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02. April 2024
Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem März 2024
*  Weg "aus einem Haus", weil es ja die Zeigerichtung des in der Grafik eingesetzten Pfeils gibt, der durch die Anbindung an die Haustür als Weg zu dem, und weg von dem, Haus gelesen werden muss – und dieser Pfeil nun mal nicht auf das Haus, sondern vom Haus weg zeigt: wir fliehen die Konflikte und zum Konflikthaus?
 
15.03.2024
Lieblingspfeile

LP 2077 - Lieblingspfeil Nr. 2077 von Hannes Kater
LP 2077 - Lieblingspfeil Nr. 2077 von Hannes Kater
Logo des Vereins "Konflikthaus" auf einer Broschüre
Lieblingspfeil Nr. 2077
Pfeilbahn als Pfad

Der Weg aus einem stilisierten – und nicht räumlich dargestellten – Haus* führt um das Haus – oder aber, wenn man die Haus-Darstellung als Grundlage einer dann als konsistent verstandenen Raumdarstellung interpretiert, unter und über das Haus – zu einer Pfeilbahn werdend, weil mit einer Pfeilspitze endend, auf das Wort "Konflikthaus"...

Hm...?

Man geht aus einem Gebäude, in dem Konflikte herrschen, zum Konflikthaus?


"Konflikthaus e.V." ist, laut Website, ein gemeinnütziges Netzwerk aus "Mediator…innen und Trainer:innen" die für "Verständigung" und "konstruktive Konfliktbearbeitung" eintreten.

Hmm... Dann ist das "Konflikthaus" so was wie ein "Krankenhaus", wo man sich ja auch hinbegibt, um gesund – und nicht um krank – zu werden? Es ist also eigentlich ein Anti-Konflikthaus?




Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem März 2024
14.03.2024
Lieblingspfeile

LP 2076 - Lieblingspfeil Nr. 2076 von Hannes Kater
LP 2076 - Lieblingspfeil Nr. 2076 von Hannes Kater
Werbung in einem Aufsteller in Berlin Charlottenburg
Lieblingspfeil Nr. 2076
Bewegungslinien vor Pfeilspitze

Selten: Aktionslinien hinter einem Pfeil.
Seltener:
Speadlines vor einer Pfeilspitze, einer Pfeilspitze die für eine hohen Datendurchsatz, also eine schnelle Datengeschwindigkeit, wirbt.

Normaler Weise sind die Bewegungs- bzw. Speedlines hinter etwas, was sich bewegt, eingezeichnet. Wenn sie vor dem fraglichen Gegenstand platziert sind, deuten sie eigentlich ein Zurückweichen, vielleicht noch ein Vibrieren oder Zittern, an


Vgl. auch mit:
LP_141
LP_431



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem März 2024
*  BNG, COR'S, LPD und HC2
 
12.03.2024
Lieblingspfeile

LP 2075 - Lieblingspfeil Nr. 2075 von Hannes Kater
Graffiti im U-Bahnhof Weinmeisterstraße, Berlin
Lieblingspfeil Nr. 2075
Pfeil mit langer Wellenpfeilbahn

Bei so einer langen Wellenpfeilbahn geht es weniger um das Verweisen auf ein Ziel, als um eine Gebietsmarkierung, eine grafische Gebietsbeanspruchung... bzw. um die Verkündung eines Anspruchs: das hier ist mein Gebiet, mein Bezirk – einfach meins.

Über der Wellenbahn des Pfeils stehen eine Reihe von Nicknames, Pseudonymen, Tags – die für Personen stehen könnten
*, die dieses Gebiet als das ihre beanspruchen...


Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem März 2024
*  CSI (z.B.: The End Game), CSI: Miami (z.B.: Special Delivery), CSI: NY (z.B.: Exit Strategy) und CSI: Cyber (Ghost in the Machine)
**  Vgl. auch mit:
LP_0029, LP_0096
LP_0149, LP_0557
LP_0575, LP_0742
LP_0743, LP_1152
LP_1330, LP_1564
LP_1784, […]
11.03.2024
Lieblingspfeile

LP 2074 - Lieblingspfeil Nr. 2074 von Hannes Kater
Detail eines Standbilds aus der CSI- Folge "The End Game" (Season 15, Episode 18)
Lieblingspfeil Nr. 2074
Doppelfeil in verpfeilten Buchstaben

"World Send" ist ein fiktives, nur für Folgen der vielen CSI-Krimireihen kreiertes, multinationales Versand- und Lieferkettenmanagement-Unternehmen, um so ein glaubwürdiges Logo eines Versand-Unternehmens zu gestalten, das man dann bei Bedarf in Folgen des CSI Franchise* einsetzen kann.

Und wie sieht ein "glaubwürdiges" Logo eines Transport- und Versandunternehmens aus? Es hat einen Doppelfeil!
**
Hier wunderbar in einem
doppelt verpfeilten "W" umgesetzt.

Eigentlich sollten Situationen, wie sie links zu sehen sind, doch eine gute Möglichkeit für Produktplacement sein?
Aber entweder haben die entsprechenden Firmen nicht genug geboten, oder aber, wahrscheinlicher, sind solche unpacking Situationen nicht das beste
Werbeumfeld, wenn, wie dann später in der Szene, ein abgeschnittener Finger ausgepackt wird, was die Empfängerin geschockt und fassungslos zurück lässt.



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem März 2024
08.03.2024
Lieblingspfeile

LP 2073 - Lieblingspfeil Nr. 2073 von Hannes Kater
Hinweis in Berlin Weißensee
Lieblingspfeil Nr. 2073
Eher unseriös wirkender Pfeil

Die, im Verhältnis zur Länge der Pfeilbahn, sehr breite Spitze, die Umrandung der Pfeilspitze in der Breite der Pfeilbahn, der stumpfe, als über 90 Grad große, Winkel der Pfeilspitze – all das erstaunt weniger, wenn man sieht, für wenn der Parkplatz ist, auf den der Pfeil hinweisen soll: für die Kunden einer Spielhalle... und da kann ein Pfeil schon mal etwas unseriöser auftreten.





Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem März 2024
Weitere Realerere Fälle:
Realerer Fall_10 /NT_2
Realerer Fall_41
Realerer Fall_40
Realerer Fall_39
Realerer Fall_38
Realerer Fall_37
Realerer Fall_36
Realerer Fall_35
[…]
07.03.2024
Realerer Fall_42

Realerer Fall_42 – Foto von Hannes Kater, 2024
Mit Kabelbindern an Laternenpfahl befestigter Rest eine Wahlplakats und ein, wohl eher aussichtsloser, Wohnungsgesuch. Berlin Prenzlauer Berg
Reste von einem Wahlplakat, dass für einen der Kandidaten für die Nachwahl am 11.2.2024 – Bericht hier – in einigen Bezirken von Berlin geworben hat...

Nachdem ich das dritte Mal an diesem gelben Etwas vorbeigelaufen war – und immer noch
etwas Panzerähnliches sah, akzeptierte ich meine Auslegung und fotografuierte die Situation.

Und das auch deshalb, weil ich für meine Darsteller gerne Belege und Vergleichsmaterial in der realen Welt sammle... hier nun also für meinen
Darsteller-Kandidat "Krieg" [Link], der immer noch keine offizielle Nummer hat und auch in den Zeichnungen der letzten Zeit seltener einen Auftritt bekam... dies aber nicht, weil er nicht taugt oder funktioniert, sondern weil ich in letzter Zeit die Kriege nicht in meinen Zeichnungen haben wollte...




Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem März 2024
*  Neigung von Menschen, vage und allgemeine, meist positive Aussagen über die eigene Person so zu interpretieren, dass sie als zutreffende Beschreibung empfunden werden. Dieses Phänomen wird auch als Forer-Effekt oder Täuschung durch persönliche Validierung bezeichnet.
 
06.03.2024
Verifikationsphänome

Schildhalterung ohne Schild – Foto von Hannes Kater, 2024
Schildhalterung ohne Schild, Berlin Weißensee
Vgl. auch mit LP_662
Kann man den Barnum-Effekt* nutzen, um Kunstwerke so zu beschreiben, dass über 90% des Publikums die Interpretation und Bewertung der vorgestellten Werke positiv nachvollziehen können – und auch ihre eigene Wahrnehmung gut beschrieben finden?

So könnte ein 1. Versuch aussehen:
a) Grundsätzliche wahrnehmungs-psychologische Aspekte, die vielen Menschen gemeinsam sind, aber im privaten Kontext als individuelle Besonderheit wahrgenommen werden, sollten in der jeweiligen Werk-Beschreibung auftauchen: „Dieses intensive Rot berührt einen.“
b) Allgemeine Erwartungen, die die meisten Menschen an "gute" Bilder haben, sollten bestätigend erwähnt werden: erkennbare Strukturen, modische, bzw. zeitlose Schönheit [irgendwie wird eine Herleitung immer passen], Menschen und Tiere in einander zuträglichen Situationen (Kriegsbilder thematisieren dann die Sehnsucht danach...), nachvollziehbare Verweise auf Bekanntes und Tradiertes [oder eben der mutige Verzicht auf eben solche extra eingebauten Anknüpfungs-punkte].
c) Den Betrachtern zugestandene Kenntnisse als attraktive Selbstbeschreibung denselben andienen: „Auch wenn die Arbeit auf den ersten Blick nicht gefällig wirkt, ist es doch dem aufmerksamen Betrachter ...“
d) Aussagen, die scheinbar Widersprüchliches in einem Statement zusammenzwingen: „Scheinbar chaotisch, aber doch streng gebaut.“ Die meisten Menschen nehmen mehr oder weniger immer Aspekte beider Seiten eines Phänomens wahr und empfinden daher die Aussage, die keine klare Gewichtung vornimmt und beide Aspekte zulässt, als individuell zutreffend.
e) Mache Aussagen mit einem unklar definierten subjektiven Element: „Die Künstlerin geht nicht in die totale Abstraktion“. Das ungenaue „ nicht total“ kann subjektiv als „mir nicht zu total“ interpretiert werden, wodurch die Aussage tautologisch wird und unabhängig von der tatsächlichen individuellen Abstraktionsbereitschaft irgendwie immer zutrifft.
f) Benutze unscharf-allgemeine Formulierungen wie „Die Künstlerin spricht uns mit ihren geschickten Vereinfachungen an“ statt überprüfbar-konkrete Aussagen wie „Die Künstlerin nutzt räumlich falsche Ellipsen für offene und einsehbare Gefäße“.
g) Suggestion: Die Aussage „Heute  werden Sie von den hier zu sehenden Bildern bewegt und verändert werden“ kann auf viele Geschehnisse beinahe jeden Tages zutreffen.




Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem März 2024
*  Jott P.M. liegt nicht ganz jwd, also jotwede – man kommt da mit Bus und Straßenbahn ganz gut hin.
 
05.03.2024
Lieblingspfeile

LP 2072 - Lieblingspfeil Nr. 2072 von Hannes Kater
Beschädigter Hinweispfeil in einem Gebäude in Berlin Weißensee
Lieblingspfeil Nr. 2072
Pfeil ohne Pfeilbahn

Dem geklebten Pfeil ist die Pfeilbahn abhanden gekommen, die nur noch andeutungsweise von den Klebstoffresten gegeben wird.

Hinweistechnisch funktioniert das eigentliche Pfeilfragment aber gut – und kaum anders, als ein reduzierter Dreiecksspitzenpfeil.

Der jetzt auf einen Dreiecksspitzenpfeil reduzierte Pfeil weist übrigens auf die Siebdruckwerkstatt Jott P.M., An der Industriebahn 12, 13088 Berlin.
*



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem März 2024
*  "Nur im Stand fühle ich mich restlos entleert." – Heinz Römpke, Erfinder des kommerziell nicht sonderlich erfolgreichen Man Paper, einer ca. 50 cm langen Röhre aus dünnem Zellstoffpapier, die den Urin sicher in die Kloschüssel leiten, und nach Gebrauch mit weggespült werden, sollte...
**  Schwedisches Lebensmittel-
einzelhandelsunternehmen
04.03.2024
Lieblingspfeile

LP 2071 - Lieblingspfeil Nr. 2071 von Hannes Kater
LP 2071 - Lieblingspfeil Nr. 2071 von Hannes Kater
Graffiti nahe dem Pasedagplatz, Berlin Weißensee
Lieblingspfeil Nr. 2071
Material zur Etymologie des Zeichens Pfeil

Ein weiteres Beispiel dafür, dass die
grafische Darstellung eines
Harnstrahls
eines Stehend-Pinklers*, der auf den
Boden trifft, eine erstaunliche Ähnlichkeit
mit einem Pfeil haben kann.

