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Der Zeichnungsgenerator in New York City Bericht 15
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Mit dem Peter Voigt Reisestipendium in New York City |
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22.02.2001 26.02.2001
Ich habe letzten Montag das zweite Mal Kiki Smith besucht.
Während ich beim ersten Mal doch etwas irritiert war von ihrer selbstgenügsamen Vor-sich-hin-Bastelei sie schnackte dabei mit diesem und jenem Gast oder Anrufer, der Fernseher lief immer im Hintergrund und sie modellierte dabei immer vor sich hin... so war ich beim zweiten Besuch doch eher angetan von dieser Arbeitsweise.
Richard Tuttle und zwei Galeristen, die Tuttle und Smith zu einer Kolaboration überredet hatten, waren auch da. Es war unverbindlich und intensiv zugleich irgendwann sagte ich sogar was zu ihrer Arbeit, was sie dann auch berücksichtigten... es war wie ein gutes Plenum, bei dem man nebenbei auch noch an etwas Kleinem arbeitet.
Und ich habe dann gezeichnet. Beim ersten Besuch ergab sich die Situation, dass Kiki und ein Besucher namens Sam (Irgendwie, Künstler auch er) vor sich hinarbeiteten... da fing ich dann auch schon an zu zeichnen. Anschließend bot Kiki mir halb im Ernst (?) an, ich könne jederzeit wiederkommen und bei ihr etwas arbeiten...
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II.
Mich beschäftigen inzwischen in NYC oft mehr die Lebenswege, Lebensentwürfe, von Künstlern, als die von ihnen produzierte Kunst.
Und wenn ich dann mal, selten genug, einen Künstler, eine Künstlerin, erlebt habe, wo ich mich wohl gefühlt habe, ist ein bißchen so, als würde jemand, der adoptiert worden ist, endlich mal seine biologischen Eltern treffen und er hätte dann das Gefühl, er würde endlich etwas begreifen... nur um bald festzustellen, dass nur diese diffuse Gefühl bleibt, etwas verstanden zu haben, Worte, gar Erklärungen, hätte er aber, anders als gedacht, dafür keine (mehr?).
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III.
Rebecca, meine Vermieterin, ist auch so jemand mit einer spannenden NYC-Biografie: irgendwann hat sie mit Kunst aufgehört, sich scheiden lassen und wurde eine gut bezahlte Chefsekretärin.
Jetzt kämpft sie um das Loft (weil die Miete, die sie zahlt, sehr gering ist, versucht der Vermieter sie etwas zu schikanieren: vielleicht zieht sie dann ja aus... ) und gegen ihre Krankheit (MS), die zunehmend ihre Verdienstmöglichkeiten einschränkt. Das Erstaunliche ist, dass sie auf mich, von all den Menschen, die ich bisher in NYC getroffen habe, so wirkt, als sei sie diejenige, die am wenigsten mit ihrem Schicksal hadert und/oder unzufrieden ist.
(Mal abgesehen von so wirklich etablierten Künstlerinnen wie Kiki Smith... )
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