortbestehen der Tradition des (noch) lebendigen Christus am Kreuz (... so sind zum Beispiel die Augen offen und schauen den Betrachter an) im pisanischen Umfeld beurteilt, der wie auch Van Marle (1925) die Jahreszahl am unteren Rand als 1310 interpretierte. Caleca (1978) las hingegen die Zahlenangabe als 1320 und gab als Urheber einen anonymen toskanischen Künstler an. |
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13.10.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2029 Pfeilbahnstart-Pfeilspitzen-Parallelen Hier nicht einfach zu unterscheiden: Pfeilbahnstart und Pfeilspitze... beim Pfeilbahnstart handelt es sich vielleicht um die stilisierte Darstellung eines Fachs, einer Sammelbox, aus der der Pfeil startet, von wo aus etwas umsortiert werden soll und weil die Pfeilspitze sehr unspitz ausgefallen ist, schauen sie optisch sehr ähnlich aus. Nachtrag (17.10.2023): Da "Swap"* mit "Tausch" zu übersetzen ist, könnte es sein, dass hier ein vor und zurück mit einer neutralen Bewegungslinie ohne eine eindeutige Richtungsangabe dargestellt werden soll, also beide Enden der Linie in stilisiert dargestellte Sammel-Boxen hineinweisen und die rechte Box so ungenau gezeichnet wurde, dass sie auch als Pfeilspitze missverstanden werden kann. Das hingegen die linke Box eine Pfeilspitze vorstellen soll, dass es sich hier also um einen normalen Doppelpfeil handelt könnte, halte ich für unwahrscheinlich, weil es mir kaum möglich scheint, dass einem eine Pfeilspitze derart misslingt. |
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11.10.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kunstpfeil_76 |
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Ich bin begeistert: hier setzt David Douard nicht nur einen Pfeil mit einer normalen Pfeilspitze ein, sondern auch einen Pfeil mithalber Pfeilspitze. Ich schätze Pfeil-Lösungen mit halber Pfeilspitze, weil sie in Zeichnungen und Bildern annähernd genauso effektiv zeigt und verweist, wie eine vollständige Pfeilspitze, das aber nicht nur eleganter und platzsparender erledigt, sondern auch die oft im Bildraum störende Symmetrie, die einer normalen Pfeilspitze eigen ist, vermeiden hilft. Die 48 cm x 69 cm große Arbeit ist Teil einer Reihe von Arbeiten von Douard, bei denen auf einen immer gleichen Hintergrund (digital gedruckter Maschendrahtzaun, die Farbe kann wechseln) jeweils mittig unterschiedliche, ca. DIN A4 große, Kollagen, bzw. bearbeitete Bilder, platziert wurden. Douards Ausstellung "ACHéTE LE NACRé à LEURS âMES" ist noch bis zum 21. Dezember 2023 in der Konrad Fischer Galerie in Berlin zu sehen. |
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10.10.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zitate und Pfeifen (Godard IV) |
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Ein weiteres falsch zugewiesenes, und auch noch umformuliertes, also eigentlich verfälschtes, Zitat für meine Der-Verrat-der-Bilder-Reihe, meinem Projekt Nr. 62: Der Text im Bild ist eine umgestellte Aussage von Jacques Rancière zu dem Godard-Film La Chinoise von 1967: [Der Film zielt auf] "ein Regime, in dem Wörter Einsichten gewähren und Bilder fürs Zuhören plädieren. Rancière fasst dieses Konzept mit dem Begriff Dissoziation, die statt der Einheit der Repräsentation von Wort und Bild die Fremdartigkeit und zuweilen auch Albernheit der vergleichenden Konfrontation adressiert."* Hier noch, als Bonus, ein weiteres Zitat von Rancière, das leider zu lang ist, um es unter eine Pfeife zu platzieren: "Wenn es nur noch Bilder gibt, gibt es kein Anderes des Bildes mehr. Und wenn es das Andere des Bildes nicht mehr gibt, verliert der Begriff des Bildes selber seinen Inhalt, gibt es also kein Bild mehr."** |