Vgl. auch mit LP_550



Wofür könnte das "ICA" auf dem Mitar-
beiterausweis stehen, dass dem Pinkler
an der etwas heruntergelassenen Hose
befestigt ist?

ICA - Institut für Coaching und Achtsamkeit
ICA - Inköpscentralernas Aktiebolag
**
ICA - Institute of Culinary Art
ICA - International Cooperative Alliance
ICA Company - Ticketing Systeme
ICA Group - Lacke und Farben
Ica - Stadt im Süden von Peru

Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem März 2024
01.03.2024
Lieblingspfeile

LP 2070 - Lieblingspfeil Nr. 2070 von Hannes Kater
Graffiti in Berlin, Prenzlauer Berg
Lieblingspfeil Nr. 2070
Verpfeilter Buchstabe

Ein verpfeiltes "e", dessen Pfeil so
eingesetzt wurde, dass der Eindruck
entsteht, dass sich das "BetRie"-Tag
mit dem Pfeil auf das kleine Monster
mit dem "i MiSS MANGO Mit CHiLLY"-
Kommentar bezieht. Das wäre dann
eine
Zuordnung, bzw. Kontextuali-
sierung.



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
*  "Zerreißprobe" – Kunst aus Ost und West aus den Jahren 1945 bis 2000.
  "Joseph Beuys, Capri-Batterie, nach 1000 Stunden auswechseln"– Glühlampe mit Steckerfassung [und Zitrone] in Holzkiste, Auflage 200 Stück.
Andere Ansicht hier
LP 2069 - Lieblingspfeil Nr. 2069 von Hannes Kater
Ausstellungsbesucherin mit verschränkten Armen hinter einer Capri-Batterie von Joseph Beuys aus dem Jahr 1985
Überhaupt: der Kontext

Das Foto links ist neulich beim zweiten Besuch [Link zum 1. Besuch] der neu zusammengestellten ständigen Sammlung der Neuen Nationalgalerie
* entstanden, als eine Ausstellungsbesucherin mit verschränkten Armen hinter einem Exemplar der Capri-Batterie von Joseph Beuys stehend andere Arbeiten betrachtete.


Vgl. mit:
Irgendwie wurmiges Obst: 25.03.2019
Challenge: 23.12.2018
Bruder Brötchen und Onkel Zange: 31.03.2019

Vgl. auch mit:
Martin Kippenberger: Capri bei Nacht (1981-82 (mit Albert Oehlen)), darunter auch "Kein Capri bei Nacht (1981).



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
*  Die KONE Corporation hatte 2022. lsut Wikipeda, 60000 MitarbeiterInnen und machte 10.9 Milliarden Euro Umsatz.
  Fun Facts:
Das finnische Wort "Kone" bedeutet Maschine.
Das "Kone UltraRope" ermöglicht eine, bis zu einem Kilometer verdoppelte, maximale Förderhöhe bei Fahrstühlen.
"Kone" musste 2007 wegen der Verwicklung in das Aufzugs- und Fahrtreppenkartell über 142 Millionen Euro Strafe zahlen.

29.02.2024
Lieblingspfeile

LP 2069 - Lieblingspfeil Nr. 2069 von Hannes Kater
LP 2069 - Lieblingspfeil Nr. 2069 von Hannes Kater
Firmenwagen mit Pfeilen in Berlin Weißensee
Lieblingspfeil Nr. 2069
Nicht angebundene Pfeilspitzenlinie

2, 3, 4 Pfeile weisen hier in 3 Reihen in die Fahrtrichtung des Firmenwagens.

Interessater Weise ist die untere
Pfeilspitzenlinie nicht mit der Pfeilspitze verbunden, was den Pfeilen eine leicht morderne Note gibt, auch weil alle echten Enden der Pfeile, im Gegensatz zum Schnitt der nicht verbundenen Pfeilspitzenlinie, moderat gerundet sind.

Kone, Eigenschreibweise "KONE", ist ein ursprünglich finnischer Hersteller und Wartungspartner für Aufzüge, Rolltreppen und Automatiktüren und hat in über 60 Ländern Niederlassungen, seit 1973 auch in Deutschland.
*


Die horizontalen Pfeile auf dem Auto stehen wohl nicht für ein hoch und runter bei Aufzügen, nicht für die eher diagonale Richtung, mit der Menschen auf einer Rolltreppe bewegt werden – und auch nicht für ein auf und zu einer Automatktür... sondern einfach nur für Bewegung und Innovation, die sich zudem, wie es die 3 länger werdenen Pfeilreihen nahelegen, noch steigern kann, noch steigern wird.



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
WeitereKunstpfeile:
27.02.2024 – Kunstpfeil_85
21.02.2024 – Kunstpfeil_84
19.02.2024 – Kunstpfeil_83
13.02.2024 – Kunstpfeil_82
08.02.2024 – Kunstpfeil_81
22.01.2024 – Kunstpfeil_80
21.12.2023 – Kunstpfeil_79
21.11.2023 – Kunstpfeil_78
13.11.2023 – Kunstpfeil_77_1
08.11.2023 – Kunstpfeil_77
11.10.2023 – Kunstpfeil_76
[...]
*  Bis zum 14.04.2024 in der Galerie Friese: Begegnung zweier Künstler in den 1950er Jahren: Willi Baumeister & Georg Karl Pfahler.
 
28.02.2024
Kunstpfeil_86

Kunstpfeil_086 von Willi Baumeister. Foto: Hannes Kater
Kunstpfeil_086 von Willi Baumeister. Foto: Hannes Kater
 Willi Baumeister: Schwarzer Fels, metaphysisch, 1955
Wohl eigentlich kein Pfeil mit halber Pfeilspitze, zumindest mutmaßlich nicht als solcher von Willi Baumeister geplant, bzw. bewusst stehen gelassen.

Willi Baumeister
Schwarzer Fels, metaphysisch, 1955
Öl mit Kunstharz und Spachtelkitt auf Hartfaserplatte, 65 x 81 cm
Die Arbeit ist in der Galerie Friese mit 800.000 Euro ausgewiesen
*



Willi Baumeister, geboren 1889 in Stuttgart, gehörte neben Joan Miro (*1893 in Barcelona), André Masson (*1896 in Frankreich) und Paul Klee (*1879) zu der Künstlergeneration, die stark beeinflusst wurde von der
Entdeckung der Höhlenmalerei... es gab die vage Idee von einem "anthropologischen Kern" der Kunst – dazu kamen dann später noch etwas Surrealismus (bzw. Psychologie), Ideogramme und "Tiefe"...