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09.10.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zitate und Pfeifen (Godard III) |
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Godard bezog sich 2018 in seinem letzten Film Le livre dìmage auf einen, von Edward Said* schon 1978 in seinem Buch Der Orientalismus formulierten, Ansatz, der die spezifische Sichtweise "des Westens" auf "den Orient" in den letzten 250 Jahren, als eine falsche und einseitige Repräsentation vorstellte, die den so repräsentierten Menschen (und ihrer Kultur) Gewalt antue auch weil die falsche Repräsentation zu einer rücksichtslosen Ignoranz, und somit zu realer Gewalt, führe. Allerdings verallgemeinerte Godard den Ansatz von Said auf jegliche Repräsentation und Benennung... schon die Griechen nannten die Nicht-Griechen, also die nicht des Griechisch mächtigen, Barbaren, wörtlich Stammler, Stotterer. Ende der 90er, als Godard seinen Film Histoire(s) du cinêma herausbrachte, klang das noch anders: "Bilder sind Mumien der Veränderung, die durch Wirklichkeitsübertragung entstehen, also Zeichen, die nicht für das Ding stehen, sondern dieses in und aus sich selbst [heraus] vergegenwärtigen."** Godard bezog sich damit auf eine Formulierung André Bazins* die man, etwas vereinfacht, als einem Ansatz, wo eigentlich jegliche Repräsentation kaum über ein Zeichen (Symbol nach dem Verständnis von Charles Peirce) hinaus kommt, Ähnlichkeit (Ikon) und Hinweise (Index) also nicht die erwartete Bedeutung haben, interpretieren kann aber noch nicht die pessimistische Wendung genommen hat, dass eigentlich jede Repräsentation ein übergriffiger Akt sein kann. |
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06.10.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2028 Asymmetrische Pfeilspitze Nicht nur ist hier die Pfeilspitze unsymmetrisch ausgeführt, auch die abknickendende Pfeilbahn und ihre, weit in die Pfeilspitze hineinreganende, Befüllung, ist nicht symmetrisch, also nicht an einer Mittelachse, ausgerichtet. Zusammengenommen schwächen diese Gestaltungsentscheidungen die Zeigekraft des Pfeils allerdings muss der Pfeil auch kaum unseren Blick lenken, weil der Pfeil und der in der Pfeilbahn des Pfeils stehende Name des Geschäfts direkt neben der Eingangstür und der Hausnummer platziert wurde. |
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04.10.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kunstpfeil_75 |
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In den 70er Jahren gab es in Polen einen „Übergang von der Avantgarde, die noch im klassischen Denken über Kunst im Sinne von Form, Stil und Werten verwurzelt war, zur Entmaterialisierung, Deformalisierung und Selbstanalyse, die für die Anti-Kunst der Neo-Avantgarde charakteristisch sind, ein Übergang von Darstellung und Ausdruck zu Aktion und Kommunikation, vom Objekt zur Funktion, von der Plastizität zu den Medien." Der polnische Künstler Józef Robakowski behauptete Anfang der 70er Jahre eine intuitive Geometrie und legt diese subjektive Geometrie auf die (Foto-) Realität, mehr noch: auf seine eigene biologische Motorik, die, wie er sagt, „eine Spannung metaphysischer Energie hervorruft“, d.h. eine Möglichkeit ist, "der unabhängig existierenden […] Materie ihre eigene Artikulation zu geben"... Aus dieser Zeit stammt auch die Serie Energy Angles. Dieses Projekt, und auch andere Arbeiten, die in dieser Zeit entstehen, untermauert Robakowski mit wissenschaftlich klingenden Argumenten, bei denen man nie ganz sicher sein kann, wie ernsthaft sie eigentlich gemeint sind durchaus eine vorsätzliche Provokation. In der Arbeit, die links zu sehen ist, behauptet Robakowski drei Mal mit seinen Händen die Spanne von einem Meter anzuzeigen, obwohl die Handhaltungen und somit die Abstände zwischen seinen Händen, deutlich unterschiedlich ausfallen... Der Titel der Arbeit "Relacje (1m)" lässt sich mit "Beziehungen (1m)" übersetzen, die eingesetzten Pfeile sind klassische abstandsanzeigende Doppel-Pfeile, mit der gemeinten Distanzangabe in der Mitte. Die Informationen zu Robakowski fand ich auf der polnischen Website Fototapeta. Die Fotos entstanden in der Berliner Galerie Persons Projects in der Doppel-Ausstellung Angular Dynamics mit Robakoski und Grey Crawford. Bei der Detailaufnahme oben habe ich mich darum bemüht, mit meiner (unvermeidbaren) Spiegelung möglichst mittig hinter dem im Bilde befindlichen Künstler aufzutauchen. |
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03.10.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2027 Defensiver Pfeil Ein Pfeil mit konkaver* Biegung der Pfeilspitzen-Ärmchen weist wenig autoritär und aggressiv, also optisch mit wenig Pfeil-Macht versehen, auf einen QR-Code, der einen direkt mit der Website der Kampagne für Deutsche Wohnen & Co enteignen verbindet. Bei der letzten Berliner Wahl stimmte eine deutliche Mehrheit für die Vergesellschaftung von großen Immobilienfirmen passiert ist seitdem nichts. Das war erwartbar, das entspricht der Lebenserfahrung... und deshalb ist auch das Design des Pfeils richtig: deutlich, aber eben ohne institutionelle Macht, weist der auf den QR-Code... Wenn man LP 2027 mit dem ähnlich gelagerten LP LP 1652 (kleine Abb. rechts) vergleicht, dann fällt sofort auf, dass eine nicht-parallel-konkave Pfeilspitzen-ärmchenkrümmung, wie beim hier vorgestellten Pfeil, eine geringe Zeigekraft hat, als eine (annähernd) parallel-konkave wie beim LP 1652. Das die Pfeilspitzenärmchen von LP 1652 nur annähernd parallel verlaufen, ist besser in der, von mir zu Anschauungszwecken gebauten, geschlossenen Variante zu erkennen. Auch dass die Pfeilspitze von LP 2027 stumpf ist, ohne aber dabei die ursprüngliche Breite der Pfeilbahn aufzuweisen, macht den Pfeil weniger... autoritär, aggressiv, bzw. zeigewirksam. Vgl. auch mit: LP 228 mit taillierter Pfeilbahn LP 448 mit taillierter Spitze LP 1376 mit bi-konvexer Pfeilspitze |
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02.10.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zitate und Pfeifen (Godard II) |
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Zwei weitere Beiträge zu meinem "Der Verrat der Bilder" und die Folgen, dem Projekt Nr. 62: Pfeife mit Godard-Zitat Das Zitat von Godard*, was hier unter der Pfeife steht, findet man auf Deutsch meist in dieser Übersetzung: "Kunst ist nicht die Reflexion der Wirklichkeit, sondern die Wirklichkeit der Reflexion." Wenn man das automatisch wieder ins Französische übersetzen lässt, wird einem für "Wirklichkeit" entweder "La réalité" (die Realität) oder "le réel" (das Reale) angeboten, deshalb habe ich mich in meiner Fassung für "das Reale" und nicht für "die Wirklichkeit" entschieden. Das auch deshalb, weil Godard natürlich Lacan gelesen hat und "das Reale" bei Lacan eine wichtige Kategorie war. Siehe dazu auch meinen feinen Beitrag vom 20.09.2014. Nachtrag: Das längste Variante des Zitats findet sich als Dialog in Godards Film Die Chinesin, wo auch der Lacan-Begriff Das Imaginäre zum Einsatz kommt:
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Nachtrag 2 das Reale bei Lacan: Weil ein jeder das Wirkliche, die Realität, so schlecht fassen, also beschreiben oder abbilden, kann, könnte man, durchaus didaktisch, mit Lacan argumentieren, dass es hilfreich sein müsste, die eigenen Versuche mit vorhergehenden Versuchen abzugleichen, weil ja ein jeder mit seinen Ansätzen, das Reale, die Wirklichkeit, zu fassen, mehr oder weniger fehl gehen muss man also bestenfalls Aspekte oder Potentiale formuliert bekommt... die tunlichst mit anderen Formulierungen verglichen und gegebenenfalls ergänzt werden sollten. Es gilt, das gesellschaftlich wirksam Werdende des Realen der Reflexion schlimmstenfalls Propaganda und Agendasetting , welches, da menschengemacht, auch von Menschen interpretiert und besprochen werden können sollte, genauer in den Blick zu nehmen: wer nur in seiner eigenen Filterblase sitzt, wer nur eine Tageszeitung liest, wer über wenig bis kein historisches Wissen verfügt, der hat schlechte Karten, ein brauchbares Modell von der Realität zu entwickeln. Jeder, der meint: jetzt hab' ichs, jetzt habe ich die Welt final richtig erfasst, geht fehl es gibt immer nur, temporär brauchbare, Annäherungen... und je länger diese, immer ihrer Entstehungszeit geschuldete Realitätsdeutung, nicht hinterfragt und korrigiert wird, desto mehr geht sie in die Irre und taugt nicht mehr als Basis für Irgendwas. |
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29.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2026 Verpfeilter Buchstabe Hier wird der Querstrich vom "A" gegeben oder verdeckt? von einem dynamisch das "A" umkreisenden Pfeil, der so anmutet, als würde er eigentlich einen Globus, eine Erdkugel, umkreisen wollen... was auch nicht ganz abwegig ist, schließlich handelt es sich um den Anfang des Logos einer Reiseagentur. Interessant sind die unterschiedlich breiten Weißräume neben Pfeilbahn und Pfeilspitze und dass der obere Weißraum der Pfeilbahn, wenn man von der Pfeilspitze zurück nach links guckt, übergeht in eine obere Lichtkante des von hinten kommenden Pfeils. Besonders schwer einzuordnen sind die unterschiedlichen Weißräume um die Pfeilspitze herum; der deutlich geringere Weißraum an der Pfeilspitzenbasis lässt den Pfeil unentspannter, gar schnippisch, wirken. Wenn mein Onlineübersetzer richtig liegt, bietet die polnische Firma Art-Travel.pl nicht, wie ich vermutete, gezielt Reisen zu künstlerischen oder architektonischen Attraktionen an, sondern organisiert Tagesausflüge für Schulen und Kindergärten, Ferien- und Lagertransporte, Pilgerfahrten, Sportlertransporte und auch Hochzeitsgesellschaften. Außerdem wird auf deren Website ein Bonussystem je vermittelten mitfahrendem Hotelgast angeboten, wenn Hotels für ihre Gäste Fahrten mit Art-Travel.pl organisieren. |
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28.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kunstpfeil_74 |
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Eigentlich nur ein Windrichtungsgeber, also eine Wetterfahne aber eben ein Anzeigeinstrument mit Pfeil, der helfen soll, die jeweilige Windrichtung erkennbar anzuzeigen. Die älteste überlieferte Wetterfahne befand sich auf einem um 100 v. Chr. erbauten Turm in Athen, damals aber noch ohne Pfeil, sondern mit einer Figur, die den Meeresgott Triton darstellte, einem Mischwesen mit menschlichem Oberkörper und längerem Fischschwanz, der sich dann nach dem Wind ausrichtete. Der Maler des Bildes ist Rudolf Stingel. Er zitiert hier, genauer: kopiert sehr genau, aberdings nur in Schwarz-Weiß und auszugsweise, die im Original farbigen Wandmalereien von Ludwig Bemelmans, einem Illustrator und Schriftsteller, die der 1947 für die Bar im Carlyle Hotel in NYC geschaffen hat. |