Aber:
Ich habe nie thematisiert gefunden, dass es
Rußspuren in den Höhlen gab, wo man die Höhlenmalerei gefunden hat... überhaupt ist es schwer vorstellbar, dass es damals in solchen Höhlen die Voraussetzungen – vernünftiges Licht – gab, die dort produzierten Bilder unter akzeptablen Bedingungen zu betrachten...

Könnte es nicht sein, dass es (auch) um das Speichern von Bildern, bzw. Bildproduktionsabläufen, ging, die man zuvor schon oft ausgeführt oder aufgeführt hatte? Etwa als Zeichnungen in den Sand, auf Felswände (nicht in Höhlen) oder Tierhäute? Als performative Akte, als Verständigungsbeihilfe, als Vorwegnahme von Handlung, als Beschwörung von ...?

Vorstellbar wäre auch, dass sich erschöpft habende Bilder, bzw. Bildproduktionen, die nicht, nicht mehr, die gewünschte Wirkung erzielten, in so einer Höhle ein letztes Mal aufgeführt wurden, gewisser Maßen beerdigt wurden...


Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
WeitereKunstpfeile:
21.02.2024 – Kunstpfeil_84
19.02.2024 – Kunstpfeil_83
13.02.2024 – Kunstpfeil_82
08.02.2024 – Kunstpfeil_81
22.01.2024 – Kunstpfeil_80
21.12.2023 – Kunstpfeil_79
21.11.2023 – Kunstpfeil_78
13.11.2023 – Kunstpfeil_77_1
08.11.2023 – Kunstpfeil_77
11.10.2023 – Kunstpfeil_76
[...]
*  ... laut angaben des Pressetextes. Die Arbeiten von Kurmaz sind bis zum 9. März, zusammen mit Arbeiten von Zina Isupova und Felix Oehmann, in der Ausstellung "Another Spring" in der Galerie Haverkamp Leistenschneider zu sehen.
 
27.02.2024
Kunstpfeil_85

Kunstpfeil_085 von Sasha Kurmaz. Foto: Hannes Kater
 Sasha Kurmaz: Shelter, Collage, vier x 30 cm x 20 cm, 2023
Die Arbeit von Sasha Kurmaz heißt "Shelter" – und die großen roten Pfeile weisen auf Kartenausschnitten von Kiew auf Adressen von Schutzräumen, in denen er selbst während der russischen Luftangriffe auf die Stadt Schutz gesucht hat.*

Die Bezeichnung "Collage", die die Galerie für die Arbeit benutzt, überzeugt mich nicht, weil aus Material aus unterschiedlichen Quellen hier nicht etwas Neues zusammengesetzt wird, sondern weil die "collagierten" Pfeile, abgesehen davon, dass sie, unpraktisch groß, unnötig viel vom Stadtplan verdecken, doch ganz im Rahmen einer erwartbaren Stadtplan-Nutzung bleiben...

Schließlich würde man, wenn wer digital in einen Stadtplan Hinweispfeile einbaut, auch nicht von einer Collage sprechen.



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
23.02.2024
Lieblingspfeile

LP 2068 - Lieblingspfeil Nr. 2068 von Hannes Kater
Graffiti auf Baustellen-Absperrung
Lieblingspfeil Nr. 2068
Umstandsbedingt seltsamer Pfeil

Hier kommt einiges zusammen: die kurze und zudem stark, in der Form eines "Z", gezackte Pfeilbahn, die so auch ungewöhnlich breit wirkt, trifft auf eine doppelte halbe Pfeilbasis, die sich aus dem Bewegungsablauf der Ausführung des Einlinien-Pfeils ableiten lässt… plus auch noch den Umstand, dass die untere Pfeilspitzenkannte fasst genau auf einer Rot-Weiß-Grenze der Baustellenabsperrung sitzt… und diese Grenzlinie somit wie eine Verlängerung der unteren Pfeilspitzenkannte wirkt, so wie der Pfeilbahnstart wie eine Verlängerung der oberen Pfeilspitzekannte aussieht… all diese Faktoren führen zu einer eher ungelenken Wirkung des Pfeils.




Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
*  Valeria Giardino: A Practice-Based Approach to Diagrams.
In: Visual Reasoning with Diagrams [Editors: Amirouche Moktefi, Sun-Joo Shin], 2013, Seite 153 -151

22.02.2024
2 Textauszüge

Diagramme

Valeria Giardino hat 2013 in einem kurzen Text* zum operativen Umgang mit Diagrammen zusammengefasst folgendes geschrieben:

Diagramme werden, laut Giardino, immer im Rahmen einer bestimmten Praxis und eines bestimmten Kontexts betrachtet. Es gibt offensichtlich keine allgemeinen spezifischen Regeln, die für alle Diagramme im Allgemeinen oder im Besonderen für spezialisierte Ausführungen festgelegt werden könnten.

Anstatt den unbrauchbaren Gegensatz zwischen visueller Wahrnehmung und sprachlichem Wissen zu akzeptieren, schlägt Giardino vor, sich auf eine Art der "manipulativen" Vorstellungskraft zu konzentrieren, die beim Argumentieren mit Diagrammen im Spiel ist.

Sie argumentiert, dass es beim diagrammatischen Denken nicht [nur] auf das Aussehen eines Diagramms und eine Liste expliziter Regeln ankommt, die darauf angewendet werden können, sondern vielmehr auf eine
Reihe von Verfahren:
Wenn man lernt, ein bestimmtes diagrammatisches System zu verwenden, um bestimmte Schlussfolgerungen zu ziehen, lernt man eine Manipulationspraxis.

Mit dem Diagramm findet der Betrachter die Gelegenheit,
Operationen durchzuführen, Pläne und Experimente zu machen, um Lösungen und Gründe für diese zu finden. Während syntaktische Regeln kleinteilige Bezüge definieren, funktionieren Verfahren ganzheitlich.


Ein Diagramm ist zuverlässig, wenn seine Verwendung innerhalb einer spezifischen Praxis betrachtet wird und seine Interpretation mit dem Rest des gemeinsamen Systems von Wissen und Verfahren verflochten ist und als Garantie für die Richtigkeit der Argumentation dient.