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27.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zitate |
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Nachtrag zu "Wir müssen vage Ideen mit klaren Bildern konfrontieren.", also meinem Beitrag vom 20.09.2023: hier nun die Weiterverarbeitung des Zitats zu einem neuen Beitrag zu meinem Projekt Nr. 62 "Der Verrat der Bilder" und die Folgen, dem 1929 von René Magritte gemalten Das-ist-keine-Pfeife-Bild. Wie schon angemerkt, ist unklar, ob das Zitat von Mao Zedong ist, oder aber von Godard selbst stammt... was sicher ist: der Satz wurde für den Film bei Godard so an die Wand geschrieben, weil der Film größtenteils in seiner Pariser Wohnung gedreht wurde. Die Typografie, bzw. die Schreibweise, des Zitats ist übernommen von einem Standfoto aus dem Film von Godard, nur den Zeilenumbruch habe ich geändert. Vgl. auch mit Pfeife 38, ein weiterer Fall mit einem falsch zugewiesenden Zitat hier mit einem Zitat von John Baldessari. Meine Pfeifen-Variationen finden sich nicht nur hier auf meinen Seiten viele habe ich auch auf Instagram gepostet: 01 / 02 / 03 / 04 / 05 / 06 / 07 / 08 / 09 / 10 / 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 / 18 / 19 / 20 / 21 / 22 / 23 / 24 / 25 / 26 / 27 / 28 / 29 / 30 / 31 / 32 / 33 / 34 / 35 / 36 / 37 / 38 / 39 / 40 / 41 / 42 / 43 / 44 / 45 / 46 / 47 / 48 / 49 / 50 / 51 / 52 / 53 / 54 / 55 / 56 / 57 / 58 / 59 / 60 / 61 / 62 / 63 / 64 |
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25.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2025 Gekringelte Pfeilbahn Ein Kringel in der Pfeilbahn nimmt einiges weg vom eigentlichen Pfeil-Schwung, reduziert die Dynamik, lässt den Pfeil nicht fliegen... Vgl. auch mit LP 0168 und LP 1638 |
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22.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bilder ergeben sich aus Beziehungen, nicht aus Beobachtungen?* |
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Carsten Linnemann stellte recht ungelenk und mit dem Werber-Vokabular sicht- und hörbar fremdelnd das neue Corporate Design der CDU der Öffentlichkeit vor, als wollte er, als Vertreter einer Werbeagentur eine Idee intern einem potenziellen Auftraggeber pitchen... was den irritierenden Effekt hatte, dass das Werbervokabular noch wirklichkeitsferner als sonst schon klang; erwartbar redundant wurde an allen politischen Realitätserfahrungen vorbei formuliert... auch weil die politische Partei "CDU" wie eine Firma vorgestellt wurde, die parteipolitisches Handeln als Produkt wie einen Klodeckel in der vermeintlich angesagtesten Sanitärfarbe der kommenden Saison verkaufen will. Die "neuen" Farben für den "Auftritt" der CDU, die den "Markenkern" optisch repräsentieren sollen, wurden nicht etwa "neu angemischt", sondern es wurden ganz normale Farben aus dem Farbfächer einfach mal mit einem neuen Namen versehen, also geclaimt, um so den "Markenkern" der CDU, einer Marke, die im Werden ist“, zu "symbolisieren". Fun Facts: im zusammengeschusterten Imagefilm fehlte erst die Merkel, statt des Berliner Reichstagsgebäudes wurde der georgische Präsidentenpalast in Tiflis eingeblendet und die 3 Streifen, das, von der Deutschlandfahne abgeleitete, ergänzende Bildlogo, erinnern strukturell doch sehr an das Logo von Adidas, die eigentlich dafür bekannt sind, gerne mal wegen Markenrechtsverletzungen zu klagen und bilden in ihrer gestaffelt aufsteigenden Anordnung frappierend genau die Steigung des Pfeils des AFD-Logos ab... Ich habe mich von diesem CDU-Pitch mal inspirieren lassen und meine Markenkernfarben umbenannt und ihnen jeweils die gewünschten, also behaupteten, Assoziationen beiseite gestellt. Meine Namensgebung ist, wie im Fall der CDU, vom Geburtsort Rhöndorf, was hier nicht den Ort der ersten konstituierenden Sitzung der Partei meint, sondern den Geburtsort des ersten, von ihr gestellten, Kanzlers Konrad Adenauer, und dessen liebsten Ferienort Cadenabbia abgeleitet und so lauten die Namen meiner Farben "Berlin-West" und Proastio, einem kleinen Dorf in Griechenland, etwa eine Auto-Stunde von Kalamata entfernt auf einem Berg nah am Mittelmeer gelegen. Ich denke, die meinen Farben zugeordneten Begriffe sind mindestens so naheliegend und nachvollziehbar, wie die den CDU-Farben zugeordneten: ich bin recht zufrieden. |
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21.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nachtrag II zu Realerer Fall_10 |
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Ein von Mosaikfliesen* gebildetes Raster mit einigen Ausbesserungen, bzw. Ausbesserungsversuchen die dann noch annäherend farblich angepasst wurden. Solche, natürlich eigentlich nicht gewollten, Störungen machen solche Ordnungssysteme als optisches Ereignis viel interessanter, machen sie gewisser Weise zu einem Bild. Diese Situation in einem Zugangstunnel zum U-Bahnhof Spichernstraße beobachte ich schon länger: am 12.12.2016 hatte ich das erste Mal von genau dieser Stelle ein Foto gebloggt, wo es damals noch etwas anders aussah und mich die Situation mit einem frischen tag, zusammen mit den geflickten Kleinfliesen, etwas an Arbeiten von Jonathan Lasker (nur besser) erinnerte… Das tag wurde bald übermalt und am 21.05.2017 entstand ein weiteres Foto von der Situation: mich beeindruckt das pragmatische Flicken und Ausbessern dort sehr. Und manchmal male ich mir aus, wie bei dem, der da ausbessert ich kann ihn mir nur als gesetzten älteren Herrn vorstellen langsam ein Bewusstsein dafür wächst, dass er an einer öffentlichen, sich langsam verändernden, Wandarbeit mitarbeitet. |
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20.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Und ich tanz den Mao Mao |
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Beeindruckend irre: "Wir müssen vage Ideen mit klaren Bildern konfrontieren."* Unklar, ob das ein Zitat von Mao Zedong ist, denn in einer online zu findenden deutschen Übersetzung vom Kleinen Roten Buch, also der Mao-Bibel, Stand 1966, konnte ich es nicht finden* oder ob es von Godard selbst stammt... zumindest hat Godard fast den gesamten Film in seiner Pariser Wohnung gedreht. Und immerhin: ich kann inzwischen Die Chinesin (allerdings nur OmU) von Godard länger als eine halbe Stunde am Stück ansehen, ohne das ich abbrechen muss, weil ich es nicht mehr aushalte... Bei Arte kann man gerade neben einer ganz brauchbaren Godard-Dokumentation, in der Hanna Schygulla auch etwas sagen darf,** auch Rette sich wer kann (dass Leben) aus dem Jahr 1979, streamen. Dem hauptdarsteller Jacques Dutronc gucke ich immer noch nicht gerne zu, die öfter eingesetzten Zeitlupen verstehe ich zwar inzwischen besser, aber sie nerven, auch wegen ihrer rustikalen technischen Umsetzung, immer noch... Und viele Diologe wirken eigentümlich seifig müssen aber vielleicht auch genau so geschrieben und dargebracht werden (gespielt wäre eventuell hier das falsche Wort), um diese Ratlosigkeit und auch Traurigkeit, nach dem Ende aller 68er- Hoffnungen, die Godard in seinem Milieu (und auch bei sich selbst) wahrgenommen hatte, ins Bild zu setzen. Aber was mir wirklich von dieser Godard-Session bleibt, als Ohrwurm bleibt, ist die auch schon im (tollen) Trailer zu Die Chinesin eingesetzte Musik von Channes, Gérard Guégan und Gérard Hugé, gesungen von Claude Channes der Song wirkt wie eine Vorstufe von Tanz den Mussolini von DAF aus dem Jahr 1980: Vietnam brennt und ich schreie Mao Mao Johnson lacht und ich beklaue Mao Mao Napalm tropft und ich mach' den Mao Mao […] Die Babys fliehen und ich flüchte Mao Mao Die Russen fressen und ich tanz Mao Mao […] |