Das
Diagramm ist also kein Bild, sondern ein Instrument, das dank seiner möglichen Manipulationen die Inferenz, also ein regelbasierendes Schlussfolgern, fördert. Im Übrigen muss das Diagramm nicht gut gezeichnet sein, solange der Benutzer die in der Anleitung zu seiner Erstellung enthaltenen Vorschriften kennt und sich seiner beabsichtigten Bedeutung bewusst ist.

Schlussfolgerung:

1. Diagramme sind Werkzeuge.

2. die unbedingte Unterscheidung zwischen Bild und Sprache ist aufzugeben: es gilt zu betrachten, wie die Vision und Sprache in eine spezifische Manipulationspraxis integriert werden, und zwar mittels einer Art manipulativer Imagination.

3. ein inhärentes Merkmal von Diagrammen ist ihre Mehrdeutigkeit: wenn Diagramme durch die Bezugnahme auf ein System expliziter Regeln, die ihre Bedeutung fixieren und ihre Botschaft eindeutig machen, "gezähmt" werden, sind sie am Ende weniger mächtig.
Graffiti*

[…] Graffiti setzt sich wie die Klinge eines Messers zwischen Schöpfung und Zerstörung, zwischen Öffentlichkeit und Heimlichkeit, zwischen Wort und Bild, Cartoon, Ikone und Hieroglyphe.

Abgesehen von der Einbindung bekannter Comic-Figuren (etwa Doctor Doom, Underdog, Cheech Wizard), gleiten die Wörter und Buchstaben selbst in Richtung Mummenschanz oder Kabuki, indem sie ihren Sinn in Kostüme und Masken hüllen.

Dass die Bedeutung von Graffiti meist unbestimmt ist, ist Teil der Sache. Wenn man es erklären kann, versteht man es wahrscheinlich nicht. Dies ist eine Sprache, der man mit dem Körper begegnet, so wie ein Kind in einem Marvel-Comic blättert und sich nicht die Mühe macht, die Überschriften und Sprechblasen zu lesen, sondern stattdessen die Figuren sprechen lässt. […]

Graffiti ist eine Art von Call and Response
**, in einer Stadt, deren Kakophonie aus Werbung, Verfall und streitenden Volksstimmen um Antwort bittet.


Ein Flaneur ist traditionell ein Spaziergänger in der Stadt, der sich mit den Teilen der menschlichen Realität auseinandersetzt, die die moderne Zivilisation an einen Ort gebracht hat.

Aber das klassische Bild des Flaneurs – von Baudelaire über Edgar Allan Poe [bis Walter Benjamin] – ist das eines stillen, anonymen Beobachters, der alles beobachtet, aber nicht beobachtet wird, und keine Spuren hinterlässt.

Der Graffiti-Flaneur ist ebenso dazu angetrieben, die Stadt – oder jede Haltestelle der U-Bahn – zu beobachten, aber er gibt auch eine Antwort
* auf das, was ihm begegnet, in Form von Markierungen. Ihr Aufruf richtet sich an alle, die es bemerken wollen, vor allem aber an andere ihrer Art – die graphomanischen Mitläufer, die die rivalisierenden Crews bilden.
Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
*  Jonathan Lethem: Cover the City. Medium.com, 28.01.2023
[Inzwischen online depubliziert]
**  Ruf und Antwort, ein musikalisches Muster (typisch für Spirituals, Gospels, Blues und Jazz), das auf Ruf (Call) eines Vorgängers und der darauf folgenden Antwort (response) des Chors basiert)
… nun ja: mit "Anwort" ist der Vorgang recht wohlmeinend benannt
Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
WeitereKunstpfeile:
19.02.2024 – Kunstpfeil_83
13.02.2024 – Kunstpfeil_82
08.02.2024 – Kunstpfeil_81
22.01.2024 – Kunstpfeil_80
21.12.2023 – Kunstpfeil_79
21.11.2023 – Kunstpfeil_78
13.11.2023 – Kunstpfeil_77_1
08.11.2023 – Kunstpfeil_77
11.10.2023 – Kunstpfeil_76
04.10.2023 – Kunstpfeil_75
28.09.2023 – Kunstpfeil_74
[...]
*  Die Arbeit von Hye Jin Won war in der Abschlussausstellung Bildende Kunst der Absolventen und Absolventinnen des Sommersemesters 2024 in der Hardenbergstraße 33 vom 14. bis zum 17. Februar 2024 zu sehen

 
21.02.2024
Kunstpfeil_84

Kunstpfeil_084 von Hye Jin Won. Foto: Hannes Kater
Kunstpfeil_084 von Hye Jin Won. Foto: Hannes Kater
Kunstpfeil_084 von Hye Jin Won. Foto: Hannes Kater
Hye Jin Won: Black box, 2024, Holz, Spiegel, LED-Leuchten
Hye Jin Won: Black box, 2024, Holz, Spiegel, LED-Leuchten*

In einer schwarzen länglichen Box gibt es drei Gucklöcher mit einfachen Okularen: im linken Guckloch sieht man einige Pfeile, die sich unendlich spiegeln (Abb. links), in der Mitte sieht man eine kleine Portion Brei und einige kleine Münzen und wenn man ins rechte Guckloch schaut, sieht man sein eigenes Auge, also das Auge, mit dem man in das Guckloch schaut.

Die Arbeit von Won beschäftigt sich mit dem Sterben und der Reflexion über sprachliche Formulierungen, Rituale und der wünschenswerten Selbstreflexion: etwas Nahrungsbrei und kleine Münzen oder Perlen legt man in Korea den Verstorbenen auf die Zunge, als Wegzehrung für die Reise ins Jenseits.

Und die Pfeile, die in so unterschiedliche Richtungen weisen, verweisen auf die
Richtungsangaben und auf raumbezogene Metaphern, die wir benutzen, um die Reise der Seelen der Verstorbenen in ein Jenseits mit Worten zu beschreiben: sie steigen auf oder ab, hoch oder runter geht ihre Reise... in Himmel oder Hölle oder temporäre Zwischenstationen.



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
20.02.2024
Lieblingspfeile

LP 2067 - Lieblingspfeil Nr. 2067 von Hannes Kater
LP 2067 - Lieblingspfeil Nr. 2067 von Hannes Kater
Fassanenstraße, Berlin Mitte
Lieblingspfeil Nr. 2067
Floatende Pfeile

Die sechs Pfeile schwimmen wie halbtransparente exotische Fische über die Textebene, wo die Termine des Literaturhauses Berlin für den Januar und Februar 2024 nachzulesen sind.

Als gezielte Hinweise auf besondere Termine sind die Pfeile nicht gemeint... sie sollen nur generell die
Aufmerksamkeit steigern.




Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
WeitereKunstpfeile:
13.02.2024 – Kunstpfeil_82
08.02.2024 – Kunstpfeil_81
22.01.2024 – Kunstpfeil_80
21.12.2023 – Kunstpfeil_79
21.11.2023 – Kunstpfeil_78
13.11.2023 – Kunstpfeil_77_1
08.11.2023 – Kunstpfeil_77
11.10.2023 – Kunstpfeil_76
04.10.2023 – Kunstpfeil_75
28.09.2023 – Kunstpfeil_74
[...]
*  Die Arbeiten von Zina Isupova sind bis zum 9. März, zusammen mit Arbeiten von Sasha Kurmaz und Felix Oehmann, in der Ausstellung "Another Spring" in der Galerie Haverkamp Leistenschneider zu sehen.
 
19.02.2024
Kunstpfeil_83

Kunstpfeil_083 von Zina Isupova. Foto: Hannes Kater
Kunstpfeil_083 von Zina Isupova. Foto: Hannes Kater
Zina Isupova: Barricades. Papier und Sticker, 60 x 70 cm, 2023
Zina Isupova: Barricades. Papier und Sticker, 60 cm x 70 cm, 2023.*

Auch der, auf den ersten Blick wie gesprüht wirkende,
Pfeil ist aus rosa Papier geschnitten – wie eben eigentlich auch fast alles andere, etwa die stilisierten Baustellen-Absperrungen und die Baumstämme, aus geschnittenem Papier collagiert wurden… nur die, zum Teil unvollständigen, bzw. beschädigten, Sticker und Aufkleber sind echt: "SUPPORT DOGS AFFECTED BY THE WAR", "Radical anarchists supplying comrades in Ukraine".



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
*  Vgl. auch mit eindeutigeren
Pfeil-Pilz-Unschärfen:
LP 2063
LP 1780
LP 1242

16.02.2024
Lieblingspfeile

LP 2066 - Lieblingspfeil Nr. 2066 von Hannes Kater
Graffiti in Berlin Weißensee
LP 2066 - Lieblingspfeil Nr. 2066 von Hannes Kater
Pfeil-Pilz-Unschärfe
Lieblingspfeil Nr. 2066
Annähernd eine Pfeil-Pilz-Unschärfe


Der Grenzfall eines Grenzfalls: ich sehe hier eine
annähernde Pfeil-Pilz-Unschärfe* – also einen Pfeil, der, wegen seiner sehr rund ausgeführten Pfeilspitze, ganz knapp davon entfernt ist, auch als eine Pilzdarstellung interpretiert werden zu können.



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
 
15.02.2024
Lieblingspfeile

LP 2065 - Lieblingspfeil Nr. 2065 von Hannes Kater
"PEACE!" – Graffiti am S-Bahnhof Alexanderplatz.
LP 2065 - Lieblingspfeil Nr. 2065 von Hannes Kater
Der untere Querstrich des "E" von "PEACE!"
Lieblingspfeil Nr. 2065
Pseudo verpfeilter Buchstabe

Beim "E" von "PEACE" liegt höchstwahrscheinlich
eine nicht absichtsvolle Verpfeilung vor.

Wie es zu so einer Pseudo-Halpspitzenpfeil-Verpfeilung eines Buchstabens kommen kann, habe ich beim Eintrag zum LP 2064 unten ausgeführt.





Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
*  Der Zweck von Tags besteht nicht nur darin, dass ein Writer seine Tags so gestaltet, dass sie von denen anderer Writer in seinem Umfeld unterschieden werden können – sondern dass er sie auch so häufig wie nur möglich im öffentlichen Raum hinterlässt.
Die am häufigsten vertretenen Tagger in einem Gebiet werden als All City bezeichnet, ein Begriff, der aus der traditionellen New Yorker
Graffiti-Szene stammt.
LP 2064 - Lieblingspfeil Nr. 2064 von Hannes Kater
LP 2064 - Lieblingspfeil Nr. 2064 von Hannes Kater
Digitale Außenwerbung auf LED_Screen, Berlin Mitte
Lieblingspfeil Nr. 2064
Pseudo verpfeilter Buchstabe?

Nach meinem Eindruck liegt hier eine
Pseudoverpfeilung- versus absichtsvolle-Verpfeilung-eines-Buchstabens-Unschärfe vor.

Gegen die absichtsvolle Verpfeilung des "L" spricht die fein auslaufende dünne halbe Pfeilspitze... allerdings müsste man den Marker bewusst anders halten und führen, wenn man, das Schreibwerkzeug am Ende des horizontalen "L"-Strichs stoppend und dann zurückführend, ein breiteren Strich erzeugen wollte...

Beim Urban Writing, auch Urbane Kalligrafie genannt, entstehen durch die Handhabung und die Geschwindigkeit beim Schreiben oder tagen leicht am Ende einer Linie, also beim Stoppen und Hochheben des Markers oder der Sprühdose, kleine Schlenker, Häkchen – die, wenn man die Hand gegenläufig bewegt, also gegen die Zugrichtung der letzten Linie, leicht etwas entstehen lassen, das so aussieht, wie eine halbe Pfeilspitze.

Der Einsatz von Street Style als Typo in der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit für den Fußballverein Hertha BSC soll vielleicht Street Credibility belegen? Und so helfen den Eindruck zu widerlegen, dass die Fußballspieler des Hauptstadt-Vereins überbezahlte und zickige Edeltechniker sind, die nicht kämpfen und rackern würden?

Außerdem hat Urban Writing natürlich immer auch eine expansive, also offensive, Note: regelverletzend, zumindest regel-ignorierend, breitet man sich über die Stadt aus...
*

Aus der Sicht des Gestalters von Werbung hat eine solche Schrift den Vorteil, dass sie, weil sie so selten in der Werbung eingesetzt wird, die Betrachter eher neugierig hingucken lässt, als eine der üblichen seriösen Schriften.