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19.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kunstpfeil_73 |
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"Moderner Krieg bunt"... hier haben die Männchen Pfeil-Arme... ich kenne die Arbeit von Penk zu wenig, um sagen zu können, wie oft er seine Figuren mit pfeiligen Armen ausgestattet hat hier, mit dem "Krieg" im Bildtitel, scheint es Sinn zu ergeben, obwohl Pfeile und auch der Bogen, den die rote Figur zu halten scheint, gerade nicht mehr im "modernen Krieg" eingesetzt werden. Nachtrag vom 29.09.2023: Bei der "Contemporary Online Only [Auktion vom] 15. bis 24. September 2023" bei Grisebach wurde die Arbeit von Penck (Provenienz Privatsammlung, Sachsen, direkt vom Künstler erhalten, keine Retuschen oder Restaurierungen erkennbar), Los 1245, unterstes Limit € 7.500 für 23.495 € (inkl. Aufgeld) verkauft... |
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15.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2024 Verpfeiltes Automobil Ein sich in die tradierte Leserichtung, also von links nach rechts, bewegendes Fahrzeug, dessen (potentielle) Fahrgeschwindigkeit durch einen Pfeil und durch eine Unschärfe des hinteren Fahrzeugs, also des Fahrzeughecks, verdeutlicht wird, ist auch deshalb interessant, weil sich hier das Konzept Bewegungsunschärfe und das Zeichen Pfeil überlagern, also der Start der Pfeilbahn an der Bewegungsunschärfe des Fahrzeugs partizipiert. Funktioniert gut. |
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14.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2023 Händisch ausgeführter Doppelpfeil Die schwarze Farbe eines händisch nachgetragenen Doppelpfeils, der das Verbot, hier Fahrräder abzustellen, nach links und rechts ausweiten soll, trocknete anscheinend so langsam, dass die Farbe verschmiert und abgerieben werden konnte... was zu einer angegriffenen Pfeilbahn und verunklarten Pfeilspitzen führte. Wie wenig Zeigekraft der nachträglich eingefügte Doppelpfeil entwickelt, ist gut auf dem 3. Foto (unten) zu erkennen, das den Kontext des Schilds, den von viel Publikum frequentierten Hof 2 der Hackischen Höfe, zeigt. |
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12.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Realerer Fall_42 |
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Schön... und sieht aus wie Kunst: mit Tape stabilisierte beschädigte Schaufensterscheibe. Erinnert etwas an die "Cuts" von Birgit Hölmer, an denen mich eigentlich nur das Fehlen von Kurven irritiert, von denen sich hier absichtslos einige finden. Auch ist hier die Breite des Klebebands der Situation, also öffentlicher Raum und große Fläche, durchaus angemessen... |
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11.09.2023 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieblingspfeile |
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Lieblingspfeil Nr. 2022 Zweifarbige Pfeilspitze Selten, weil es die Zeigekraft der Pfeilspitze untergräbt: eine zweifarbige Pfeilspitze. Zudem ist die Unterteilung in die Zweifarbigkeit waagerecht und nicht symmetrisch organisiert, was die Wahrnehmung als stimmige Pfeilspitze weiter untergräbt. |
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