Und weil es eine LED-Werbetafel ist, auf der Werbe-Filme laufen, ist im unteren Bild noch nicht der "HEIMSPIEL"-Schriftzug zu sehen.



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
*  Vgl. auch mit:
LP 1780
LP 1242

14.02.2024
Lieblingspfeile

LP 2063 - Lieblingspfeil Nr. 2063 von Hannes Kater
LP 2063 - Lieblingspfeil Nr. 2063 von Hannes Kater
Bemalte Hauswand in einer Durchfahrt, Berlin Weißensee
Lieblingspfeil Nr. 2063
Pfeil-Pilz-Unschärfe

Hier sehen wir keinen Pfeil mit gepunkteter Pfeilspitze, sondern, wie der Kontext es deutlich werden lässt, einen Pilz unter Pilzen... es liegt hier also eine
Pfeil-Pilz-Unschärfe* vor.



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Januar 2024
WeitereKunstpfeile:
08.02.2024 – Kunstpfeil_81
22.01.2024 – Kunstpfeil_80
21.12.2023 – Kunstpfeil_79
21.11.2023 – Kunstpfeil_78
13.11.2023 – Kunstpfeil_77_1
08.11.2023 – Kunstpfeil_77
11.10.2023 – Kunstpfeil_76
04.10.2023 – Kunstpfeil_75
28.09.2023 – Kunstpfeil_74
19.09.2023 – Kunstpfeil_73
[...]
*  Mehr zum FedEx-Pfeil hier,
hier und hier
**  Carl Blechen, (*1798 - †1840)
Zum Beispiel: das in Berlin
zu sehende Bild "Das Innere
des Palmenhauses" von 1832
(Alte Nationalgalerie Berlin)


13.02.2024
Kunstpfeil_82

Kunstpfeil_082 von Jake Longstreth. Foto: Hannes Kater
Kunstpfeil_082 von Jake Longstreth. Foto: Hannes Kater
Kunstpfeil_082 von Jake Longstreth. Foto: Hannes Kater
Jake Longstreh: Springtime at the Scottsdale, Arizona Walmart#10
Schön: Jake Longstreth hat, weil er ein FedEx-Lieferwagen durch sein Landschaftsbild fahren lässt, auch das bekannte FedEx-Logo mit dem Pfeil gewordenen Buchstabenzwischenraum zwischen dem "E" und "x" gemalt.

Bildtitel und Daten:
Springtime at the Scottsdale, Arizona Walmart#10. Öl auf Arches Oil Paper, 61 cm x 91,4 cm, 2023


Das hier vorgestellte Bild von Longstreth ist bis zum 2. März in den Räumen der Galerie Hetzler in der Bleibtreustraße 15/16, dem Ladenlokal, also nicht den Räumen im 1. Stock der Bleibtreustraße 45, zu sehen.

Erstaunlich beeindruckend aber sind die großen Arbeiten von Longstreth, die, ebenfalls bis zum 2. März, in den Räumen der Galerie Hetzler in der Goethestraße 2/3 zu sehen sind.

Interessant bei realistisch-geständlichen Darstellung von heutigen US-amerikanischen Landschaften von Longstreth sind seine Detail-Lösungen und Manierismen, die mich an die besseren Arbeiten von Carl Blechen
**, der ja auch als Theatermaler gearbeitet hat, erinnern.

Und: vor den großen Bildern fühlte ich mich auch an die Arbeiten von Hergé erinnert, dem Zeichner von Tim und Struppi – zum Beispiel an einige Panels des Comicalbums Tim in Tibet aus dem Jahr 1959.

Die Qualität der Malerei von Longstreth ist die Umsetzung, die Übersetzung, der Realität in eine klare und sinnvoll vereinfachte Gegenständlichkeit, auf die man mal eine KI ansetzen sollte... das sollte doch inzwischen machbar sein, dafür einen Algorithmus zu entwickeln... solche Bilder sind für mich beim Gucken das, was Comfort Food beim Essen ist: tröstlich...



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
*  Siehe auch:
16.08.2021: DC-Comics-Bösewicht
05.02.2020: 5,0005 Prozent
28.03.2011: Weil...
21.09.2009: Minus-Stimme
18.09.2005: Systemwechsel + 19.09.
12.02.2024
Lieblingspfeile

LP 2062 - Lieblingspfeil Nr. 2062 von Hannes Kater
Hinweis auf ein Wahllokal
Lieblingspfeil Nr. 2062
Abgeklappter Pfeilspitzengrund

Wenn der auf Papier ausgedruckte Hinweis im
Nieselregen langsam aufweicht, dann klappen die Enden langsam weg – und hier tut die obere rechte Papierecke das so, dass sie fast parallel zur oberen Pfeilspitzekante nach hinten verschwindet... Mich erinnert das an ein Phänomen, das in der Portraitkunst "verlorenes Profil" genannt wird.


Bei den
Nachwahlen zum Bundestag in einigen Bezirken in Berlin, bei der es die erwartbar niedrige Beteiligung gab, durfte ich auch wieder wählen...

Inzwischen motiviert mich die Hoffnung, vor meinem Wahllokal neue Pfeile zu finden, dazu überhaupt hinzugehen... und wenn man schon mal da ist, kann man ja auch gleich wählen. Allerdings habe ich diesmal darüber nachgedacht, meinen Wahlzettel ungültig zu machen.

Erfreulich ist das schlechte Abschneiden der FDP
*, unerfreulich das Ergebnis der AFD. In meinem Wahlbezirk erzielten sie (knapp) das zweitbeste Ergebnis. Hm.



LP 2063 - Lieblingspfeil Nr. 2063 von Hannes Kater
Kreuze in, oder auf, den Pfeilbahnen eines aktuellen Wahlzettels
Lieblingspfeil Nr. 2063
Durchkreuzte Pfeilbahn?

Klar habe ich bei so einer Hinweisgrafik etwas zu beanstanden: wie – und wo – das eingekreiste Kreuz auf jeweils der schwarzen und blauen Pfeilbahn sitzt, ist
nicht optimal.

Zudem besteht durchaus auch die Möglichkeit, dass ein auf der Pfeilbahn sitzendes Kreuz, ob nun eingekreist oder nicht, als ein Durchstreichen, also als eine Unterbrechung, der Pfeilbahn interpretiert wird.

Den Aspekt "Unterbrechung" könnte man mit einem kleinen Eingriff in die Grafik – siehe rechts – noch deutlicher herausarbeiten: oben links stünde für "Durchfluss abgedreht", oben rechts für "Durchfluss gewährt".



Hannes Kater – Variante LP 2063 (Variante "zu") Hannes Kater – Variante LP 2063 (Variante "auf")
Hannes Kater – Variante LP 2063 (Variante "versetztes Kreuz")
Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
*  Es ist eher unwahrscheinlich, dass Ota als Japaner bei der Gestaltung seines Zeichens für renovation an das lateinische Alphabet und den Buchstaben "Z" dachte.
09.02.2024
Lieblingspfeile

LP 2061 - Lieblingspfeil Nr. 2061 von Hannes Kater
Zeichen aus der LoCos Sematographie, entworfen 1964 von Yukio Ota
Mehr dazu hier
Lieblingspfeil Nr. 2061
Wohl kein verpfeilter Buchstabe

Was so aussieht, wie ein
verpfeiltes "Z", ist ein Zeichen aus der LoCos Semantographie, einer aus Ideogrammen gebildeten visuellen Plansprache, die der Japaner* Yukio Ota 1964 entwickelte und entwarf.

Ota arbeitete erfreulich viel mit Pfeilen – und orientierte sich sehr an Blissymbolics (BLISS). Es ist auffällig, dass die besten visuellen Plansprachen von Menschen entwickelt wurden, die Kanji sehr gut kannten (Charles K. Bliss, der Entwickler von BLISS) oder lesen und schreiben können, wie Ota.

LoCos steht für "Lovers Communication System", weil man, nach der Meinung ihres Erfinders, mit dieser Bildsprache „so mühelos wie Liebende“ kommunizieren können soll. Romantische Vorstellung – ist es nicht eher so, dass Liebenden erst mal nicht so auffällt, dass sie einander nicht wirklich verstehen, also munter aneinander vorbei reden?

Das verpfeilte "Z" steht in LoCos für renovation, restore, repair.
Die deutsche Etymologie gibt noch mehr her: Neugestaltung, neu machen, verändern, umwandeln, ...

Wer über die Lesbarkeit – und Herleitung – von solchen Zeichen nachdenken möchte, vgl. mit meinem Eintrag vom 22.06.2022 zur Zeichenfolgenabschätzung für Zeichen, die wie ein "Z" aussehen.



Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Januar 2024
WeitereKunstpfeile:
22.01.2024 – Kunstpfeil_80
21.12.2023 – Kunstpfeil_79
21.11.2023 – Kunstpfeil_78
13.11.2023 – Kunstpfeil_77_1
08.11.2023 – Kunstpfeil_77
11.10.2023 – Kunstpfeil_76
04.10.2023 – Kunstpfeil_75
28.09.2023 – Kunstpfeil_74
19.09.2023 – Kunstpfeil_73
04.09.2023 – Kunstpfeil_72
29.08.2023 – Kunstpfeil_71
[...]
*  HOLZGUT
Pappelallee 68
10439 Berlin
Laden für aufgearbeitete Möbel; hauptsächlich Jugendstil, Biedermeier und Gründerzeit
08.02.2024
Kunstpfeil_81

Kunstpfeil_081 von Hans [Werner] Gernoth. Foto: Hannes Kater
Hans [Werner] Gernoth: Vase 2, ca 85 cm x 120 cm, 2023
Ein Pfeil im Bild mit dem Titel "Vase 2" von Hans [Werner] Gernoth, der auch als HANZA art firmiert, aus dem Jahr 2023.

Der Pfeil zeigt, nach Auskunft von Gernoth, die (abweichende) Bewegungsrichtung der braunen Kreise (Punkte), die sich nicht mit den, annähernd quadratischen, hell-blauen Rechtecken verbinden, an – und so nicht in die Nähe der Pflanzen in den zwei Vasen kommen werden.
Das Bild ist ein später Nachzügler von Gernoths Vasen-Phase...

Ich habe das Gemälde in einem der Schaufenster des, auch von Gernoth betriebenen, Geschäfts HOLZGUT – Schöne Möbel und ein wenig Kunst
* gesehen und konnte mir dann im Geschäft das Bild näher vorstellen lassen...



Nachtrag vom 18.02.2024:
Hans Gernoth hat mir, nach der Ver-
öffentlichung dieses kleinen Beitrags
hier, noch Dateien von weiteren Bil-
dern mit Pfeilen zugeschickt – und
eine Abbildung seines Bildes DALANG
ist hier zu sehen.

Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
*  Die eigentliche Pfeilspitze liegt weder in der (ungefähren) Flucht der oberen, noch der verbeulten unteren, Pfeilbahn-Kante... und so solchen Fällen verliert ein Pfeil immer viel von seiner Zeigekraft
06.02.2024
Lieblingspfeile

LP 2060 - Lieblingspfeil Nr. 2060 von Hannes Kater
Teilweise übermaltes Graffiti in Berlin, Prenzlauer Berg
Lieblingspfeil Nr. 2060
Verpfeilter Buchstabe

Ein – ansatzweise übermaltes – Graffiti, in dem ich den Mittelteil als ein
verpfeiltes "K" deuten würde... mehr eine Graffiti-Skizze, zur ersten Bestimmung der Proportionen.

Auffällig ist die unsauber, weil sehr asymmetrisch, ausgeführte Pfeilspitze
* des sich aus dem oberen "K"-Strich entwickelnden Pfeils – und die undynamisch-ausgebeulten Pfeilbahn.




Hannes Kater – Detail einer Zeichnung aus dem Februar 2024
05.02.2024
Lieblingspfeile

LP 2059 - Lieblingspfeil Nr. 2059 von Hannes Kater
Hinweise an einer Tür eines Schulgebäudes in Berlin, Prenzlauer Berg
Lieblingspfeil Nr. 2059
Überlappende Pfeile

Diese
sich überlappenden Pfeile ergeben, auch dank ihrer eigenwilligen Farbigkeit und im Zusammenspiel mit den vielen kurzen Streifen schwarzen Gaffer Tapes, durchaus einen Hingucker, der an Grafiken aus den 90er Jahren erinnert, als es mit dem Desktop-Publishing für Jedermann am PC los ging.

Aber dass so die Zeigewirkung der Pfeile gesteigert wird, glaube ich nicht.




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Pfeil runter 02. Februar 2024
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